der ■ Vörderflü<*el in Vor- und Zwischenbinde erhalten, so P . Madyes Gray (Bolivia), P . Copanae Reak.
(Guatemala), P . Archidamas Gray (Chile). Allmälig geht die schwarzbraune Verdunkelungsfarbe, welche,
ähnlich P . Zetes, noch P. Archidamas Gray und P . Madyes Gray von der ' Polydamas-Gruppe besitzen, wie
bei P . Vilhersii Godt. und P . Philenor L. au f der Oberseite in ein dunkles Stahlgrün über (so bei P .
Copanae Reak., Polydamas L. etc.), während die Hals-, Brust- und Abdominaltüpfel sich ro th färben und
die Vorderflügelbinde zuerst unten an der Spitze erlischt, sodass eine Art unvollkommener Schutzfärbung
der matt rauchbraunen Unterseite eintritt.
Durch weitere Unterdrückung der ursprünglich regelmässigen Mittelbinden schliesst sich hier die
Protodamas-Gruppe an, welche F e l d e r ’s Section C entspricht, sich durch die Verlängerung der vorderen
und die Abkürzung der hinteren Flügel auszeichnet und zugleich den ersten äusserlichen Geschlechtsunterschied
in der Färbung entwickelt, einen mit Ausnahme der Basis leuchtend gelben Hinterleib der
Männchen. Sind schon bei P . Protodamas Godt. (Südbrasilien) die Aussenzellbinden besonders au f der
Oberseite der Vorderflügel undeutlich, so treten sie bei P . Peius Cr., Lycidas Cr., Laodamas Feld, aui
den Vorderflügeln zuerst oben, dann auch unten allmälig ganz zurück. Weiter bildet sieh die Mittel binde
der Hinterflügel bei P . Laodamas Feld. (Bogota) wie in der indischen Helenus - Gruppe zu einem hinten
abgekürzten, nur oben entwickelten Spiegel um und entsteht bei dem Männchen von P . Peius ein
leuchtend o-elber Umschlag des Analfeldes, der die gelbe Hinterleibsfärbung noch hervorhebt.
Bei P . Grassus endlich tr itt eine weitere Aufhellung der Vorderflügel auf, die auf einseitige
Ausbildung eines Theiles der Mittelbinde zurückzuführen ist u n d , vom vierten bis fünften Randfelde beginnend,
sich in die Zelle hineinerstreckt.
Das überaus seltene Weibchen von P . Peius Cr., welches von K o l l a r als P . Varus beschrieben
und von B a t e s während seines zehnjährigen Aufenthaltes am Amazonenstrom überhaupt nur einmal
beobachtet war, besitzt schwarze, nur am Innensaum blauglänzende Vorderflügel mit einem leuchtend gelben,
das Zellende einnehmenden Tüpfel und metallisch blaue Hinterflügel, in deren erstem Felde noch der Rest
einer gelben Mittelbinde sich erhielt. Das Postmarginal- und Submarginalband treten auch auf der Oberseite
auf und lassen so die Monde zwischen ihnen erkennen. Die eigenthümliche Färbung des Weibchens
scheint einerseits durch die grosse Seltenheit dieses Geschlechts (auf 200 Männchen nach gütiger Angabe
des Herrn Dr. S t a u d i n g e r e i n Weibchen!) erklärbar als Anpassung an Heliconier der Glytia-Gruppe,
andererseits erinnert sie an die ursprüngliche complicirtere Zeichnung dés Weibchens, wie sie sich noch
in der Polydamas-Grappe erhielt.
Die Verbindung mit den übrig en , vor Allem durch r o th , seltener gelb behaarten Kopf und Hals
und rothe Bauchtüpfel, längere Antennen mit schlankerer Keule und längeres Abdomen, stark herabgebogenen
Radialstamm und oberhalb der Discocellularmitte abgehenden ersten Medianast der Vorderflügel
ausgezeichneten südamerikanischen Aristolochienfaltern, die wir mit einem H ü b n e r entlehnten Ausdruck
als Ascanides-Cohorte bezeichnen können, dürften Angehörige der etwas stark gemischten Section VI C. und R.
F e l d e r ’s vermitteln, d. h. Formen mit in beiden Geschlechtern gleicher Färbung und entwickelterer
Zeichnung, mit grösserer Mittelzelle und kräftigem Schwanz der Hinterflüge§|| und mässigen Genitaldeckklappen
der Männchen. Leider sind gerade die Arten dieser Section theilweise sehr selten und ungenügend
bekannt ; auch sind wohl noch neue interessante Formen sowohl aus Mittelamerika als aus dem
zwischen dieser und der südbrasilianischen Verbreitungsgrenze gelegenen Gebiet zu erwarten, woher
C. und R. F e l d e r noch keine Vertreter der Section kannten.
Am nächsten dürfte dem gemeinsamen Stamme in Bezug auf die complicirte Zeichnung nochGundl“ hlanus-
P . GundJachianus Feld. (Cuba) stehen. Derselbe besitzt nämlich noch zwei Binden in der Vorderflügel-
zelle, deren äussere weisse nur auf der Unterseite auftritt und nahe dem Zellende lie g t, während die
innere, verwaschenere, metallisch grüne Binde, wohl zugleich in Fortsetzung einer allerdings nur oben
entwickelten grünen Subapicalbinde, als Mittelbinde an den Innenrand verläuft. Auf den Hinterflügeln,
deren zwei Cubitaläste noch in Zacken vorspringen, liegt im zweiten bis siebenten Randfelde eine unten
durchgehende Reihe viereckiger, aussen concaver rother Marginalmonde und im achten ein rother Schmuckbindenrest
, der nur unten vortritt. An diesen schliesst sich eine schmale, weisse, bis zum dritten Randfelde
verlaufende Binde an , die wir wohl als Rest einer ursprünglich breiteren Mittelbinde aufzufassen
haben. Im Analfelde der Männchen ist; ein dichter gelblicher Wollpelz entwickelt, der bis zur Analfalte
reicht.
Weiter dürften auch Formen wie P . Phalaecus He w. (Ecuador) in Färbung und Zeichnung noch 1 lialaecus*Gr-
am meisten an die Grundform erinnern. Derselbe besitzt ausser einem weissen Bindentüpfel am Ende der
Vorderflügelzelle eine über beide Flügel gehende Mittelbinde, eine regelmässige Reihe der Randmonde
und den Schmuckbindenrest im achten Randfelde der Hinterflügel.
Dieser Form am nächsten stehen noch die Arten der südbrasilianischen Ascanius - Untergruppe,
welche noch in beiden Geschlechtern gleich gefärbt sind und bei denen sich eine breite Mittelbinde über
beide Flügel zieht. Die ursprünglichste Form ist P . Ascanius Cr. selb st, bei dem die Vorderflügelbinde
breit über die Zelle geht, sich über die Hinterflügel, aussen breit rosenroth gefärbt, bis zum Innenwinkel
fortsetzt und mit dem Schmuckbindenrest im achten Randfelde verschmilzt, während die Randmonde im
zweiten bis siebenten Randfelde auf beiden Seiten entwickelt sind und eine hantelförmige Gestalt haben,
welche an die bei P . VilliersU etc. erinnert. Bei den Männchen dieser. Gruppe ist ein schneeweisser
dichter Duftschuppenpelz- ausgebildet, der vom Innenrande bis zur Analfalte reicht. Die schwarz-weiss-
rothe Flügelfärbung von P . Ascanius findet sich bei den kleineren Arten ebenfalls entwickelt, doch ist
bei diesen die Vorderflügelbinde schon stark verschmälert und liegt ausserhalb der Zelle, während die
Hinterflügelbinde sich nur bis in’s siebente Randfeld fortsetzt (P. Puniclius F.) oder gar (P . Agavus L.
und Proneus Hb.) schon um die Zelle herum durch Verdunkelung schwindet.. Meist ist dann aber der
Schmuckbindenrest im achten Analfelde stärker entwickelt. Durch weitere von vorn vorschreitende Verdunkelung
der Vorderflügel erlischt endlich auch bei P . Perrhebus Boisd. fast die ganze Vorderflügelbinde,
von der nur ein schwacher Rest, und dieser beim Männchen nur auf der Unterseite, am Hinterende der
Vorderflügel sich erhält.
Als weitere selbstständige Ausläufer dieses Stammes dürfen wir noch zwei andere hauptsächlich
mexikanische kleinere Gruppen ansehen. Von diesen schliesst sich die Photinus-Gruppe allerdings in der Photinns Gr-
Ausbildung des weissen Duftschuppenpelzes der Agavus - Gruppe näher an , unterscheidet sich aber durch
die Kürze des Medianschwanzes, die vollkommene Verdunkelung der Vorderflügel, den Blauglanz der
Hinterflügel und zwei Reihen blutrotli leuchtender Tüpfel auf letzteren, deren innere bis in’s achte Randfeld
gehende Reihe auf die Verschmelzung von Schmuck- und Mitfelbinde zurückzuführen ist. Hierher gehört
auch der fast ungeschwänzte P . Pares Hew.
Als ebenfalls selbstständige Gruppe führe ich hier nach Go dm a n und S a l v i n 1) die ebenfalls'
') Biolog. centrali-amer. Rhopaloc. p. 196.