Die e r s t e n A n t e n n e n sind siebzehngliedrig; sie überragen zurückgebogen das erste Segment
des Cephalothorax um- sehr wenig. Das zwölfte Segment ist mit einem Shmeskolben ausgerüstet; säuft-
liehe Borsten sind als relativ kurz zu bezeichnen.
Die Bedornung der S c h w im m lu s s c fand ich: 2. 3. 3. 3. Der Oberrand der Lamellen,, welche
die ersten ßasalsegmente der Schwimml'nssp.iare verbinden, erhebt sich seitlich zu je einem abgerundeten
Höcker; er bildet also — bekanntlich ist bei den meisten Arten das Gegenteil der F a ll — keine
gerade Linie.1) “ i
Das r u d im e n t ä r e F ü s s c h e n (Taf. I I , Fig. 9) ist zweigliederig. Die, untere Aussenecke
des kurzen Basalsegments trägt ein befiedertes Haar. Das im allgemeinen kurze (bei einigen der von
mir untersuchten Individuen aber ziemlich gestreckte) Endglied träg t eine lange befiederte Apikalborste
und nahe derselben einen kurzen, dem Innenrande angehörenden, bewimperten Dorn.
Das R e c e p t a c u lu m s e m i n i s (Taf. I I , Fig. 10) ist fast, kreisrund; die Ausführungsgänge
entspringen etwas oberhalb der Mitte und münden — wie bereits erwähnt — in je einer tiefen Ausbuchtung
des Segments, Bei den meisten der von mir untersuchten Individuen Hessen sieh, zwei am
oberen Teile des Receptacnlum entspringende, seitlich gerichtete und verschieden lange Hörnchen von
unbekannter Funktion nachweisen. Umgeben wird die -Samenbläse von einem helleren, im oberen
Teile des Segments zweiflügeligen Organe, das als Drüse, zu deuten sein dürfte. Betrachtet man das
Tier in der Seitenlage, so erscheint diese fragliche Drüse als eine das dunkeiere (mit Sperma
erfüllte) Receptacnlum umgebende hellere, bald grössere, bald kleinere Zone5), wie dies iii Fig. 11
dargestellt ist.
Die S p e rm a t o p h o r o n t a s c b c n des Männchens sind von auffallender Grösse.
Die E i b a . l l e n stehen vom Abdomen nur wenig ab.
F a r b c : F a s t sämtliche der von mir beobachteten Tiere zeigten einen Anflug von Rosenrot und
waren dadurch meist schon makroskopisch zu erkennen.
G r ö s s e : Q durchschnittlich 1,3 mm.8) c? 1 mm. Das g-rösstc von mir beol.................• >3
mass 1,6 mm. Cl
Die - s i cli e r s t <■; n E r k e n 11 u n g s m e r k m a l e sind das ausserordentlich voluminöse erste Segment
des Abdomens und der charakteristische Bau des Receptaculum seminis.
V o r k o m m e n u n d L e b e n s w e i s e : Das Tier ist ausser von S a r s in Norwegen noch nirgends
weiter beobachtet worden als von mir in einem während des Sommers austrocknenden Teiche zu Tanne-
•) S a rs berücksichtigt in seiner Diagnose - unrl zwar im Gegensatz .zu seinem Oyd. rotmtm — auch dm Beim
™.,^Verhältnisse des letzten Gliedes des Innenastes des vierten Fusspaares; er sagt daselbst: „Aculeoi-Um apicahum
rami interioris pedum 4« paris mterior altere dnplo longier.“ Für die vorliegende Art kann ich diese Sars'scho Angabe
nur bestätigen und bin fest überzogt, dass auch die den Oyd. betreffende Mitte.hing dieses ansse.ordentl.eh
exakten Forschers vollkommen genau ist. loh meine aber, dass solche minime Angaben in kurze, prägnante Diagnosen,
wie die S a r s ’sehen es sind, nicht gehören; denn es wird wohl niemandem einfallen, der eine Cjelop.-1-orm bestimmen
will mühsam die Länge dieser Stacheln festzustellen, falls an w e it a u g e n fä llig e r e n M e rkm a len d ie A rt le ic h t
e rk e n n t li c h is t. Selbst in meine ausführlichen Beschreibungen nehme ich solche Angaben nur dann auf, Ml. »e dazu
dienen können, eine Spezies von einer verwandtschaftlich sehr nahe stehenden sicher mit m,torsehe,den zu helfen.
■1) Die ße’eeptacnla anderer Arten werden gleichfalls von „helleren Zonen“ umgeben; dieselben sind abei n i c h t
von solcher Breite wie bei der vorliegenden Spezies.
pöls bei Zörbig und zu Dieskau bei Halle, ferner in einigen Ueberschwemmungstümpeln der Saale
zwischen Halle und Passendorf und endlich in einigen, ebenfalls während der wärmeren Jahreszeit versiegenden
Tümpeln bei Schierke am Brocken im Harze (in ca. 600 m Höhe).
Wie S a r s in den seiner Diagnose dieser A rt angefügten Bemerkungen mitteilt, fand er den
Cycl. bisetosus in Wasserpfützen, welche ebenfalls im Sommer vollständig austrocknen. Meine Beobachtungen
stimmen also mit den des nordischen Forschers vollkommen überein. Ob das Tier imstande
ist,, eine monatelange Trockenperiode zu überdauern, werden anzustellende Versuche lehren.
10. Cyclops viridis Juriiie.
1820
1851
1857
1857
1863
1863,
1863
1870
1872
1875
1878
1878
1880
1884
1885
1886
1888 .
1890
1890
1891
1891
Taf. V III, Fig. 12—14.
Monoculus quadricornis var. viridis Jurine, Hist, des Monocl. p. 46. Taf. III. Fig. 1.
Cyclops viridis Fischef, Beitr. z. Kennt; p. 412—419. Taf. IX .’Fig. 1— 11.
brevicornis Claus, D. Gen. Cycl. p. 32—34. Taf. III. Fig. 12— 1.7.
b ig. 1—5. -
244—245.
p. 99—100. Taf. IV. Fi#
resp. p.
gigas Claus, Weitere Mitteil. p. 207. Taf. XI. F
viridis und gigas Sars, Oversigt. p. 244 resp. p
brevicornis und gigas Claus, D. freil. Copep.
resp. p. 100.
brevicornis Lubbock, Freshw. Entom. p. 200.
brevicornis Heller, Crust. Tyrols. p. 71.
brevicornis und gigas Friö, Krustent. Böhmens, p. 220. Fig, 13
Fig. 14.
viridis Ulianin, Crustac. v. Türkest, p. 30. Taf. VII. Fig. 3 h -9.
brevicornis Hoek, De vrijlev. Zoetw.-(7opep. p. 13—15. Taf. I. Fig. 5 f
giggs Brady, A monograph, p. 105—106. Taf. XX. F ig . 1— 16.
viridis und gigas Rehberg, Beitr. z. Kennt., p. 540—541.
viridis und ingens Herrick, A final report, p. 145 u. 146. Taf. Q3. Fig
viridis Daday, Monographia Eucopep. p. 214—216.
viridis Vosseier, D. freil. Copep. Württemb. p. 196—197. Taf. IV. Fig.
viridis Soltarid und Cycl. viridis var. gigas Soätarii, Beitr. z. Kennt p
Taf. I. F ig . 7.
viridis Thallwitz, Entomostr. p. 79.
viridis Lande, Materyjaly do fauny. p. 44—47. Taf. XIX. Fig. 117 124
XX. Fig. 125.
viridis Schmeil, Beiträge, p. 29.
viridis Richard, Recherches sur les Cop4p. p. 226—227. Taf. VI. Fig. 4.
6.
11—14.
64—65.
Taf.