auch aussen convex sind, dass das Submarginalband der Hinterflügel ursprünglich viel dunkler ist und
zugleich weniger gebrochen verläuft, dass das Terminalband der Hinterflügel ursprünglich breiter, die
Marginalmonde gleichmässiger und ihr vorderster, im zweiten Randfelde gelegener etwas rostbraun ist,
und dass im vierten bis sechsten Randfelde in den Falten entwickelte Rostflecke auftreten.
Somit zeigt P . Machaon in der Verkürzung des Inframarginalbandes und in der theilweisen
Reduction der Hinterflügelzeichnung sich als abgeleitete Form.
Dasselbe g ilt für den nahe verwandten P . Xuthus L ., der au f die palaearktische Hälfte Asiens
beschränkt ist. Infolge stärkerer Verdunkelung der Vorderflügel ist hier die Randbinde auch unten theilweise
schon in grössere Marginalmonde aufgelöst, die Submarginalbinde oben oft stark verdunkelt, die
Mittelbinde auf schmale helle Keile beschränkt; die zwei Zellbinden sind stark reducirt und die Basalhälfte
der Mittelzelle is t durch längs der rudimentären Rippen der Radialis und Media verlaufende Verdunkelung
anscheinend mit hellen Längsstreifen versehen. Die Hinterflügel sind durch stärkere Verdunkelung
des Submarginalbandes und dadurch bemerkenswerth, dass im achten Randfelde das Postmarginalband
zu einem pupillenartigen Fleck innerhalb des „Afterauges“ reducirt is t, welches durch das ringförmige
Verfliessen der Marginal- mit der Limbalbinde entsteht. Bei der Frühjahrsform Xuthulus Brem. schwindet
sogar die Pupille oben vollständig. Eine bei P . Machaon und P . Xuthus im fünften bis sechsten Randfelde
an der Unterseite der Hinterflügel innerhalb des Submarginälbandes gelegene rostgelbe Bestäubung entspricht
dem Rest der Zwischenbinde.
Als modificirte durch locale Einflüsse entwickelte Inselform schliesst sich auch der auf Sardinien
und Corsica beschränkte P . Hospiton Guen. mit zahnartig verkümmerten Hinterflügelschwänzen enger an
P . Machaon L. an.
f- Wie die erwähnten Arten ist auch P . Älexanor Esp. durch gelbe Basis der Fühlerkeule und das
Fehlen des Hinterflügelzackens am vordersten Cubitalast ausgezeichnet, doch zeigt er sich durch die
Verlängerung des Radialgabelstiels der Vorderflügel und die ungewöhnliche Verschmälerung am Ende des
zweiten Rändfeldes der Hinterflügel, welche auch die Zeichnung unterdrückt, als so abgeleitete Form,
dass C. und R. F e l d e r für ihn eine besondere Section L. aufstellten. Zugleich erinnert seine Zeichnung
an die nearktische Dawmts-Gruppe, sodass wir in der kleinen, von Spanien und Südfrankreich bis Südpersien
verbreiteten Form einen Abkömmling eines gemeinsamen arktischen Stammes erblicken müssen, dessen
ursprünglichere Formen sich in Nordamerika erhielten '). Auf den Vorderflügeln besitzt P . Älexanor drei
in der Mittelzelle und ein wie bei P . Haunus Bsd. (Mexico) an ihrem Rande liegendes Band, welche wir
1 ) als Complex des ersten und zweiten, 2) als breit entwickeltes, ebenfalls über die Hinterflügel gehendes
drittes Basalband, 3) als auch am Ende der Hinterflügelzelle wieder auftretendes fünftes Zellband und 4) als
Terminalband ansehen. Das Inframarginalband ist ganz geschwunden, dagegen das Submarginalband und
besonders die Marginalbinde breit und regelmässig entwickelt. Auf den Hinterflügeln tritt in weiterer
Reduction der Zackung am ersten Cubitalast sogar ein concaver Ausschnitt des Randes a u f ; im achten
Randfelde ist zwar das Submarginalband scharf gegen den orangenen Marginalmond abgesetzt, dieser
*) Es bietet dies ein neues Beispiel für die interessante Beobachtung W e ism a n n ’s, welche auch von E im e r
bestätigt wird, dass die nordamerikanischen Arten grössere Ursprünglichkeit zeigen als die vicariirenden Europäer.
jedoch mit dem Saume allmälig verschmolzen. Die helle Säumung des langen Schwanzanhanges beschränkt
sich auf die Innenseite.
Die Raupe von P . X uthus erinnert besonders an die von P . Hospiton Guen. Durch die orange-
rothen Tüpfelreihen auf den schwarzen Querbändern gleicht auch die erwachsene Raupe von P . Älexanor
Esp. mehr als die des ihm so nahe stehenden P . Hospiton Guen. der von P . Machaon, und lebt auch
wie die meisten übrigen, auch nordamerikanischen Arten der Gruppe, von Umbelliferen (Seseli), während
die von P . Hospiton Guen. auf letzteren (Ferula vulgaris) und Rutaceen (Ruta corsica) lebt.
So ist P . Älexanor wohl als früh abgezweigter Ausläufer der Stammformen der Machaon-Gruppe
anzuseheri. Dass diese aber der nordamerikanischen Haunus-Gruppe nahestand, beweist das Jugendkleid
der Machaon-R&upe, das wie dasjenige von P . Turnus L. und Rutulus Boisd. au f dunklem Grunde eine
weisse Schabracke des Abdominalrückens trä g t, wie wir sie auch bei der jungen Raupe des indischen
P . Grigon Feld. etc. an treffen.
Den in die palaearktische Region, nach Japan, Nordchina, den Amurländern vordringenden P . Maackii
Men., dessen Frühjahrsform nach C h r i s t o p h der P . R a d d e iBrem. darstellt, werden wir bei Besprechung
seiner indischen Verwandten, der Paris-Gruppe, behandeln, deren nördlichsten Vorposten er darstellt.
Der einzige Vertreter der palaearktischen S e g e l f a l t e r ist P . Podalirius L., der nach E im e r Podalirlus‘Gr-
1. c. p. 68 in Skandinavien, England, den Niederlanden, dem grössten Theil der Nord- und Ostseeküsten
fehlt, südlich dagegen bis Nordafrika, östlich bis Kleinasien, nach F e l d e r 1. c. aber noch bis Sibirien
und Nordindien (Masure) geht und zahlreiche Varietäten bildet. Da diese Form von E im e r genau untersucht
wurde, müssen wir sie im Anschluss an die Schilderung dieses Autors ausführlicher besprechen.
Die kurzen schwarzen Fühler zeigen die für die Untergattung characteristische Keule deutlich
ausgebildet; der Körper träg t noch die mittlere breite dorsale Verdunkelung und auf dem Nacken zwei
typische Längsbinden, die aussen von einem schwarzen Streif begrenzt sind. Weiter ist ähnlich wie bei
P . Machaon L. au f der hellen Flanken- und der Bauchseite des Abdomens jederseits je ein schwarzer
Längsstreif entwickelt, von denen bei der südlichen var. Latteri Const. der stigmale ausfällt. Auf der
schwefelgelben Grundfarbe der Flügel treten auf den vorderen meist das erste bis dritte Basalband, das
vierte Zellband und das sechste, aus dem sechsten und siebenten Streifen E im e r ’s bestehende Terminalband,
seltener (var. undecimstriatus Eimer) noch das fünfte Zellband auf. Oft ist das vierte und sechste hell
gekernt. Ausserhalb der Zelle liegt das dunkle Inframarginalband (IX. E im e r ’s) und weiter das stets
gelbgefüllte Submarginalband. An letzteres schliesst sich die auf der Unterseite breitere Marginalbinde
und das unten schmälere Postmarginalband an ; die Saumbinde ist äusserst schmal. Von diesen Bändern
setzt sich das erste bis dritte Basalband über die Hinterflügel fort, das Terminalband dagegen is t Unten
weiter als oben vor dem Hinterrande abgekürzt. Somit entspricht der in seiner ungefähren Verlängerung
liegende, unten stets deutlicher als oben erhaltene Streif nicht der Verlängerung des Terminalbandes, wie
E im e r es annimmt, sondern, wie ein Vergleich mit der Älebion-Glycerion-Gruppe beweist, dem inneren
Submarginalbandstreifen. Auch setzt sich das dritte Basalband nur in den innersten Streif des sog. Prachtbandes
fort, welches über das Ende der Hinterflügelzelle geht, wie man leicht bei richtiger Flügelstellung
erkennt: somit entspricht letzteres nicht dem dritten Basalbande allein, sondern einem B ä n d e r c om p lex .
') Vergl. E. Hof m a n n , Die Raupen der Schmetterlinge Europas. 1890. Tafel I, 2a und Tafel VI, Fig. 1—2.
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