Somit können wir folgende Entwickelungsstufen der indischen Segelfälter aufstellen:
Macareus-Gr. ;
Eurypylus-Gv. ;
Antiphates-G r.; AnticratesGr.; Agamemnon-G r.; Codrus-Gr . ;
Älebion-Glycerion-Gv.; Zetides-Cohorte: Macleayanus;
Heroicus-Gohorte: Leosthenes-G r.; Dritte Cohorte: Gyas-Gr.
3. Indo-australische Rinnenfalter.
Diese Untergattung der indischen Papilionen, Papilio s. str., umfasst folgende Sectionen F e l d e r ’s:
XXXVII—XXXVIII, XXXIX, Subsection B , und LVII1—LXV. Von diesen erscheint der zur Section
XXXIX gehörige, weitverbreitete P . Erithonius Cr., der in Australien durch die Varietät Sthenelus Mach
vertreten wird, zwar durch die Reduction des Hinterflügelschwänzchens zu einem kurzen Zahn der Flügelform
nach als abgeleitet, jedoch besitzt er noch die entwickelteste und zugleich ursprünglichste Zeichnung,
die grösstentheils in beiden Geschlechtern und auf Ober- und Unterseite die gleiche ist.
Wir dürfen ihn als den von China bis Australien . verbreiteten Vertreter unserer „Schwalbenschwänze“
ansehen, denn er gleicht letzteren noch in Färbung und Zeichnung. So besitzt er in der
Mittelzelle der Vorderflügel einen direct am Ende gelegenen und einen zweiten mehr innerhalb gelegenen
Bindenrest, von denen der letztere in zwei unregelmässige Tüpfel zerschnürt ist. Die grössere Innenhälfte
der Zelle lässt oben circa zehn senkrecht zum Vorderrande verlaufende, unregelmässige schwarze Strichei
erkennen, die sich nach hinten innerhalb der Mittelbinde zu einer Sperberung ausbilden; auf der Unterseite
dagegen sind im verdunkelten Grunde wie bei P . Xuthus L. vier gelbe Längsstriche vorhanden, über
welchen auch die hellen Tüpfelpuncte der Oberseite liegen. Vom Vorderrande bis zum sechsten Randfelde
treten am Aussenrande die unten stärker als oben entwickelten Limbaltüpfel auf, an welche §ich
noch innen vom Vorgabel- bis zum siebenten Randfelde die unregelmässig geformten Marginalmonde
anschliessen. Die orangene, vom Vordergabel- bis zum zweiten Randfelde ausgebildete Bestäubung der
Unterseite halte ich für den Rest der Submarginalbinde, denn es entspricht ih r auch auf der Oberseite
eine feine gelbliche Bespritzung. Somit gehören die einzelnen, seltener (im Gabelfelde) getheilten hellen
Tüpfel der Aussenzellbinde an , die sich weiterhin mit den Zellbinden zur Mittelbinde vereinigt. Letztere
setzt sich auf der dunkleren Oberseite schärfer als auf der mehr einfarbig gelben Unterseite auf die
Hinterflügel fort und tritt auf ersterer ausser in der continuirlich über die Zellmitte verlaufenden Binde
noch in einzelnen scharfen gelben Tüpfeln im fünften bis sechsten Randfelde ausserhalb der Mittelzelle
auf. Somit is t anzunehmen, dass sie ursprünglich wie bei der Machaon- und Da u n u s- Gruppe auf den
Vorderflügeln breiter war und sich bis zum Submarginalbande der Hinterflügel ausdehnte, nur am Zellende
durch einen Rest des Terminalbandes unterbrochen. Dann findet auch der schwarze, scharfe, etwas innen
convexe Streif, welcher auf der Unterseite die basale Aufhellung gegen die Mittelbinde abschliesst, eine
Erklärung und entspricht dem dritten Basalbande der Daunus - G ruppe! Im Gegensatz zur Mittelbinde
dehnt sich nun das Submarginalband auf der Oberseite der Hinterflügel besonders deutlich aus und bildet
im zweiten Randfelde einen schönen Augenfleck mit orangeschwarzer Pupille, blauer Iris und schwarzem
Rande, dem ein ähnlich gezeichneter aber kleinerer Fleck im achten Randfelde entspricht. Auf der Unterseite
is t die ursprünglich blaue, schwarz gesäumte Binde innen lebhaft orangen gekernt, und es h at sich
diese Bänderbildung auch auf den Fleck im Zellende fortgesetzt, den wir als Terminalband bezeichnen.
Die Marginalmonde der Hinterflügel sind oben und unten deutlich, und der im achten Randfelde ist ziegel-
roth gefärbt. In letzterem ist zugleich auch das sonst breite kräftige Postmarginalband aussen fort-
cefallen: so gehen Randsaum und Marginalmond in einander über. Vom zweiten bis siebenten Randfelde
treten die Limbaltüpfel besonders an der Unterseite der Hinterflügel stark hervor. Die Leibesfärbung ist
für die ursprünglicheren Arten der Untergattung typisch. Ueber den Kopf und Nacken zieht sich ein
dunkleres mittleres Dorsalband, das auf dem Hinterleibe besonders verbreitert und fein gelb bestäubt i s t ;
ein weiterer schwarzer Streif zieht sich an den Seiten des Kopfes zur Flügelbasis, während auf dem stark
aufgehellten Hinterleibe sich je ein dunkler Streif über die Stigmeniinie herüber und ein anderer an der
Bauchseite entlang ebenfalls bis zur Geschlechtsöffnung' zieht. Somit zeigt der Hinterleib fünf normale
Längsstreifen. Auch die gelbe Oberseite der Fühler vor der Keule und die helle Keulenspitze deutet auf
nahe Verwandtschaft mit der Machaon-GxxxppQ hin.
Als noch geschwänzte Ausläufer einer der Machaon - Gruppe näherstehenden Form sehe ich die
zu F e l d e r ’s Section LIX gehörigen Arten P . Gigon Feld. (Celebes) und den kleineren bis Indien verbreiteten
P . Demolion Cr. an , von denen ersterer in der Vorderflügelzelle noch eine schmale terminale
Aufhellung trägt. Bei beiden Arten entsteht eine von der Vorderflügelspitze aus gegen die innere Hälfte
des Hinterrandes verlaufende, aus Resten der Marginal- und der Aussenzellbinde bestehende Diagonalbinde,
deren Tüpfel sich nach hinten zu erweitern und endlich eine breite continuirliche Mittelbinde bilden,
welche die Hinterflügelzelle durchzieht. Eine basale Aufhellung an der Unterseite der Hinterflügel erinnert
an die von Erithonius und dürfte vor dem rieste des dritten Basalbandes liegen. Auf den Vorderflügeln
sind selbst bei P . Gigon Feld, die Marginalmonde meist unterdrückt und treten nur auf der
Unterseite in schmalen queren Tüpfelresten auf. Dagegen sind sie auf den Hinterflügeln auch oben entwickelt,
haben jedoch eine submarginale, durch die starke Erweiterung der kräftigen Postmarginalbandflecke
bedingte Verschiebung erfahren ‘). Im achten Randfelde tritt der Marginalmond aussen mit dem Saumtüpfel
in Verbindung: so entsteht ein innen offener, einen schwarzen Fleck umfassender Halbring, der oft
wie der Marginalmond im zweiten Randfelde eine orangene Färbung annimmt. Auf der Unterseite der
Hinterflügel tr itt in dem zwischen Marginal- und Mittelbinde liegenden breiten Bande, welches durch die
Verschmelzung des submarginalen mit dem Reste des Inframarginalbandes entstand, eine zarte silberblaue
Zackenbinde auf, welche der Submarginalbinde entspricht, aber auf der Oberseite durch Verdunkelung
unterdrückt ist. Wie in der Thoas-Gruppe entspricht somit die orangene Bestäubung um die Zelle herum
der in allen ursprünglicheren Gruppen der Rinnenfalter nachweisbaren Zwischenbinde.
Auch die Färbung des Leibes, die auf hellem Grunde eine breite dorsale Verdunkelung und jeder-
seits einen stigmalen und einen ventropleuralen Längsstreif trägt, erinnert an P . Erithonius Cf., dagegen
sind die Fühler schon einfarbig und stark verlängert.
Als weiteren Ausläufer einer noch vorwiegend gelb gefärbten Gigon - artigen Form sehe ich den
C. und R. F e l d e r noch unbekannt gebliebenen P . Antonio Hew. (Philippinen) an, der wie P . Gigon Feld,
im Männchen aussen auf der Oberseite der Vorderflügel einen sammetartigen Schuppenfilz trä g t, am
Hinterrande derselben noch einen unten fast bis zum fünften Randfelde reichenden hellen Bindenrest
besitzt und ebenfalls noch vier helle Striche in der Vorderflügelzelle erkennen lässt. Ausserhalb der über
') Eine analoge Verschiebung treffen wir auch in der neotropischen Thoas-Gruppe.