nichts über die Nahrungsaufnahme ausgesagt werden, und es bleibt n u r zu k o n statiren ü b rig , dass
wirklich die bräunlich gewordenen Chlorophyllbrocken in den Leib des P a ra s iten übergehen und dass
dieser w ä c h s t .
Meist fand sich n u r ein einziger P a r a s it in je einer Spirogyrazelle. In einigen F ä llen waren
aber auch deren z w e i sich tb a r und dann waren sie von völlig gleicher Beschaffenheit, sowohl h in sichtlich
ih re r kugeligen G estalt, wie auch ih re r Grösse, ih re s In h a lte s etc. Sie konnten ebenso g u t
enge zusammen (Taf. V III, Fig. 35), wie auch von einander g e tren n t liegen (Fig. 36). Da, wie oben
gesagt, an d e r äussern Wandung d e r S p iro g y ra zuweilen zwei kleine P a ra s iten gesehen wurden, so is t
es möglich, dass h ie r auch deren zwei einwanderten. Es bleibt indessen auch noch die Möglichkeit
übrig, dass eine Zweiteilung eines einzelnen P a ra s iten stattg efu n d en habe, wofür vielleicht das völlig
übereinstimmende Aussehen sprechen würde. In einem, allerdings ganz vereinzelten F a lle waren indessen
auch d r e i P a ra s ite n in einer Wirtszelle v ereinigt, und einmal w a r die Anzahl eine erheblich grosse,
wie w e ite r u nten noch zu besprechen sein w ird (Fig 37).
Bis h ie rh e r liess sich eine g u te Uebereinstimmung in d e r Beobachtung d e r p arasitiren d en Organismen
konstatiren. Nun ab e r t r i t t eine doppelte Reihe von Beobachtungen au f, ohne dass mit
völliger Sicherheit gesag t werden kann, welche von den beiden a u f die e rs te Reihe passt. Nachdem
nämlich d e r Chlorophyllballen d e r S p iro g y ra s tä rk e r zerfallen, kann d e r P a ra s it eine solche G r ö s s e
e rlan g t h ab en , dass sein Volumen dem jenes etwa gleich kommt (Taf. V I I I F ig . 31), ohne indessen
besondere Veränderungen aufzuweisen. Man s ieh t vielmehr n u r den m it reichlichen braunen Chlorophyllbrocken
angefüllten kugeligen Zellkörper, d e r ausserdem noch dich t mit Körnchen e rfü llt is t, so
dass der K e rn kaum noch sich tb ar wird. Nun aber ä n d e rt sich das Bild. E s finden sich nämlich, um diese
eine Reihe vorwegzunehmen, in den Spirogyrenzellen noch ande re Organismen, die zw a r u n te r sich
verschieden, mit den zu e rs t besprochenen aber viele Uebereinstimmung haben. Z u e rst mögen nun diejenigen
au fg efü h rt werden, welche g l e i c h z e i t i g m it jenen in derselben S alzwa sserkultur aufgefunden
wurden. Taf. V I I I Fig. 28 zeigt zunächst ein Stück Spiro g y rafad en und in einer Zelle den schon mehrfach
genannten bräunlichen Chlorophyllballen, h ie r noch von ansehnlicher Grösse und n ich t in einzelne
P artik elch en zerfallen. In dem davon freien Zellteil nun s ieh t man einen ebenfalls re ch t ansehnlichen
P a ra s iten liegen, dessen G e s ta lt zwar auch annähernd kugelig is t, ohne indessen das p r a l l e Ansehen
d e r zu e rs t beschriebenen P a ra s iten zu haben. E r is t einer Zellseite g enähert, und man s ieh t nun, wie
e r durch eine en g e, aber deutliche Oeffnung einen knopfartigen Vorsprung getrieben, von dem aus
einige faden- oder stäbchenartige Pseudopodien ausgehen. W äh ren d d e r Beobachtung g e lin g t es auch
festzustellen, dass diese sich b e w e g e n , was freilich re ch t langsam und trä g e geschieht. Man sieht
indessen deutlich genug den einen Fad en etwas län g er werden, einen ände rn sich einziehen und ebenso
gewisse Gestalts- u n d Lageveränderungen des eigentlichen Ze llk ö rp e rs, wie auch die knopfförmige
Protoplasmaausstülpung sich allmählig v e rg rö sse rt, ohne dass ein wirkliches Ausschlüpfen beobachtet
werden konnte.
Fig. 29 und Fig. 30 zeigen zwei andere S p iro g y ra z e llen , welche ebenfalls mit je einem nach
aussen dringenden P a ra s iten b eh a fte t sind, von denen einer noch mehr d e r Mittelaxe d e r Wirtszelle
g en äh ert is t und d ah e r einen besonders langen Ausläufer entwickelt h a t (Fig. 30), der nach aussen
h in seh r feine Pseudopodien entsendet. D a ran anschliessend sei dann noch eine andere fre i liegende
Spirogyrazelle an g e fü h rt, bei welcher d e r P a r a s it fa s t im Centrum liegt, um von h ie r aus, nicht wie
es sonst d e r F a ll ist, nach d e r Längs-, sondern nach der Schmalseite der Zelle einen langen, dünnen
Ausläufer zusenden, d e r indessen die Zellwand noch n ich t d u rchbohrt h a t. Auch h ie r stimmt d e r I n h
a lt des P a ra s iten mit den B e s ta n d te ile n des s ta rk zersetzten C hlorophyllballens völlig überein. Ausserdem
liess sich h ie r durch Zusatz von verd ü n n ter Essigsäure fa s t im Centrum des annähernd kugeligen
Körpers ein kugeliges Gebilde unterscheiden, das ohne Zweifel den K e rn vorstellen dürfte.
Wie schon oben erwähnt, en th alten die Spirogyrazellen meist einen, seltn er aber zwei und mehr
Pa ra siten , so lange diese noch klein sind und keine Pseudopodien entwickeln. I s t dies leztere indessen der
F a ll, so fand ich s te ts n u r einen einzigen P a ra s iten in je einer W irtszelle. Ausserdem sah ich einmal eine
Algenzelle — ob es gerade S p iro g y ra gewesen is t, vermag ich nicht zu behaupten, — von grösser
Länge, welche von einer grossen Anzahl von kugeligen P a ra siten e rfü llt w a r, die u n te r sich nicht
gleiche Grösse h a tte n (Taf. V I I I Fig . 37). Sonst aber besassen sie einen übereinstimmenden In h a lt,
de r namentlich einen Kern, einige K ry sta llp lä ttch en , sowie braune Chlorophyllbröckchen erkennen liess
(Taf. V III Fig. 17).
Wenngleich sich nun re ch t wohl ein Zusammenhang zwischen den aussen an den Algenzellen,
fe rn e r zwischen den in deren In n eren vorhandenen sowohl pseudopodienlosen wie den mit Pseudopodien
au sg e s ta tte ten P a ra s iten k o n stru iren lässt, so kann doch dieser Zusammenhang noch nich t als erwiesen
e ra c h te t werden. Dazu kommt, dass ich einige Tage sp äte r und in derselben Salzwasserkultur Spiro-
g y ra fäd e n fand, die noch andere P a ra s iten enthielten, welche mit den oben besprochenen nich t g u t in
allen Theilen in Ein k lan g zu bringen sind. Zunächst sei hervorgehoben, dass d e r Chlorophyllinhalt
der Algenzellen b ereits s tä rk e r v e rfä rb t und ze rse tz t w a r, als in den oben mitgetheilten F ällen und
dementsprechend en th alten die P a ra s iten auch Chlorophyllbrocken von d e r verschiedensten Färbung.
Fig. 3 au f Taf. V I ze igt nun einen solchen P arasiten, d e r sich zunächst dadurch auszeichnet,
dass d e r auch h ie r c en tral liegende Kern ausserordentlich deutlich ist. E r erscheint als ein kugeliger,
kompakterer trü b e r Körper, also ganz so, wenn auch wie gesagt deutlicher, wie in den obigen Fällen.
Ebenso stimmt auch der übrige In h a lt h ie r und d o rt g u t überein und vakuolenartige Räume etc. werden
auch hier vermisst. Wa s nun abe r abweichend ist, das sind die pseudopodienartigen Ausläufer, welche
h ie r zu mehreren, nämlich zu dreien, an einer Körperseite ausstrahlen, ohne indessen nach der Wand
de r W irtszelle hinzustreben. Sie bleiben vielmehr ganz k u rz , stäbchenförmig und g erade , erinnern
mith in an ganz k u rze S trah len einer Helioamoebe resp. Heliozoen. Im Uebrigen vollführen auch sie
n u r langsame Bewegungen und können ganz eingezogen werden.
E in anderes Exempla r, das in Fig. 1 Taf. VI dargestellt i s t , s ieh t fa s t heliozoenartig aus.
E s is t kugelig, sch a rf umschrieben und sendet nach allen Seiten kurze, etwa an Stacheln erinnernde,
u n te r sich etwa gleichlange, stäbchenförmige Pseudopodien au s, die eine grosse Aehnlichkeit mit Bacillen
h ä tten , wenn sie nicht beweglich wären. Hier sind die Pseudopodien annähernd so lang wie der
Zellradius, während sie in einem anderen Fa lle erheblich k ü rz e r erscheinen. Daneben kommen noch
andere Formen vor, die the ils n u r wenige d erartig e Pseudopodien, the ils aber auch g a r keine besitzen.
E in K e rn is t überall deutlich, und zwar nicht immer in genau cen trale r Lag e (Taf. V I Fig. 2).
Zum Schluss sei noch erwäh n t, dass d erartige, mit kurzen, ra d iä r stehenden Pseudopodien v e rsehene
Organismen auch ausserhalb von Spirogyrazellen angetroffen wurden.
Difflugia pyriformis (?) (P e rty ) Ehrbg.
Abbild. Taf. IX, Fig. 5 u. 10. Vergri m 800.
U n te r den zahlreichen, völlig zweifellosen Exemplaren d e r vorliegenden A r t mögen hier zwei
herausgegriffen sein, um einige Eigentümlichkeiten zu demonstriren. Es fiel mir nämlich auf, dass die
Cordobeser Difflugien mehr als es sonst d e r F a ll zu sein sch ein t, leere D i a t o m e e n s c h a l e n zum