
und kann eben deswegen leichter und länger
trocken aufbewahrt werden. In diesen Gegenden,
wo das Brod nicht immer zu haben ist, und wo
der tägliche und fast ausschliefsliche Genufs des
fetten Hammelfleisches der Gesundheit leicht nachtheilig
wird, kommt es daher besonders zu Statten.
— Bei dem Allen läfst sich Vieles gegen die
grofsen Jagden aufserhalb der Grenzen erinnern,
und Herr Ba r r ow hat wohl nicht Unrecht, wenn
er sie als Beeinträchtigungen der, jene Landstriche
bewohnenden Wilden schildert. Auch sind sie
wirklich im Jahr 1804 von der holländischen Regierung
streng verboten worden, eine Maafsregel,
die allerdings mehr für als wider sich hat und deren
vortheilhafteste Wirkung wohl die ist, dafs die
Colonisten nun zu mehrerer Betriebsamkeit im
Innern ihres Hauswesens gezwungen und in die
Nothwendigkeit versetzt werden, durch Verbesserung
ihres Viehstandes das zu ersetzen, was ihnen
sonst die Jagd lieferte. Dessen ungeachtet kann
ich nicht umhin, zu bemerken, dafs mir die Gründe
des Herrn B a r r ow auf falsfchen Voraussetzungen
zu beruhen scheinen, indem ich mich auf den
späteren Reisen aufserhalb der Grenzen der Colo-
nie überzeugt habe, dafs dort allerdings ein grofser
Ueberflufs an Wild vorhanden ist, der den Buschmännern
vermöge ihrer natürlichen Trägheit und
der Unvollkommenheit ihres Schiefsgewehrs sehr
wenig zu Statten kommt. Ja, ich habe sie sich
über das Aufhören dieser Jagden beklagen gehört,
weil es dabei gebräuchlich war, ilinen einen gewissen
Antheil zu geben, nicht zu gedenken, dafs
ihnen der ganze Abfall, die Eingeweide, de? Kopf,
die Schenkel u. s. w. zu- Theil fiel. Dennoch ist
es, wie gesagt, löblich, dafs dem möglichen Mifs-
brauch vorgebeugt ist.
In eben den Gegenden, wo jene Jagd vorgenommen
war, halten sich auch noch Rhinoceros
auf, deren L o uw auch schon manches in seinem
Leben erlegt hatte. Das Fleisch des Thiers wird
dann gewöhnlich den Wilden ganz überlassen, die
es für einen Leckerbissen halten und denen ein
solches Geschenk um so angenehmer ist, weil sie
mit ihren schwachen Pfeilen dem ungeheuren Geschöpf
nichts anhaben können. Nur die Haut behält
der Schütze, um daraus dünne Streifen zu
schneiden, die gehörig abgeschabt, mit Oel ge»
tränkt und gereckt die bekannten Reitgerten abgeben,
die hier mit einem Malayischen Namen,
Schambok, genannt werden. Da man zwei, drei,
auch wohl vier Schilling für eine solche Peitsche
bezahlt, so ist ein Rhinoceros allerdings den Schufs
Pulver wohl werth.
Die Hartebeestfontein ist abermals ein sehr
einträglicher und an gesunden Futterkräutern fruchtbarer
Platz. L o uw unterhält hier 200 Pferde, 3000
Schafe, 4° ° Ziegen und eine grofse Anzahl Rindvieh.
Eine niedliche junge Frau und fünf muntera
Kinder vollenden sein häusliches Glück, dessen
ihn ein zufriedenes heiteres Gemüth und seine
offene Redlichkeit vollkommen würdig machen.
Auch hier empfanden wir bei Nacht eine heftige
Kälte, ungeachtet das Thermometer am Tage
bis auf 20 Grad R. stieg. In den Wintermonaten