
 
		abschnitte  die  Form  eines  Ringes.  Der  ventrale  H in te rran d   dieses  Segments  ist  mit  einer  in  der-  
 Mitte  unterbrochenen  Reihe  von  Zähnen  besetzt;  über  den  rudimentären  Füsschen  befinden  sich  noch*  
 einige  Reihen  feinster  Dornen. 
 Das A b d o m e n   (Taf. V III,  Fig.  2)  ist  nur  wenig  schmaler  als  die  letzten Segmente’des  Cephalo—  
 thorax.  Das  erste  Segment  verjüngt  sich  nach  seinem  Ende  zu  nur sehr  wenig;  die  übrigen  Ringe  sin dl  
 fast  cylindrisch.  Die  Hinterränder  des  zweiten  und  dritten  (■■$),  resp.  des  zweiten,  dritten  und  viertem  
 (cf1)  Segments  sind  fein  ausgezackt.1)  Die  Borsten  an  dem  Hinterrande  des  fünften  Segments  sind  auffallend  
 lang  und  stark. 
 Der  A f t e r   soll  nach  C l a u s ’  Angaben2)  bei  der  vorliegenden  Art  vollkommen  abweichend  gebaut  
 sein.  E r  sag t  d arü b er:  „ In   einem Falle  bei Cycl.  canthacarpoides  Fisch.  ( =   Cycl.  phaleratus  Koch)-  
 wächst  dieselbe,  (nämlich  die  Membran,  welche  den  frei  zutage  liegenden  Teil  des  Darmes  umgeben  
 soll  — ?)  in  der  Medianlinie  zusammen  und  lässt  nur  am  äussersten  Ende  eine  kleine  Oeffnung,  die ab e r •  
 immer  noch  gross  genug ist,  um  die  Ausfuhr  des  Darminhaltes  zu gestatten.“  Aus  seiner F ig.  8  (Taf.  I.),,  
 welche  diese  Verhältnisse  erläutern  soll,  erkennt  man,  dass  sich  diese  fragliche,  in  der  Mittellinie  zur  
 sammengewachsene  Membran  zu  einer  dreieckigen  P latte  verlängert.  Es  scheint,  als  ob  sich  C l a u s .   
 gleichwie  auch  F i s c h e r   hier  durch  eine  höchst  interessante  Erscheinung  habe  täuschen  lassen,  und*,  
 deshalb  soll  gleichzeitig  mit  F i s c h e r s   Ansicht  über  den  Bau  des  Afters  die  C l a u s ’sche  Angabe  beleuchtet  
 werden. 
 F i s c h e r   sagt8):  „Der  vierte  Leibesring  (Hinterleibsring  des  o )  .  .  .  ist  nach  rückwärts  in  der -  
 Mitte  fast  dreieckig  verlängert“   und  einige  Zeilen  weiter  spricht  er  von  einer dreieckigen,  hinteren Verlängerung. 
   Auch  in  seiner  Fig.  24  u.  32  (Taf., X)  hat  er  dieses  Gebilde  dargestellt,  in  Fig.  24  sogar-  
 als  deutlich  abgegrenzl  gezeichnet. 
 Bei  den  meisten  Individuen  von  Cycl.  phaleratus  findet man allerdings  am  Ende  des  vierten  (  
 resp.  fünften  (cf)  Abdominalsegments  ein  Gebilde,  welches  (wenn  auch  entfernt)  einige  Aehnlichkeit  mit  
 einer  dreieckigen  Platte  hat.  Bei  genauerer  Betrachtung  bemerkt  man  aber,  dass  diese  Platte  keine-  
 Chitinbekleidung  besitzt,  dass  das  Innere  derselben  differenziert  ist  und  dass  von  ihren  drei Ecken  feine  
 Härchen  (der  Ausdruck  sei  zunächst  gestattet)  ausgeben.  Bei  stärke re r  Vergrösserung  endlich  enthüllt  
 sich  das  fragliche  Gebilde  a l s   ü b e r h a u p t   n i c h t   z u m   C y  c lo p s   g e h ö r i g ,   s o n d e r n   a l s   e in .  
 z u   d e n   A c i n e t e n 4)  g e h ö r i g e s   I n f u s o r ,   w e l c h e s   a n   d e r   A f t e r s p a l t e   d e s   K r e b s e s -   
 s c h m a r o t z t .   Die  erwähnten  Härchen  sind  die  Saugröhren  der  Acinete,  in  welcher  man  auch  den.  
 Kern  und  die  kontraktile  Vacuole  erkennt. 
 Wenn  F i s c h e r   und C l a u s   mehrere Exemplare von  Cycl.  phaleratus untersucht  hätten,  so  würde-  
 ihnen  selbst  schon  bei  schwacher  Vergrösserung  aufgefallen  sein,  dass  n i c h t   b e i   a l l e n   I n d i v i d 
 u e n   diese  „dreieckige  Verlängerung“  zu  beobachten,  und  dass der A f t e r  d i e s e r  A r t   g e n a u   so   ge?-  
 b a u t   i s t   w 'ie   d e r   a l l e r   ü b r i g e n   C y c lo p s -  A r t e n . 
 »)  F is c h e r  (Taf.  X.  Fig.  24  u.  32),  C lau s  (D. Gen.  Cycl.  Taf.  I.  Fig.  6)  u n d ü lia n in   (Taf.  IX.  Fig.  5)  geben,  
 statt  dieser  Auszackungen  feine  Bedoraung  an. 
 *)  C la u s,  D.  Genus  Cyclops.  p.  12  u.  38. 
 8)  F i s c h e r ,  1.  c.  p.  426. 
 *) Herr Dr.  S c h ew ia k o ff hatte  die  Güte,  meine  Vermutung  betreffs  der  systematischen  Zugehörigkeit  dieses-  
 Schmarotzers  zu  bestätigen. 
 Es :mag  noch  erwähnt  werden,  dass  bei  sehr  vielen,  aber  nicht  allen  Individuen  von  Cycl. 
 <phaleratus,  welche  den  verschiedensten Gewässern entstammten,  diese  Acinete  anzutreffen — und  zwar stets  
 an  derselben Stelle  (dem  F u rk a lw in k e l),— und  dass  ferner  bei  keiner  weiteren  Cy clops-kxt  diese  Acinete  
 »(resp.  e i n e   Acinete  an  der  Afteröffnung)  nachzuweisen  war. 
 D i e   F u r k a   (Taf.  V III,  Fig.  2)  ist  kurz  und  breit.  An  der  Stelle,  an  welcher  die  sehr  kurze  
 ¿Seitenborste  inseriert  ist,  befinden  sich  noch  mehrere,  nur  wenig  kleinere  Dornen.  Von  dieser  Stelle  
 • an  verschmälern  sieh  die  Furkalzweige  bedeutend.  Auf  der  dorsalen  Seite  jedes  Zweiges  verlaufen  
 schräg  zum  unbehaarten  Innenrande  drei  Reihen  sehr  feiner Stacheln, während  der Endteil  mit  zerstreut  
 steh en d en   Dörnchen  besetzt  ist.1)  Die  äusserste  Apikalborste  ist  breit,  kurz  befiedert  und  ziemlich  hoch  
 .an   dem  Aussenrande  der  F u rk a   eingelenkt.  Die  innerste  Endborste  ist  kurz  und  nur  an  der  Aussen-  
 seite  befiedert.  Die  beiden  mittleren  sind  allein wohl  entwickelt  und  zwar erreicht  die  innere  derselben  
 fa s t  die  dreifache  Länge  der  anderen.  Beide  sind  breit,  in  ihrem  oberen  Drittel  unbedornt,  resp.  un befiedert. 
   Die  übrigen  zwei  Drittel  der  kürzeren  Borste  sind  aussen  mit  kurzen  Dornen  und  innen  
 .mit  feinen  Härchen  besetzt.  Bei  d e r  grösseren  Borste  ist  das  zweite  Drittel  innen  und  aussen  bedornt,  
 «der  Endabschnitt  dagegen  beiderseits  mit  feinen  Fiederhärchen  besetzt.  ) 
 Die  e r s t e n   A n t e n n e n   des  Weibchens  (Taf.  V III,  Fig.  3),  deren  Segmente  nach  dem Ende  zu  
 -merklich  an  Breite  abnehmen,  sind  zehngliederig  und  reichen,  an  den  Körper  g eleg t,  nur  wenig  über  
 ■ d ie  Mitte  des  ersten  Vorderleibsabschnittes.  Wie  sich  durch  Vergleich  der Beborstung  von  Cycl.  phale-,  
 ratus  mit  denjenigen Antennen,  welche  aus  zwölf Segmenten  bestehen,  ergiebt,  entsprechen  sich  folgende  
 .Abschnitte:  D e r  erste  und  zweite  dem  ersten  und  zweiten,  der  dritte  dem  dritten   und  vierten,  der  
 vierte  dem  fünften,  der  fünfte  dem  sechsten,  der  sechste  dem  siebenten  und  achten,  und  der  siebente  
 bis  zehnte  dem  neunten  bis  zwölften.  Das  siebente  Segment  träg t  an  Stelle  eines  Sinneskolbens  ein  
 zartes  Sinneshaar.3) 
 Die Vorderantennen  des Männchens sind vollkommen normal gebaut,  (cf. p. 22—25 u. Taf. I ,  Fig.  11 
 u.  16). Auch  von  der Regel,  dass  diejenigen Spezies,  deren  rudimentäre Füsschen  mit je  drei Dornen bewehrt  
 /•sind,  „Cylinder“  als-Sinnesorgane  an  den  genikulierenden Antennen  tragen,  macht Cycl.  phaleratus  keine  
 .Ausnahme. 
 D i e   z w e i t e n   A n t e n n e n   (Taf. V III,  Fig.  4)  sind  kurz  und  verhältnismässig  breit.  Ueber  die  
 Breitseite  des zweiten Segments  zieht sich  eine Doppelreihe  von  Stacheln.  Auf dem Oberrande  dieses Gliedes 
 !)  In  B r a d y s   Fig.  13  (Taf.  XXIII)  ist  die  . Ornamentik  der  dorsalen  Furkalseite  nicht  angegeben. 
 Nach  L a n d e s   Zeichnung  (Fig.  134)  ist  der  apikale  Abschnitt  der  Furka  statt  mit  zerstreut  stehenden,  
 kleinen  Dornen  mit  einer -Querreihe  starker  Stacheln  ausgerüstet,  und  neben  der  Seitenborste  fehlen  die  Dornen. 
 R ic h a r d   sagt  über  diese Verhältnisse:  „La  soie  latérale,  très courte,  est  placée  vers  le  milieu  de  la furca 
 •/qui  porte  en  ce  point  de  son  bord externe  u n e  rangée des fortes  épines  dirigées  transversalement  vers  la  face  dorsal 
 ©.“  —  Hiernach  scheint  es,  als  ob  die  Bewehrung  der  Furka  nicht  immer  die  gleiche  sei.  Die  Angaben  der  
 /übrigen  Forscher  stimmen mit  den von  mir  gegebenen  entweder  vollkommen  oder  doch  im  wesentlichen  überein. 
 2)  Die  Angaben  übei  -die Befiederungsverhältnisse  der Apikalborsten  sind  bei  fast  allen  Autoren  nicht voll- 
 •kommen  genau. 
 S)  Nach  der  bezüglichen  Zeichnung  von  S o s t a r i c .   (Taf.  II.  Fig.  2 1J  sollen  die  drei  letzten  Segmente mit je 
 einer  Reihe  zarter Domen  ausgerüstet  sein,  ähnlich  wie  solche  für  Cycl.  strenuus  und  Cycl.  insignis  charakteristisch  sind. 
 •Von  der  Anwesenheit  solcher  Dornenreihen  findet  sich  bei  keinem weiteren  Forscher  eine Mitteilung;  auch  mir  war  es 
 .nicht möglich,  dieselben  bisher au  beobachten.