Während H e r r i c k die Grösse der typischen Form au f ungefähr 1 mm angiebt, misst nach ihm
die var. elegans 1,34mm. Die V arietät wird also — vergl. die Angaben in Anm. 1 d. vor. S .® - an G rö s s e
v o n d e r ty p i s c h e n F o rm o f t n o c h b e i w e item ü b e r t r o f f e n .
Wie H e r r i c k dazu kommt, seiner Varietät relativ längere Antennen zuzuschreiben als dem
typischen Cycl. serrulatus, ist mir unverständlich. Von ersterer Form sagt e r: „The antennae are very
long, reaching to the b a s e o f th e t h i r d s e gm e n t,“ von letzterer: „antennae slender, reaching nearly,
b u t not quite to the l a s t th o r a c i c segment.“’ (!). •
Dasselbe gilt von der Länge der Furkalzweige. Bezüglich der Varietät sagt e r : , „The caudal
stylets are slightly shorter than te last two segments o f the abdomen.“ Beim typischen Cycl. serrulatus
erreicht die F u rk a ebenfalls die Länge der zw e i, j a o ft s o g a r d e r d r e i letzten Abdominalsegmente!
Da H e r r i c k bei d e r Aufstellung seiner Varietät au f diese drei P unkte das Hauptgewicht legt,
so haben wir erst recht nicht n ö tig , au f die Unterschiede, welche sonst noch vorhanden sein sollen,
näher einzugehen. Wenn die Hauptdifferenzen zwischen beiden Formen hinfällig sind, so muss das für
die minderwertigen Unterschiede wohl erst recht gelten.
19. Cyclops macrurus Sars.
Taf. V, Fig. 15—17.
1863 Cyclops macrurus Sars, Oversigt, p. 254—255.
18 7 4 # n alajensis Ulianin, Crust, von Turkestan, p. 35—36, Taf. X II, Fig. 5 und 6.
1878 ' macrurus Brady, A Monograph, p. 111—112. Taf. XXIV, Fig. 1—5.
1880 n macrurus Rehberg, Beitr. z. Kenntn., p. 545—546.
1880 n macrurus Sostarié, Beitr. z. Kenntn., p. 71. Taf. II, Fig. 25.
1889 „ maarensis Vosseier, D. Copepodenf. d. Eifelmaare, p. 118— 119. Taf. VI.
F ig . 1—7 und 15.
1890 „ macrurus Lande, Materyjaly do fauny, p. 62—64. Taf. XX, Fig . 137—145.
1891 n macrurus Schmeil, Beitr. z. Kenntn., p. 30—31.
1891 macrurus Richard, Recherches sur les Copép. p. 235.
»
Bemerkungen zu den Synonyma.
Der Cycl. a la j e n s is U l i a n in würde ohne Bedenken mit dem Cycl. macrurus identifiziert
werden können, wenn sich nicht in der Diagnose desselben die Angabe fände: „Rami c a u d a le s ...........
margine exteriore pilis brevissimis omato.“
Der C y c l. m a a r e n s i s V o s s e i e r stimmt mit dem typischen Cycl. macrurus vollkommen
überein.
R e h b e r g und S o 2 ta r i c 1) führen auch den Cycl. s p in u lo s u s C la u s 2) als identische Art an.
Als die einzige zwischen beiden bestehende Differenz giebt R e h b e r g die verschiedene Länge ihrer
ersten Antennen an (C la u s: „Die vordem Antennen zwölfgliederig, etwas länger als die von Cycl.
serrulatus, mit dem das Weibchen in der gesamten Leibesform eine grosse Uebereinstimmung zeigt.“)
„Da aber die übrigen Merkmale“ — sagt R e h b e r g in seinem Beweise fortfahrend — „genau mit Cycl.
macrurus übereinstimmen, so vermute ich bei C la u s einen Irrtum und stelle Cycl. spinulosus als Synonym
hierher.“ R e h b e r g h at aber eine ganze Anzahl von Abweichungen unberücksichtigt gelassen, die
entweder C la u s in seiner Diagnose selbst anführt, oder welche doch aus seinen Abbildungen zu ersehen
s in d :
1. Obwohl nach C la u s ’ eigener Angabe d ie F u r k a und das r u d im e n t ä r e F ü s s c h e n sich
den entsprechenden Körperteilen von Cycl. serrulatus anschliessen sollen, so zeigen doch
seine Abbildungen (Taf. X, Fig . 5 l und Taf. X I, Fig. 13 absolut nichts von einer solchen
||pfr eb ereinstimmung.
2. Fern er bezeichnet C la u s das A b d om e n s e in e r A r t a ls g e d r u n g e n e r wie das von
Cycl. serrulatus und sagt weiter von ihm, dass die „gesamte O b e r f lä c h e m i t u n r e g e l m
ä s s ig g e s t e l l t e n S p itz e n besäet“ sei. Das Abdomen von Cycl. macrurus (als der —
nach R e h b e r g s Meinung — mit Cycl. spinulosus identischen Art) zeichnet sich aber gerade
dadurch aus, dass es ganz auffallend schlank und dünn gebaut is t; auch ist bisher von
keinem Forscher beobachtet, resp. erwähnt worden, dass es mit „unregelmässig gestellten
Spitzen übersäet“ sei.
3. Die e r s te A n te n n e d e s Männchens von Cycl. spinulosus h at nach C l a u s ’ eigenen Worten
„eine ganz abweichende Form und zeichnet sich durch Kürze und Gedrungenheit aus.“
Solche Verhältnisse zeigen aber die Vorderfühler des männlichen Cycl. macrurus nicht.
Welcher Art ist aber sonst der Cycl. spinulosus identisch? Ist er überhaupt eine besondere
Spezies? Das wären die F rag en , die im Anschluss an diese Beurteilung der R e h b e r g ’schen Angabe
beantwortet werden müssten.
Es . mag zu diesem Zwecke h ie r-e rst eine wörtliche Wiedergabe der CI a u s ’sehen Diagnose
erfolgen:
„£7. spinulosus n. sp.
C. diaphanus Fischer (?)..
Körper 2 mm lang (hiermit ist „die gesamte Länge von der Stirn bis an die äusserste Spitze
der Furkalborste gemeint“). Die vorderen Antennen., zwölfgliederig, etwas länger als die von
C. serrulatus, mit dem das Weibchen in der gesamten Leibesform eine grosse Uebereinstimmung zeigt.
Auch schliessen sich die F u rk a und das rudimentäre Füsschen dem entsprechenden Körperteile dieser
*) Auf So üstari c Bemerkungen über den Cycl. spinulosus kann ich wegen Unkenntnis der kroatischen
Sprache, in welcher die Arbeit desselben geschrieben ist, nicht eingehen.
2) Claus, freil. Copep., p. 102. Taf. X, Fig. 5 und 51 und Taf. XI, Fig. 13.