
den ich oben als das Kennzeichen siifser Felder
nannte.
Der Platz, auf welchem wir Nachmittags einige
Stunden ruhten, gehörte einer Wittwe Namens
v a n W y k , deren älteste bereits verheirathete
Tochter, eine Frau von etwa 28 Jahren uns wegen
ihrer besondern Corpulenz auffiel. Es ist indessen
nicht möglich, bei so ausnehmender Leibesstärke
mehr Schönheit der Gesichtszüge und des
Teints, mehr natürlichen Anstand und Leichtigkeit
der Bewegungen vereint zu finden, als diese Frau
besafs. Aus früheren Reisebeschreibungen ist es
schon bekannt, dafs Beispiele von aufserordentli-
cher, wirklich sehenswerther Corpulenz, in diesem
^ [Lande, vorzüglich unter dem weiblichen Geschlecht
E sT a rd unterdessen fast Mittag des fo lg e n d ¡Ä d ch ts ganz Seltenes sind. Die Milde des Climas,
Tages, ehe diese Arbeiten beendigt waren und wi,■animalische Nahrung, wenig anstrengende haush-
wefter riehen konnten. Auf einem tiefsandigeBche Beschäftigungen Unhekanntschaft mit Sorgen
Wege mufsten wir die gegenüber liegende H o h B m d Mismuth, dies die Ursachen emeS, fast alte,
erkUmmen und nunmehr bereits daran gewöhntBColonisten natürlich gewordenen Phlegmas undjm-
nichts als Sand, Felsen und einrein stehendes H a iB g le ich einer schlaffen, zum Fettwerden geneigten
degestrippe za sehen, fielen uns die einförmigeiBLeibescaustitiition.
Mühseligkeiten mit jedem Tage minder beschwer® W ir lernten auf diesem Platze die Art ken-
lich. In dieser Gegend wuchs besonders h ä u fB n e n , wie man hier zu Lande das Riemenleder be-
eine Pflanze, die sich auch näher nach der S tadB re ite t, welches allgemein statt des Taawerks gehin,
z. B. besonders in der Gegend von Tulbagtjbraucht wird, und zwar m solcher Ausdehnung,
dafs wenig Colonisten Stricke? oder Bindfäden ken—
nen. Es wird nemlich die frische oder nafsge-
machte Ochsenhaut mit einem Messer (nach Art
der Königin Dido) zu e in em langen Riem geschnitten,
der nach Maasgabe des Gebrauchs, zu
samen, traurigen und von der übrigen Welt fast
oanz abgeschiedenen Ort, fanden wir inzwischen
wieder dieselbe Gutmiithigkeit und Dienstfertigkeit,
die einen so rühmlichen Zug in dem Cha-
racter des Süd-Africanischen Colonisten ausmacht.
Obgleich in diesem Hause schon auffallend mehr
Ärmlichkeit herrschte und die Bewohner an äufse-l
rer Bildung den Colonisten, die wir bis dahin kenJ
nen gelernt hatten, schon weit nachstanden, sol
ward uns dennoch nicht nur eine sehr reinlichel
und anständige Bewirthung, sondern man beeifertel
sich auch, noch in derselben Nacht die Ausbesse-I
rungen unsrer Wagen bewerkstelligen zu helfen!
die auf dem letzten Wege wieder bedeutend gelit!
ten hatten.
auf den Brachäckern ungemein stark vermehrt!
Die Colonisten nennen sie Rhenosterbosjes (Kuh]
nia Rhino cerotis FVilld. ) , weil man zu denl
Z e iten , da es noch Rhinoceros in der Colonie]
gab, bemerkte, dafs diese Thiere den Strauch zu
L ’r Nahrung besonders liebten. Es ist d e r s e l b e * welchem man ihn bestimmt, mehr oder weniger