V e r b r e i t u n g : Cycl. viridis ist eine der gemeinsten Arten und findet sich in ganz Deutschland.
Bei Halle habe ich ihn in fast jedem Gewässer angetroffen.
Einige Bemerkungen über den Cyclops gigas Claus.
In den grösseren Exemplaren des Oycl. viridis glaubten C la u s und eine grössere Anzahl neuerer
Forscher (cf. die Tabelle der Synonyma) eine besondere A rt oder Varietät, den Cycl. gigas, -zu erkennen.
C l a u s , welcher diese neue A rt aufstellte, giebt als charakteristische Merkmale derselben an :
1. Ihre aussergewöhnliche Grösse: 5,5 min gegen 3,5 mm bei Cycl. viridis.
2. „Die Antennen des ersten Paares sind etwas mehr gestreckt als die von Cycl. brevicornis
( = viridis Jurine) und an ihrem Endteile bedeutend schmaler als an der Basis.“
3. „Die F u rk a ist hier sehr gestreckt-und erreicht fast die Länge der drei letzten Abdominalsegmente.“
.'
D a g e g e n ist zu bemerken:
1. Neben relativ sehr kleinen und sehr grossen Individuen trifft man solche, deren Grössen
zw is c h e n d e n b e i d e n ä u s s e r e n G r e n z e n liegen.
2. Die relative Länge der ersten Antennen ist bei-kleineren und grösseren Tieren dieselbe*.
Die An gabe.von C l a u s für Cycl. gigas:' Antennae: annulum sécundum corporis minime
superantes“ ist unrichtig; sie erreichen liier genau wie b e i . TlCycl. brevicornis Claus
ebenfalls kaum bis zum Hinterrande des ersten Vorderleibsabschnittes. — Dass die Länge
d e r ersten Antennen übrigens keine feststehende Grösse ist, ist durch direkte Angaben an
mehreren Stellen dieser Abhandlung nachgewiesen (cf. Cycl. strenuus, serrulatus etc.).
— Das Verhältnis der Breite der Antennen an der Basis zu der an der Spitze ist bei
kleineren Exemplaren dasselbe wie bei grösseren.
3. Man trifft kleinere Individuen mit relativ ebenso, langer F u rk a an, wie sie den grösseren
eigen sein soll. — Uebrigens unterliegt auch die Grösse der Furka. mannigfachen und oft
beträchtlichen Schwankungen, wie dies bei einzelnen Arten erwähnt ist.
Ein genauer Vergleich ergiebt übrigens eine v o l l k o m m e n e U e b e r e i n s t im m u n g b e i d e r
F o r m e n 1) bis au f die Grösse. Erwähnt mag n u r werden, dass das rudimentäre Füsschen und — was
noch besonders hervorgehoben zu werden verdient — auch das Receptäculum seminis bei beiden genau
denselben Bau haben.
Mit meiner Behauptung, dass beide Arten identisch seien, befinde ich mich übrigens in Ueberein-
stimmung mit E. e h b e r g *), V o s s e 1 e r 3) und wohl auch P o p p e , der in seinen „Notizen zur Fauna, etc.“
den Cycl. gigas g a r nicht erwähnt.
*) R ic h a r d spricht dasselbe aus (Recherehes sur les Copép. p. 027): „On ne peut trouver de différences
vraiment spécifiques entre elle et le type normal.
2) R e h b e r g , Weitere Bemerkg. p. 62: „Cyclops gigas Claus dürfte ebenfalls besser als Art schwinden und
zu C. brevicornis gestellt werden, da als erstere Form grosse Individuen von letzterer beschrieben sind.“
3) V o s s e ie r , Die fr eil. Copep. Württemb. p. 172 und 197. — Hinsichtlich der Grösse des Oycl. gigas,
welche bei der Aufstellung desselben als wichtigstes Merkmal galt, bemerkt V o s s e ie r sehr treffend: „Solche Riesen
fand ich von Cycl. strenuus Fisch. 3.8 mm lang, Oycl. signatus Koch 4,3 mm lang. Diese müssten eb en fa lls als
b e so n d e re A rten a u fg e s te llt werden, wenn ih re Zu g eh ö rig k e it zu den b e tre ffen d en A rten n ich t
au s se r allem Zweifel s tä n d e .“
Auel, gegen dio Ansicht, dass doi-Cl/d. . « a s eine V a r i e t ä t des Oy cl. viridis sei, muss idh mich wenden.
Ans^BT A e r r n ck ‘), weicher seit,en C ß l ingmsW. sp. dem Uyd. gigas Claus içlei.d: setzt, die -r
¡beide Art Ogcl. viridis ,1 urine b etrach te t, 'haben nur noch So s t a r i 6 einerseits und
d e G n o m e und K i e h a r d 8) andererseits die Aufstellung einer besonderen Varietät (Oyd. viridis var.
gigas) für notwendig-gehalten.
R i c h a r d scheint jetzt, wie ¡lies aus s o o -r neuesten A rb e it“J hervorgeht, von seiner früheren
Ansicht zurückgekommen zu sein, er schreibt daselbst. „Oe (Cgd. gigas): n’est là qu’une simple variété,
-on ne peut -.rouver de différences’ vraimèmf Spécifiques entre elle et le type normal.“
„ns« Und in der Timt wurde ein solches Vorgehen doch n u r dann Berechtigung haben, wenn die
Organisation der grösseren (als Cgd. gigas hezciclmotcii) Individuen in einem; oder einigen Punkten von
d e r « d e r [kleineren Individuen abweichen würde das «ist abe r — bis auf che Grösse, die bekanntlich
bei allen Arten grösseren o d e r. geringeren, oft sogar beträchtlichen Schwankungen unterworfen ist A
wie imehgewiesen, nicht der Fall. B is z u w e l c h e r G r ö s s e m ü s s e n d e n n d i e T i e r e a l s C y i%
■ V ir id is b e z e i c h n e t w e r d e n ? u n d v o n w e l c h e r G r ö s s e a h a l s C y c l. g ig a s o d e r als C y c l
v i r i d i s v a r . g ig a s ? Diese F rag en dürften svohl kaum zu nennt w.-rrer. sein:
11. Cyclops Clausii? Heller
(nec Lubbock nec Poggenpol).
1870 Cyclops Clausii Heller, Crustaceen Tyrols, p. 73 und 74, Taf. I, Fig. 1 unci 2.
18*5 „ Clausii Ulianin, Crustac. von Turkestan, p. 37—38.
3 875 ? „ Kaufmanni Ulianin, ebenda, p. 38—39, Taf. X II, Fi°\ 2 4.
1880 „ ornatus Rehberg, Beitr. z. Kennt., p. 546.
1885 g . ornatus Daday, Monogr. Eucopep., p. 2.50.
1891 „ ornatus Richard, Recherches sur les Copép., p. 236.
Cycl. Clausii Heller habe ich bisher weder selbst gefunden, noch sonst trotz der grössten
.Bemühungen zu Gesicht bekommen können.- O b g le ic h ic h d e r A n s i c h t b in , d a s s w ir es h ie r
w o h l k a um m it e in e r s e lb s t ä n d ig e n A r t , S o n d e rn n u r m it e in e r J u g e n d f o rm e i n e r
a n d e r e n (d e s Cy c l. v i r id i s J u r in e ) zu th u n h a b e n , so m ü s s e n w ir d o c h - in e in e g e s o n d e r t e
} H e r r ie k , A final report p. 145 und 146. -7- 'Obgleich H e r r ic k seinen Cycl. ingens selbst mit dem
Cycl. gigas identifiziert, behält er trotzdem seine Bezeichnung bei (!). Den Cycl. ingens hat H e r r ic k (nach eigener
Angabe) schon früher beschrieben in: „Cyclopidae of Minnesota, p. 228. Pl. ÎV. Fig. 1—8 “ , und erwähnt in-
„Heterog. develop. in Diaptonms.“ p. 499. — Ob er übrigens den Cycl. gigas für das „Postimago“ (siehe das betreffende
Kapitel bei Cyclops albidus Jurine) der var. a (!) des. Cycl.. brevicornis Claus hält, ist aus seinen Arbeiten nicht
ersichtlich !
„ '} Aiupünlwt ist. der Cgd. siVi*» var. <pm\roa de G Her 110 und R ic h a rd in: ¿Eiitomostrai-oes recueillis
,par M. Ch. R a b o t en Rüssie et en Sibérie.“ p. 234.
3) R ic h a r d , Rech er ch. sur les Copép. p. 226-—227; "