1885 Cyclops pidchellus Daday, Mouograph. Eucopep. p. 2 2 0—221.
1885 ? „ Entzii Daday, Monograph. Eucopep. p. 221—223. Taf. I. Fig. 1—6.
1886 „ ' pulchellus Vosseier, D. freil. Copep. Württemb. p. 194. Taf. V. Fig. 19—28. •
1888 „ pulchellus Sostaric, Beitr. z. Kennt, p. 66. Taf. I. Fig. 8 u. 9.
1890 „ pulchellus Thallwitz, Entomostr. p. 79.
1890 „ pulchellus Lande, Materyjaly do Fanny, p. 50—52. Taf. XXI. Fig. 146—155.
1891 „ bicuspidatns Sclimeil, Beitr. z. Kennt, p. 27—28.
1891 „ bicuspidatus Richard, Rechereh. sur les Copep. p. 229—230. Taf. VI. F ig . 6.
Bemerkungen zu den Synonyma.
S a r s hat — wie dies bereits R e h b e r g angegeben — den Cycl. bicuspidatus Claus1) nieht
richtig erkannt. Sein Cycl. pulchellus, in . dem er den Cycl. pulchellus K o ch 2) wiederzuerkennen
glau b te, ist vielmehr der vorliegenden A rt identisch. Wäre die Ansicht des norwegischen Forschers
ric h tig , so wäre also auch der Cycl. bicuspidatus Claus mit dem Cycl. pulchellus Koch identisch,
und der K o c h ’sehen Bezeichnung gebührte dann dem Gesetze der Priorität gemäss der Vorrang.
R e h b e r g und nach ihm viele neuere Forscher haben deshalb-auch den K o c h ’schen Namen angewandt,
doch mit Unrecht, denn K o c h s Beschreibung seines Cycl. pulchellus ist so unbestimmt, d a s s es u n m
ö g l i c h i s t a n z u g e b e n , w e l c h e S p e z i e s ihm w o h l V o r g e l e g e n h a b e n m a g . Auch aus
der F ig u r K o c h s lässt sich das nicht erkennen.
Zum Beweise meiner Behauptung führe ich zunächst die betreffende Stelle aus K o c h s Arbeit
wörtlich a n :
„C. subrubens, vitta dorsali extus ramosa intus pallidiori, fe rru g in e a : furca longa, setis longiori-
b u s; ovulis rubris.
Eine der allerkleinsten, gewölbt und ganz von gewöhnlicher Gestalt; der Schwanz etwas dünn,
die Schwanzgabel dünn, über doppelt so lang als die Breite des Endringes des Schwanzes; die innere
Schwimmborste lang, länger als der Schwanz mit der Gabel, die mittlere nur wenig kürzer, die äussere
aber k u rz ; die Fü h le r und Ta ster nicht aussergewöhnlich. Die Eierbündel oval, lang, hinten etwas a b stehend,
mit vielen Eierchen angefüllt.
Körper und Schwanz rötliehweiss oder hellrötlich, au f dem Rücken ein rostgelber Streif, beiderseits
von einem rostroten Strich begleitet und in strahlenförmige Aeste seitwärts ausschiessend. Das
Auge rot, die Eierchen ziegelrot“ .
Zu dieser Beschreibung mag nur einiges bemerkt werden:
1. Der Cycl. bicuspidatus ist durchaus nicht eine der „allerkleinsten Arten “ .
2. Das von K o c h angegebene Längenverhältnis d e r F u rk a ist bei vielen Arten ein gleiches.
3. Die innerste Furkalborste hat K o c h gar nicht gesehen.
4. Die grösste Apikalborste bei Cycl. bicuspidatus übertrifft nicht die Gesamtlänge der Furka.
5. Die äussere d e r beiden mittleren Furkalborsten ist bei Cycl. bicuspidatus merklich kürzer als
die in n e re ; sie verhalten sich ungefähr wie 3 :5 .
‘) Der Cycl. bicuspidatus Sars ist .von R e h b e rg mit dem Namen Cycl. bisetosus belegt worden, cf. p. 9 4 .
a) K o ch , Deutschlands Crustaceen. Heft 21 Nr. 2.
6. Die ersten Antennen von Cycl. bicuspidatus sind zwar nicht „aussergewöhnlich“, aber doch kurz.
7. Die Färbung ist konstant. Mit dem rostgelben Streifen ist der durchschimmernde Dann
gemeint. Die rostroten Striche sind die mit Eiern erfüllten Öauptstämme des Ovidukts.
Die Augen sind bei a l l e n Arten ro t gefärbt.
8. K e i n s d e r M e r k m a l e , a u f w e l c h e s i c h d ie C h a r a k t e r i s t i k d e r v o r l i e g e n d
e n A r t s t ü t z t , i s t in d e r K o c h ’s c h e n B e s c h r e i b u n g w i e d e r z u f in d e n .
Also: m i t d e m s e l b e n R e c h t e , m i t d em m a n a n n im m t , d a s s m i t d i e s e r B e s
c h r e i b u n g d e r Cycl.. b i c u s p i d a tu s C l a u s g e m e in t s 'e i, m i t d e m s e lb e n k a n n m a n a u c h
b e h a u p t e n , K o c h h a b e d e n C y c l. v e r n a l i s , s e r r u l a tu s .etc. c h a r a k t e r i s i e r e n w o lle n .
H e r r i e k spaltet den Cycl. bicuspidatus Claus in folgende Unterarten: Den Cycl. thomasi Forbes
•seinen:! Cycl. navus und den Cycl. bisetosus Rehberg.1) Hinsichtlich des letzteren ist H e r r i c k entschieden
im Irrtum ; denn der Cycl. bisetosus Rehberg ist eine vollkommen sichere und vom Cycl. bicuspidatus
wohl unterschiedene Art. fsi p. 94.)
Betreffs des C y c l. th o m a s i F o r b e s sei kurz folgendes bemerkt: Nach F o r b e s Diagnose2)
welche H e r r i c k au f p. 151 und 152 seines' „Final report“ abdruckt, soll sich diese Form von dem
typischen Cycl. bicuspidatus vor allen Dingen unterscheiden durch das Vorhandensein von nur zwei
•äusseren Dornen am letzten Aussenastsegmente des ersten Fusspaares und durch die grössere Länge der
•ersten Antennen („antennae 17-jointed, reaching the middle of the third segment“). Beide Abweichungen
rechtfertigen m. E . nach durchaus nicht die Aufstellung einer besonderen Varietät und noch viel weniger die
einer distinkten Spezies. Denn weder die Anzahl der Dornen an den einzelnen Schwimmfüssen noch die
relative Länge der Vorderantennen sind konstante Grössen, wie ich dies durch vielfache Angaben im
Verlaufe dieser Arbeit dargethan habe. Nebenbei sei bemerkt, dass V o s s e i e r und ich .die Fuss-
bewehrung bei dem typischen Cycl. bicuspidatus genau so gefunden haben, wie sie F o r b e s für seinen
Cycl. thomasi angiebt.
Den C y c l. n a v u s H e r r i c l c bezeichnet der Autor selbst als nur eine Varietät der Varietät
■Cycl. thomasi Forbes (!). In den Mitteilungen H e r r i c k s ist ebenfalls durchaus nichts zu finden, was
yon einer Identifikation mit dem typischen Cycl. bicuspidatus abhalten könnte.
Den C y c l. p e c t i n a t u s H e r r i e k hat der Autor später selbst wieder fallen lassen, was
•daraus zu schliessen ist, dass er diese Form in seiner grösseren A rbeit („A final rep o rt“) nicht wieder e rwähnt.
Die Zeichnungen H o r r i c k s , ganz "besonders die Abbildung des Receptaculum seminis beweisen
die Id en titä t dieser A rt mit dem Cycl. bicuspidatus so schlagend, dass ich mich liier auf die ungenauen
Angaben der Diagnose g a r nicht einzulassen brauche. Die H e r r i e k ’sehe Angabe, dass sich auch hier
* 9 Obgleich H e rrie k nicht ausspricht, dass er diese Formenais Unterarten oder Varietäten 'von Cyclops bicuspidatus
.ansieht, so muss man dies doch annehmen; denn es ist doch kaum denkbar.- dass er diese Formen, welche er soeben als
■einer ändern sy n o n ym erklärt hat, sofort als g e s o n d e rte Arten aufftihren kann!
s) Es war mir leider nieht möglich, die betreffende Arbeit von F o rb e s zu erlangen.