Borsto and einen kurzen Dorn a n : er zeichnet aber den Dorn nach aussen, während er doch stets dem-
Innonrande angehört, denn er ist ja dem Dorne des Innenrandes der zweigliedrigen rudimentären Füsse
homolog.
Die Apikalborsten der F u rk a bezeichnet C la u s als „sehr kurz“ , ln seiner Fig. 8 giebt er aber
das Längenverhältnis derselben zur F u rk a und zu den vorhergehenden Abdominalsegmenten fast ebenso
an wie dies in Fig. 18 au f Taf. V dargestellt ist. Diese Zeichnung, welche ich der Liebenswürdigkeit
des Herrn Dr. L a n d e verdanke, ist entschieden gen au : sie lässt aber die beiden mittleren Borsten als
durchaus nicht „sehr k u rz “ erkennen. Die äussere und innere Apikalborste zeichnet C la u s von un gefähr
derselben Länge, ©in Verhältnis, welches ebenfalls au f den typischen Cycl. diaphanus (nach
der F i s c h e r ’sehen Fig. 7) und au f die von M r a z e k und L a n d e beobachteten Formen passt.
Eigentümlicher Weise führt nun aber C la u s den Cycl. diaphanus F i s c h e r ' nicht als Cycl.
minutus synonym an, sondern als fraglich identisch mit seinem Cycl. spimdosus, welcher in einem späteren
Kapitel (Cycl. macrurus) eingehend beurteilt ist.
H e l l e r will den C yc l. m in u tu s in Tyrnl wiedergefunden haben. Ob die von ihm beobachtete
Form wirklich dieselbe Art is t, ist nicht zu bestimmen. Seine Diagnose könnte sich ebenso gut wie
auf den Cycl. minutus C la u s , auf den Cycl. bicolor S a r s beziehen. Bezüglich des rudimentären Füsschens
sao-t e r, dass es „mit einzelnen (?) Börstchen an der Spitze besetzt“ sei! Die Anzahl der Anhänge
ist aber gerade für die Bestimmung d e r Arten der gracilis-diaphanus-, resp. der varicans-bicolor-Qvoppe
ausserordentlich w ich tig !
Wahrscheinlich ist auch der C yc l. F r i v a ld s z k y i D a d a y der 'vorliegenden A rt identisch. Die
Uebereinstimmung beider ist eine vollkommene bis au f den Bau des rudimentären Füsschens: „Pedis
quinti paris uniartieulatis, latis, apice exteriori seta una, interiori vero seta longa et aculeo brevi armatis.“
Wahrscheinlich h at D a d a y die seitlichen Partien des fünften Cephalothoraxsegments und die liierselbst
frei am Panzer entspringenden Borsten als zu den rudimentären Füssen gehörig betrachtet. Denkt man
sich den Haar und Dorn tragenden Abschnitt der D a d a y ’schen Zeichnung (Taf. III, Fig. 6) abgeschnürt,
so hat man fast das Bild, welches ich au f (Taf. V I, Fig. 16) für Cycl. gracilis — bei Cycl. diaphanus
sind die Verhältnisse genau dieselben — angegeben habe. Die Differenz in der Länge der ersten
Antennen (D a d a y : „Antennae primi paris . . . . fere cephalothoracis segmenti priini longitudine vel
quidquam longiores“) ist ohne allen Belang.
Bemerken will ich zu der D a d a y ’sehen Form n u r noch, dass ich die Möglichkeit der Existenz
einer solchen durchaus n ich t verneinen will.
Da mir der Cycl. diaphanus zur Untersuchung nicht Vorgelegen h a t, so kann ich mich in
nachfolgender _____________________
Charakteristik der Art
n u r au f die Angaben F i s c h e r s und die mir durch die Herren L a n d e und M r a z e k gewordenen
freundlichen Mitteilungen stützen. Betreffs d e r übereinstimmenden oder differierenden Angaben der übrigen
B orscher vergl. die vorhergehenden „Bemerkungen zu den Synonyma.“
Das fünfte G e p h a lo th o r a x s e g m e n t1) mit je einer lateralen Fiederborste.
A b d om e n breiter als bei Cycl. bicolor (cf. Taf. V I, Fig. 2). Die F u rk a (Taf. V, Fig. 18)
ist so J an g als die beiden vorhergehenden Abdominalsegmente. Die Aussen börste ist etwas unterhalb der
Mitte der Furkallänge inseriert. Die äussere und innere Apikalborste sind kurz und an Länge ungefähr
gleich ; die erster© ist ziemlich hoch am Aitssenrande eingelenkt. Die beiden mittleren Borsten, deren
Längen sich etwa wie 2 : 3 verhalten, sind bedeutend schlanker als bei Cijcl. bicolor. Die zarten Fieder-
härchen|, stehen relativ w e it.2)
D ie .e rs t e n A n te n n e n sind elfgliederig und genau so segmentiert, wie die von C 'y d . bicolor
. (cf. Taf. VI, Fig. 13). Sie reichen zurückgeschlagen (nach F is c h e r ) nur bis zum zweiten Cephalo-
thoraxsegmente. (Nach den mir gewordenen Mitteilungen der Herren M r a z e k und L a n d e haben sie
n u r die Länge derjenigen von Cycl. varicans und bicolor. s. daselbst).
Die S chw im m fü s s e haben zweigliederige Aeste.
Das r u d im e n t ä r e F ü s s c h e n ist genau so gebaut wie bei Cycl. gracilis (cf. Taf. VI. Fig. 16):
der dem In n en ran d e3) angehörende Dorn ist aber noch etwas kürzer als bei dieser Art.
„Der E i b a l l e n liegt den Schwanzringen ziemlich dicht seitlich an.“ *)
Der Bau des R e e e p ta c u lum s em in is ist u n b ek an n t.5)
G rö s s e : „Kaum eine Viertellinie lang. “ (F is& h e r)6).
F ä r b u n g : „Mit freiem Auge betrachtet erscheint das Tier meist gelbrötlich, unter dem Mikroskope
weisslich, hell, fast durchsichtig“ (F is c h e r).
F u n d o r t : Cycl. diaphanus ist bisher in Deutschland sicher nur durch Fischer bei Baden-Baden
beobachtet worden. jg | Poppe giebt allerdings in seinen „Notizen zur Fauna“ p. 521 an , dass er die
vorliegende A rt auch in dem Graben beim Emmaberg (in der Nähe von Bremen ) gefunden habe. Ob
diesem Forscher aber wirklich der typische Cycl. diaplianus aus diesem Gewässer vorlag oder
nur der Cycl. bicolor, welchen er (wie Rehberg) sicher in der Umgebung von Bremen beobachtet hat
(cf. p. 119), ist nicht zu entscheiden.
*) F isch e rs Habitusbild ist nach einem stark gequetschten Präparate angefertigt; ich bin deshalb auch
nicht in der Lage, über die Form des Cephalothorax eine Angabe zu machen.
2) F is ch e r giebt die Seitenborste gleichfalls als etwa in der Mitte des äusseren Furkalrandes eingelenkt an.
Nach seinen Fig. 7 und 11 sind die äussere (hoch inserierte) und die innere Apikalborste von gleicher Länge; nach
Fig. 12 ist die äussere kürzer als die innere.
8) F is ch e r zeichnet den Dorn (ebenso wie Claus) fälschlich als dem Aussenrande des Füsschens angehörig.
*) F isch e r giebt die Anzahl der Eier auf 5—10 an. — Dad ay für den Cycl. Frivaldsskyi.Sacci oviferi
ovati, breves et valde divergentes.“
5) Aus F isch e rs Fig. 8 ist der Bau des Receptaculums nicht zu erkennen; er bezeichnet dieses Organ
als „Operculum vulvae?“
6) Cycl. minutus Claus: lV-i— 1 1 /2 mm incl. der Furkalborsten. — Cycl. Frivaldszkyi: 1—1,2 mm.
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