
pfertle für einen Theil der Gesellschaft, einiges
Schlachtvieh, Brod, Fourage für die Pferde und
andre unentbehrliche Bedürfnisse in unserm Lager
an. Das Gepäcke ward soviel möglich zurückgelassen
und nur vier Wagen mit dem Nothwendigsten
folgten uns. Auch unsre Frauenzimmer, die
man nicht wohl den möglichen Gefahren dieses
Streifzuges aussetzen konnte, blieben unter R en s -
b u r g s Schutze zurück und begaben sich nach einer
der bessern Pächtereien in dem Bezirke von
Agterbruintjes - ho ogte.
Wir nahmen unsern Weg zuerst wieder durch
die Fläche, welche wir vorgestern durchschnitten
hatten, wandten uns dann links an dem Ufer des
kleinen Fischßusses hinab und campirten die Nacht
an der Furth desselben. Das Bette dieses kleinen
Stroms ist sehr reich mit Bäumen mancherlei Art
bewachsen, unter denen sich africanische Weiden
und eine seltenere Art von Mimosen mit weifsen
Blüthen auszeichneten. Die Blätter der letztem
zeigten eine gröfsere Sensibilität, als die der gewöhnlichen
Art und fanden sich Morgens völlig
zusammengefaltet. Erst bei zunehmender Wärme
sah man sie sich wieder öffnen.
Diesen Flufs beständig zu unsrer Linken, zogen
wir den folgenden Tag in südlicher Richtung fort.
Die Hitze war ausnehmend stark und ein fast glühender
Südwind (ein wahrer Sirocco) wehte uns
den ganzen Tag entgegen. Einige von uns fühlten
die Wirkung davon auf das Gesicht so empfindlich,
dafs sie sich genöthigt sahen, Tücher um
den Mund zu binden. Mein Thermometer war
leider bei dem Umwerfen eines Wagens unlängst
zerbrochen, ich habe aber in der Folge in der
Nähe der Capstadt eine Hitze von j i 3 Graden
beobachtet, die mir viel erträglicher schien. Dessen
ungeachtet legten wir heute eine Tagereise von
zehn Stunden zurück und schlugen unser Lager
am grofsen Fischßusse au/, etwa eine halbe Meile
unterhalb der Stelle, wo der kleine Fischßufs sich
mit ihm vereinigt. Die Rtöhen der fruchtbaren
Zuure Velden hatten wir den ganzenTag zu unsrer
Rechten, aber die Ebene in def wir uns .befanden
war höchst dürr und kahl, so dafs unser Zugvieh
durch den Flufs getrieben werden mufste um jenseits
auf kaflferischem Gebiet bessere Weide zu
finden. Dicht bei unserm Lagerplatze standen noch
die Ruinen einer grofsen jPächterei, die ehemals
einem gewissen Dupr„ds gehört hatte. In dem
Schutte fanden sich eine Menge Scprpionen und
Solpugen (eine Art grofser giftiger Spinnen), an
denen wir eine reiche Beute für unsre. Sammlung
machten. —• Ich hatte am Abend dieses Tages das
Unglück, mit meinem Feldbette niederzubrechen
und mufste mein Lager deshalb auf plattem Boden
bereiten lassen. Dies brachte mi.ch indessen in
nicht geringe Ge/ahr, denn am ändern JJdorgen
fand ich mehrere dieser aus ihren Schlupfwinkeln
verjagten gefährlichen Insecten unter meiner Decke,
wohin sie die Wärme gelockt thäben mochte. Eine
zufällige unwillkührlich e Bewegung -hätte mir leicht
eine Verwundung zuziehen können, ¡deren ¡Folgen
nach der allgemeinen Erfahrung zuweilen das Leben
kosten, immer aber langwierig lund schwer zu hei-
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