Philippinen) im siebenten bis achten Randfelde mit Marginal- und Submarginalbinde zu einem rothgelben
Tüpfel verschmilzt.
Durch vollkommene Verdunkelung der' Vorderflügel und Beschränkung des Spiegels zeichnet sich
P . Chaon Westw. (Nordindien) aus, bei dem . die Submarginalmonde erloschen sind. Letztere fehlen auch
bei P . Nephelus Bsd., dessen Subapicalbinde wie der Innenwinkeltüpfel an der Unterseite der Vorderflügel
auf Reste einer durchgehenden Aussenzellbinde zurückzuführen sind und wie die nur unten deutlichen
Randmonde eine weisse Farbe angenommen haben.
Aus einer verwandten Form ging wohl der auch von C. und R. F e l d e r zur Section LX gestellte
P . Castor Westw. (Nordindien) mit dem mimetischen Weibchen Pollux Westw. h e rv o r'), dem sich
P . Mehäla Moore (ßurmah) anschliesst. Das Männchen von P . Castor erinnert in dem Spiegelfleck der
Hinterflügel durchaus an P . Chaon Wbstw., dagegen in dem weissen Tüpfel im zweiten Randfelde der
Hinterflügel über der Zelle und den weissen Tüpfeln des Hinterleibes eher an P . Nephelus Bsd. und ist
somit jedenfalls von der Äeverws-Gruppe abzuleiten. Das Weibchen trä g t viel vollkommener abgerundete
Hinterflügel als das Männchen; weiter ist eine bei Letzterem vorn abgekürzte Reihe von Randtüpfeln auf
den Vorderflügeln bei dem Weibchen normal und deutlich entwickelt. Ebenso ist die Tüpfelreihe der
Mittelbinde der Hinterflügel bei dem Weibchen gegen die Basis derselben erweitert und bis zum Innenrande
fortgesetzt. Solche Aufhellungen kommen auf den Vorderflügeln nur au f der Unterseite ausserhalb
der Zelle v or, während die der Hinterflügel auch auf der Oberseite hervortreten. So entsteht eine unvollkommene
Aehnlichkeit des Weibchens mit Danaiden, besonders dem Weibchen von jDanaus (Tirumala)
Limniace Cr., die noch besonders durch die zahlreichen Reihen weisser Tüpfel des Hinterleibes vermehrt
wird, deren jederseits eine subdorsal und eine suprastigmal, und weitere drei auf der Bauchseite liegen,
also sieben Vorkommen, zu denen noch die weissen Stigmen in dem schwarzen Stigmalstreif treten.
Bei P . Mehala Moore trä g t das Männchen au f den dunkelbraunen Vorderflügeln nur den weissen
Zellrandtüpfel und auf den Hinterflügeln ausser schmalen gelben Marginalmonden eine durchgehende,
innen schmale Mittelbinde, das Weibchen dagegen auf den Vorderflügeln eine submarginale Tüpfelbinde
und eine an P . Pollux erinnernde, nach innen erweiterte Hinterflügel-Aufhellung.
panope-or. Wahrscheinlich steht auch die Gruppe der Euploeen- und PammZew-Nachahmer2), welche F e ld e r ’s
Section XXVH entspricht, durch Formen wie P . Panope L. (Nordindien etc.) mit dieser Gruppe in. Verbindung.
Wie bei dem Männchen von P . Castor Westw. sind die Saumtüpfel und Randmonde im sechsten
Randfelde der Vorderflügel gedoppelt, was man als ein Zeichen einer durch Rückschlag entstandenen
Reproduction ansehen muss, da es bei P . Nephelus Boisd. und Chaon Westw. und den übrigen Formen
der Canopus - Gruppe nicht vorkommt. Ebenso tragen die Hinterflügel in jedem Randfelde einen deutlichen
Saumtüpfel und einen Randmond, der als eine weitere Ausbildung der bei P . Castor $ vorhandenen
Zeichnungselemente erscheint, indem die Saumtüpfel sich verbreitern und wie der Mond im achten Rand-
') Gegen die neuerdings wieder von englischen Autoren vertretene Behauptung, dass P. Castor und P. Pollux
zwei Arten angehören, führe ich ausser dem bekannten F e ld e r ’sehen Zwitter noch die Angabe des Herrn Me wes
(Darjeeling) an, dass er beide aus gleichen Puppen zog und in Copula fand. Sollten Pollux-artige Männchen in der That
Vorkommen, so haben wir darin, wie in anderen Fällen der Mimicry, nur. einen Entwickelungsfortschritt in der Anpassung
zu sehen, , indem die vortheilhafte Aehnlichkeit mit Danaiden sich vom Weibchen auch auf das Männchen vererbte.
*) Die für diese Gruppe characteristische Verlängerung des achten Randfeldes der Hinterflügel dürfte wie die
Erweiterung des Tnnenfeldes das Product einer secundären Anpassung an die Aehnlichkeit mit Danaiden seih.
felde eine orangene Farbe annehmen.. Zugleich bildet, sich neben den Randmonden am Vorderrande der
Vorderflügel, eine submarginale Tüpfelreihe aus, die P . Castor $ noch fehlt, während der helle Zellrand-
ttipfei mit einigen Tüpfeln d e r Mittelbinde der Hinterflügel durch Verdunkelung schwindet.
Während P . Panope an braune Euploeen mit vereinzelten hellen Aussenrandtüpfeln, wie E . Core L.
und E. Goäartii Luc. erinnert, gleicht P . Clytia L .1) (mit dissimilis de Haan) durch Ueberwiegen der
weisslichen intercostalen Färbung gewissen, hellen Danaiden der Untergattung Radena Moore, wie D.
similis L. Zu den bei P . Panope L. erwähnten Aufhellungen kommt auf den Vorderflügeln weiter noch
eine sich um die Zelle herumlegende Mittelbinde hinzu, die im dritten bis siebenten Randfelde durch
Verdunkelung in Tüpfel zerschnürt wird. In der Mittelzelle tritt dagegen eine näher dem Ende gelegene
Binde auf, während sich durch die Basalhälfte vier weisse Längsstriche erstrecken. Auf den Hinterflügeln
verlängern sich die bei P . Panope angedeuteten Aufhellungen der Mittelbinde bis an die Basis und heben
sich nur die schwarzen Rippen und einige schwarze Streifen in der Mittelzelle in der weissen Hauptfarbe
hervor, wie wir es auch oft bei den Danaiden antreffen. Zugleich wird der Hinterleib durch das Ver-
fliessen der Tüpfel von je zwei seitlichen weissen Binden durchzogen und leuchten auch die weissen
Nacken- und Brusttüpfel mehr hervor.
Auf Pawope-ähnliche Formen ist auch P . Palephates Westw. (Luzon) • zurückzuführen, der ebenfalls
braunen Euploeen gleicht, sich jedoch im achten Randfelde der Hinterflügel durch das Zusatnmen-
fliessen des Marginalmondes mit dem Saumtüpfel auszeichnet.
Durch weitere Verdunkelung entstanden Formen mit einfarbig düsterem Braun und kaum erkennbaren
Aufhellungen der Hinterflügel, wie P . Hewisonii Westw. (Borneo), deren leuchtend orangerother
Fleck im Analfelde sie fast allein im Fluge noch von dunklen Euploeen (.E . Menetriesi Feld.) unterscheidet.
Ein schönes Analogon dazu ist P . Slateri He w. (Java), der in seiner tie f metallblauen Färbung dem
Männchen der Euploea Linnaei Moore ebenfalls noch bis auf den orangenen Tüpfel im achten Randfelde
gleicht.
Aus. Formen mit wenig ausgebildeten Saum- und Marginalmonden, welche wohl an P . Astina
Horsf. (Java) erinnerten, die einer kleinen braunen Euploea mit einzelnen weissen Randtüpfeln gleicht,
gingen die zahlreichen variablen Formen des P . Paradoxus Zinck. hervor, welche sich jedesmal den verschiedenen
Arten der Euploeen anpassen, welche an dem gemeinsamen Aufenthaltsort am häufigsten sind.
Während das Weibchen von var. Zanoa Butl. (Malacca) durch weitere intercostale Aufhellung Ver«1Taf vm-
dem Weibchen von Euploea Linnaei Moore ( = Clytia L.) gleicht, bildete sich bei dem Weibchen von
var. Telesicles Feld. (Borneo) mit schmäleren Flügeln am Vorderrande der Oberseite der Vorderflügel der
herrlich blaue Glanz aus, welcher die Männchen der schönen Euploea kennzeichnet, die häufiger als
die Weibchen sind und viel mehr durch ihren herumirrenden Flug auffallen. So erinuert var. aenigma
Westw. (Borneo) in dem einfacher gefärbten Weibchen an die Männchen brauner Euploeen der Untergattung
Salpinx, deren hinten erweiterte eigenthümliche Vorderflügelform 2) es sogar wiedergiebt. Zugleich
erweiterte sich das Innenfeld und kam dadurch eine Flügelentfaltung zu Stande, welche von der bei
Papilionen gewöhnlichen ab weicht und den Leib, der sonst frei ist, von unten her umschliesst. Die stark
') Nach der Ansicht neuerer indischen Lepidopterologen gehören P. Panope und Clytia vielleicht zu einer Art
und lebt die helle Form besonders im Osten des Verbreitungsgebietes. (Journ. As. Soc. Beng. 1886, p. 433.)
*) Diese Erweiterung des Hinterrandes der Vorderflügel bei Salpinx wird durch die hohe Entwickelung des
Duftschuppenspiegels auf der Oberseite der Hinterflügel bedingt und dient zur Bedeckung des letzteren.