2. Die B e d o r n u n g d e r S c h w im m f ü s s e — au f welche gar kein W e rt zu legen ist ^
ist genau dieselbe, wie sie V o s s e l e r für den Cyd. strenuus angiebt (die Bedornung der
Schwimmfüsse „des echten C. strenuus“ ist 3 .4 .4 .3 ).
3. D e r r u d im e n t ä r e F u s s ist genau so gebaut wie bei Cycl. strenum (vergl. V o s s e l e r s
Abbildungen: Taf. V, Fig. 3 und 9 [Cyd. lucididus = Cyd. strenum] und Taf. V, Fig. 18
[Cycl l'cäamicüsj
4. „Die F u r k a ist kurz“ , etwa doppelt so lang als das letzte Abdominalsegment und am
Innenrande behaart. Bei Cycl. strenuus ist — wie angegeben — die Länge der F u rk a
sebr variabel und der Innenrand derselben stets behaart.
5. „Das V e r h ä l t n i s d e r S c h w a n z b o r s t e n erinnert an Cycl. strenum“. (V o s s e l e r s eigene
Angabe)!? - : : 1 1 :’d
6. „Die G r ö s s e beträgt kaum .2 mm“ ; bei Cyd. strenuus bekanntlich sehr verschieden.
D i e W a h r s c h e i n l i c h k e i t e i n e r I d e n t i t ä t b e i d e r A r te n w i r d a b e r z u u n u m s t ö s s -
l i c h e r G e w i s s h e i t , wenn ich noch hinzufüge,1) dass
7. das R e c e p t a c u l u m s e m i n i s g e n a u so g e b a u t i s t , w i e b e i Cycl. s tr e n u u s und
dass schliesslich
8. die D o r n e n r e i h e n , mit welchen die drei letzten Segmente der ersten Antennen bei Cyd.
strenum ausgerüstet sind, s i c h a u c h b e i C yc l. b o d a m i c u s w i e d e r f i n d e n .
Die Angabe V o s s e l e r s betreffs der g e r i n g e n G r ö s s e d e r E i b a l l e n findet — wie bereits
für den Cycl. scutifer bemerkt — ihre Erklärung durch die pelagische Lebensweise des Tieres. Denn
d as, was V o s s e l e r von dem Diaptomus‘) des Bodensees sag t, gilt auch von dem Cyctops: „Erstens
erlaubt ihm die kümmerliche Nahrung keine Ueberproduktion und zweitens würde emo grosse L a st
von Eiern clen Bewegungen hinderlich sein“ .
Weitere identische Arten.
Bei dev Beurteilung derjenigen dem Cyd. strenuus sicher oder fraglich identischen Arten; welche
unter anderen Namen beschrieben worden sind, werde ich die chronologische Reihenfolge, in welcher
dieselben in die Litte ra tu r eiiigefuhrt worden sind, innehalten.
Dass der Cycl. Clausii Lubboek mit dem Cycl. strenum identisch ist, ist vollkommen zweifellos;
besonders die sebr guten Abbildungen beweisen d ie s : Die Form des Cephalothorax, die divergierenden, mit
einer Chitinleiste ausgerüsteten F u rk alzweig e,. die relativen Längen und die gespreizte Haltung der
F urkalborsten und besonders der Bau des rudimentären Füsschens schliessen jeden Zweifel aus.
Auch der Cycl. r ic in u s ü l i a n i n i s t unzweifelhaft der vorliegenden Art synonym. Es ergiebt sich
dies sowohl aus der Diagnose, als auch besonders aus den vorzüglichen Abbildungen. W a l t e r 8) führt
*) Die beiden folgenden Angaben ebenso wie die Bemerkung unter 1 zu machen ist mir nur durch die Güte
des Herrn Dr. V o ss e le r möglich geworden, welcher mir in uneigennützigster Weise einige Exemplaren des Cycl. bodamicus
zur Verfügung stellte.
“) V o s s e le r, 1. c. p. 170.
•8) W a l t e r , Transkasp. Binnen-Crwitac. p. 1008.
diese A rt unter der Bezeichnung U lia n in s an. Auch der Cyd. vicinus L a n d e ist — wie sich dies aus
den sehr guten Zeichnungen des Autors ergiebt — dem Cyd. strenuus identisch ■). Die Abweichungen
welche durch die Fig. 163 und 164 für Cyd. strenuus resp, Cycl. vicinus bezüglich der Form der beiden
letzten Cephalothoraxsegmeute derselben angegeben werden, sind in Anbetracht der ausserordentlichen
Variabilität der vorliegenden Spezies leicht erklärlich.
Mit der Diagnose von Cycl. vicinm Ulianin stimmt die des C y c l. F e d ts c h e n k o i desselben Autors
wörtlich überein bis au f die Angaben, welche die Länge der ersten Antennen, des Abdomens und der
Furkalborsten und das zweite Glied des rudimentären Füssehens, das nur e i n befiedertes Haar tragen
soll, betreffen. Da die letzte Angabe mir sehr zweifelhaft erscheint, und die Länge der Antennen des
Abdomens und der Furkalborsten nicht absolut konstante Grössen sind, so ist eine Identität zwischen
Cycl. Fecltschenkoi und Cycl. strenuus eher möglich als nicht.
Die Identität des C y c l c la u d io p o li ta n u s D a d a y mit der vorliegenden Spezies steht vollkommen
fest: Die Angaben der Diagnose dieser A rt und die beigefügten Abbildungen (Taf. I, Fig. 14—18)
passen so vollkommen auf den typ isch en , Ci/d¿ strenum, dass jeder Zweifel als ausgeschlossen angesehen
werden muss.
Auch für Cycl. h u n g a r ic u s .-D s .d n y gilt nach meiner Meinung dasselbe. G e g e n eine Gleichstellung
desselben mit dem Oyd. strenuus spricht einzig und allein die geringe Länge der ersten
Antennen („Antennae . . . longitudinem segmenti cephalothoracis primi vix superantes“) — cf. Anm. 1
au f p. 43 — f ü r eine solche sprechen abe r alle übrigen Angaben Dadays. Unter den letzteren ist besonders
denjenigen Beachtung beizulegen, wélche die dorsale Crista der Furkalzweige und den Ban des
rudimentären Füsschens (Taf. II, Fig. 10) betreifen.
Auch der Cycl. P a r d d y i D a d a y s c h e i n t mit der vorliegenden Spezies identisch zu sein. Es
sprechen dafür besonders die Divergenz und Länge der Furkalzweige und die Behaarung der Innenränder
derselben und ferner in ganz besonderem Masse der Bau und die Bewehrung des rudimentären
Füsschens. Sbllten beide Formen nicht synonym sein, Sä sind SK'doch nahe verwandt.
Betreffs des C y c l e lo n g a tu s D a d a y , welcher ebenfalls dem Cyd. strenuus synonym zu sein
s c h e i n t , vergl. das Kapitel „ Cycl. vernoli's
Bezüglich des B r a d y ’sehen Cycl. p u l c h e l lu s Sars sei bemerkt, dass die gesamte Körperform die
Länge der ersten Antemien, die F u rk a mit der Chitinleiste, die Furkalbewehrung und besonders d e r’Ban
des rudimentären Füsschens unzweifelhaft zeigen, dass wir es hier mit dem Cyd. strenuus zu thnn haben
R e h b e r g ’s 2) Ansicht, dass der C.pulcheUus Brady wahrscheinlich „gleich dem von ihm (Brady) etwas
■ H Herr Dr- L a n d , ist betreffs der Selbständigkeit des B M I H wie er mir freundlichst brieflich
M V f v 7 « T A"f P' 65 Se!" ” f f l O M sagt er im der Arten Oyd. seutifer, abyssorvm und laoustns Sars nach eigener Debersetznng: „WegAenn sedheirn sVs earnä nkduerrzleic hDkieaitg nvl«on"
Oyd strenuus kann die Selbständigkeit der erwähnten Arten qneitioniert werden. . . , a;scutifer erinnert sehr an
Vycl. vicinus.
2) R e h b e rg , Beitr. z. K enntii. p. 543.
Zoologica Heft 1 1 . 7