I .
Zur Anatomie der Genitalorgane.
TJeber B este ein e r h e rm ap h ro d itis c lie n Anlage d e r Geschlechtsdrüsen h ei SphummiAen.
Durch die Untersuchungen von B u f t a r 1) m ft M a y # '* ! » die interessante Thaisachc beUanr.t
geworden, dass in der Familie der CipnofkoiAm ein typischer Hermaphroditismus ausgebildet ist. Be-
llS ffe h p i s anatomischen Baues der zwittrigen Grenitaldrüsen h at sich gez eigt dass d i^ p h e n vollkommen
die männlichen und weiblichen Organe , der frei lebenden, „getrennt geschleehtliehcn Isopodcn wiederholen,
dass if?e 'einfach als eine Combination derselben zu betrachten! im l™ Wir finden jederseits^unterhalb
dps Riickengefhßses gelegen, ein einfaches. Ovarium, an dessen^ vorderem Aussenrande die H|âeçsohlâuche
in der für die männlichen • Asseln charakteristischen Dreizahl sieh ansetzen. Dieselben laufen nach hinten
in d l ï b e iS W Vasa deferentia aus, während die Ovidukte etwas hinter den H^ehseMäuchen ¿ fn f a lls
am äusseieii Rande der Ovarien ihren Ursprung nehmen. Ein Blick auf d ie zahlreichen, der Abhandlung
von M a y e r beigefügten Abbildungen lässt sofort erkennen, dass diese eigentümlichen Zwittérdrüsèn,
wie schon M a y e r betonte, lediglich die Summe der Sexualorgane der getrennt geschlechtlichen Formen
darstellen.
Im Anschluss an diese Befunde und in der Voraussetzung, dass der Hermaphroditismus in dieser
vereinzelten Gruppe eine sekundäre Erscheinung sein müsse, sprach M a y e r die Vermuthung aus, dass
sich in den getrennt geschlechtlichen Familien der Isopoden bereits Andeutungen einer zwittrigen Bildung
d e r Genitalorgane vorfinden dürften. Seine eigenen Beobachtungen an den mit den Oymothoiden
nahe verwandten Gattungen Cirolana und Conüera schienen diese Annahme zu bestätigen. E r fand
nämlich, dass bei diesen die Ovarien nach vorne in je einen dreitheiligen Fortsatz auslaufen, welcher
die Gestalt der drei Hodenschläuche nachahmt, während von ihrem hinteren Ende ein einfacher Faden
sich nach der Stelle hin erstreckt, wo bei den Männchen die vasa deferentia zu münden pflegen.
Indessen gelang es ihm nicht, weitere Beweise für die muthmaassliche Bedeutung dieser Gebilde
beizubringen, was um so wünschenswerther gewesen wäre, als die beigegebene Abbildung die Möglichkeit
nicht- ausgeschlossen erscheinen lässt, dass, es sich in diesem Falle um Bindegewebselemente ge-
1) Ballar. The generative organs of parasitic Isopoda. Journ. of anat. and physiol. XI. 1. 1876.
2) p aui Mayer. Ueber den Hermaphroditismus bei einigen Isopoden. Mittheilungen aus der zoolog. Station zu
Neapel. I. 1879..
Blbliotheca zoologica. Heft VIII.