Vergl. 1
Pig. 2-
Vergl. '
Pig.
Vergl. T
Pig. ;
Vergl. Tf
Pig. 4
und Taf.
Fig. 7
Fig. 8
letzteren ebenfalls noch geschwänzte, aber schon in der Färbung abweichende Weibchenformen, deren1
m. I, eine, var. Niavina Kheil, durch die achneeweisse Mittelbinde der Amauris Niavia- L, ähne lt, während
eine andere, var. Ruspinae Kheil, durch die ziegelrothe Färbung derselben Binde an Dan. Chwsimms
erinnert, a r r
Endlich treten schon in Mittelafrika (Westküste) überhaupt nur mehr vollkommen schwanzlose
Weibchen auf, ohne dass Öebergäuge zu den geschwänzten Formen bekannt wären. Diese mimetischen
m i. Weibchen, var. ¥ Hippocoon (Westermanni Boisd.) gleichen nun meist der an der Westküste (Sierra Leone,
Camerun) häufigen immunen Danaide Am. Niavia 5Ls 4 ir Guinea scheint bisher nur diese Weibchenform
gefunden zu sein, welche sehr selten sein muss, da ich unter fünfzehn Stücken von P . Merope aus
Accra kein Weibchen fand. An der, südlicheren Ostkttste des Continente (Zanzibar) kommen schon merkwürdige
Aberrationen des Weibchens v o rj'd ie vielleicht als Versuche einer Anpassung an A e rfjftia n z u -
sehep sind. Erinnern sie in der That manchmal an Acr. ö e aL ., so lehnen sie sich doch in var. Dionysos
. Dbld. trotz auffälligster Färbung (Vorderflügel schneeweiss , Hinterflügel safrangelb) offenbar an kein
lebendes Modell an. Zugleich findet sich hier die var. ¥ Trophonius We stw., die wir als ebenfalls
*. schwanzlose Fortbildung der geschwänzten abessinischen var. Ruspinae 5 h e il anzusehen' h ab en , eine
mimetische, bis zum Cap verbreitete Anpassung an Danaus Ghrysippus L. ,
Weiter treten stärkere Verdunkelungen der Vorderflügel au f, die: zahlreichere' helle Tüpfel a § ®
“ 1 schBeUen (W . Cephmius Hopffr.), und endlich entsteht die südäfrikaMsffie Weibchenform var, d e m
n. Stoll, die ein getreues Abbild der Amauris Echeria Stoll ist. Z u g g h bildet^-sich aus der var ¥ Eippo-
coon in Anlehnung an die Umwandlung der Am. Niavia in die var. Dominicana Tr. die-veäältnissmässig
!. ii, sehr seltene entsprechende Varietät der südlichen Weibchenform, var, Hippocoonides, heraus."1) .
Schon 1873 zog J . E. M. Wh e a l e im Caplande (Trans. Ent, Soc. 1877, p, 2:69) unter 4 9 P. Merope
sechs ¥ Trophonius, eine Mittelform zwischen Hippocoon und Cenea, drei ¥ Bippocootoides, ein ¥ zwischen
diesen und Cenea, zwanzig ¥ Cenea mit weissen Vorderflügeltttpfeln, die der dortigen Amauris Echeria
Stoll var. albomaculata Tr. gleichen. Wie var. Am. Dominicana nicht zahlreich vorkommt, ist die var.
Hippocoonides sehr selten, und auch von Trophonius is t das Modell viel seltener als die gemeine Amauris
Echeria Stoll.») Nach demselben Autor (ibid. 1874, p, l | | fliegt die v a r.ß ,C en ea . Vormittags schwer
und langsam, ganz wie eine Amauris, das Männchen Nachmittags schnell uhd gewandt. Zu den Feinden
- der Art gehört Tchitrea cristata, welche nach Beobachtungen das Mäl.ucher. fing und überhaupt ein
grösser Schmetterlingsfeind ist. - Schon die Färbung der Unterseite des Männchens dient als schützende .
Anpassung an vergilbtes Laub, und T r im e n 8) beobachtete dementsprechend, dass der- Kalter sich auf einem
Strauch niederliess, dessen gelb und brauner Samen und dessen Blüthe genau in der Farbe mit der Unter- '
seite seiner Flügel übereinstimmte. Als weitere mimetische Rinnenfalter e rw ä h nÄ M noch P. Rex
Oberthür (Mombas) welcher durchaus der grün und rostbraun getüpfelten Dan. formosa GodmÄt; Salv.
gleicht.
‘1 We**» der zahlreichen Varietäten vergl. die übersichtliche Zusammenstellung derselben bei T r i m e n and
B ow k e r, South African Butterflies III, 1889, p. 248—249.
!) Aehnlich fing Mia s 'New d ig a te in Forest Hall, Plettenberg. Bay, nach B owIrer und Trim en zwölf ¥
Cenea, eine $ Hippocoonides und zwei ? Trophonius.
3) Abgedruckt in „Stett. entomol. Zeitung“, 1885, p. 293.
A m e r i k a n i s c h e Re g i o n .
a. Nearkfcische Subregion.
Die beiden einzigen Formen der Schmetterlingswelt Nordamerikas, welche als Modelle dienen,
sind Arten der Gattungen Danaus und Papilio.
Der Danaus Erippus Cr., mit den übrigen amerikanischen Arten neuerdings als „Tasitia“ abgetrennt
darf nach der Lage der männlichen Duftorgane nur zur Untergattung Anosia Hb. gerechnet werden, zu
der ihn auch die Färbung ste llt, denn die lebhaft rostbraunen Flügel führen besonders in dem schwarzen
Aussenborde zwei Reihen getheilter weisser Tüpfel, zu denen noch einzelne grössere nahe der Vorderflügelspitze
treten.
N ä e J S . S c ü ä Ä r ' ) hat diese A rt, wie Prof. Ri l e y ihm schrieb, „a rank but not very strong
smell, . . . . all the s c a lÄ i a y e a cärroty B u r * .* ) . schliesst S c u d d e r , dass dieser Duft „or some
nauseous taste or both“ das Thier widrig machen.
Ein Beispiel für die ausserordentliche Lebenszähigkeit des Falters ist die Beobachtung von
W. T. D a v i s , citirt bei S c u d d e r (1. c. p. 746), nach welcher der F alter noch aus einer mit einer
Nadel durchstochenen Puppe schlüpfte., J . M e y e r erzählt sogar (Bull. Brooklyn, ent Soc. II, p. 74), dass
ein Falter einen Colibri von einer Asclepias-Blüthe, unter der er übernachten wollte, wegjagte und nach
der Verfolgung seinen Platz wieder einnahm.
Doch h at diese Art ihre gefährlichen Feinde, denn die Raupe leidet nicht unbedeutend an Parasiten
und die Made eines Dipters, Mascicera archippivora, vernichtet nach Prof. R i l e y oft ganze Bruten
derselben.
Das zweite Modell der Nachahmung ist Papilio (Pharm.) Philenor L .3), ein Angehöriger der Aristo-
lochienfalter. Derselbe h a t nach E dwa r d s „a strong and disagreeable scent“, was S c u d d e r (1. c. p. 1251)
nicht zu bestätigen vermochte. In der That aber verbreitet der frisch ausgeschlüpfte F a lte r, wie ich in
Königsberg feststellen konnte und von Anderen prüfen liess, einen unangenehmen „muffigen“ Modergeruch
4), und lässt leicht klare Flüssigkeitstropfen bei Druck austreten, welche die Haut gelb färbten.
In der Raupe und Puppe sind n o c h k e i n e Parasiten bisher beobachtet worden: auch meine
Puppen ergaben ohne Ausnahme den Falter.
P . Philenor ist besonders in Florida gemein und erscheint im März in grossen Massen. Sein
Flug ist langsam. Für seine Lebenszähigkeit führt S c u d d e r (1. c. p. 1251) an , dass ein Stück, welches
eine halbe Stunde im Cyankaliglas gesteckt hatte und dann gespannt wurde, noch drei Tage lang lebte.
Einen F a lte r, dessen Thorax ich durch länger fortgesetzten Druck vollkommen gesprengt hatte, sah ich
nach einiger Zeit wieder herumfliegen.
’) S. S c u d d e r, The Butterflies of the Eastern United States and Canada, Cambridge 1889, p. 745.
s) Der Duft der Duftschuppen aus der Hinterflügeltasche des Männchens wir präcise unterschieden und als
stärker „with a slightly honied character“ bezeichnet.
3) Nach Gosse (Lett. Alabama, citirt bei Scu d d er) „these gorgeous swallow-tails seem to be of royal blood,
to have a presence that distinguishes them from the meaner herd“.
4) Der deutlich unterscheidbare Duft der männlichen Dufteinrichtungen im Analfelde der Hinterflügel ist angenehm
und etwas moschnsartig.