
deren Leichen der fromme Aberglaube vor ders
Ausscharren der wilden Thiere bewahren will, in.
dem er jedem Vorübergehenden gebietet, den Grabhügel
durch das Hinzuwerfen von Steinen und
Sträuchen zu erhöhen. Dafs bei den Gonaaqua.
Hottentotten dieselbe Sitte herrsche und dafs diese
die Bedeutung derselben noch kennen, ist oben
( S. 329 ) erwähnt.
An der Mündung des Flusses Keissi (K e i s -
kamma der Hottentotten) liegt ein Anker von einem
gestrandeten Schiff. Chachabe , der Grofs-
vater des jetzigen Königs, liefs davon ein Stück
abschlagen und es trug sich zu, dafs der, welcher
diese Arbeit verrichtet hatte, bald darauf starb.
Seitdem hält man es für ein zauberisches Wesen,
das Macht habe über die See und über die zugefügte
Beleidigung zürne; man hat ihm einen Namen
gegeben und jeder, der vorübergeht, grüist
es bei diesem Namen.
Wenn ein Elephant nach einer, gewöhnlich
sehr langen und mühsamen Jagd glücklich erlegt
ist, sucht man sich deshalb bei ihm zu entschuldigen
und erklärt dem todten Thiere feierlich, es sei
nicht absichtlich, sondern zufällig geschehen. Um
es völlig zu versöhnen, oder um ihm die Macht zu
schaden zu nehmen, wird zugleich der Rüssel des
Elephanten abgeschnitten und feierlich begraben,
Dabei wiederholen sie häufig die Worte: Der
Elephant ist ein grofser Herr und der Rüssel ist
seine Hand. (Albe r t i . )
Ihre Lieder lernen sie von dem Stamme Ma*
thimba (Ba r r ows T amb u c k i s ) , die ihnen erzählen,
dafs sie selbst sie erst lernten Von Vögeln
mit Mensclienköpfen, die sie in ihrem Lande hätten
und die sie bei Nacht belauschten. Der Sinn
der Lieder selbst ist nicht zu enträtseln und der
Text, den sie zur Melodie singen, besteht nicht ganz
aus Wörtern, sondern gröstentheils aus einzelnen
Silben j die ihnen selbst unverständlich sind.
Es geht unter ihnen die Sage von einer grofsen
unterirdischen Höhle, weit im Norden ihres Landes.
Aus dieser hat ihr Rindvieh den Ursprung
genommen und noch jetzt könnte man daraus Ochsen
und Kühe in Menge bekommen, wenn man
die Höhle nur wiederfände und dann,am Eingo änoge
stillschweigend Lockspeise hinlegte. Das Vieh
würde dann zum Vorschein kommen, sich einfangen
lassen und Segen bringen über den Besitzer.
Zuweilen, so erzählte Buis, verbrennen sie
einen ganzen Ochsen lebendig. D e i davon aufsteigende
Rauch ist ein Gegenstand ihrer aufmerksamsten,
fast andächtigen Betrachtung, aber es ist
ihm nicht geglückt auszumitteln, was sie sich da-
| bei denken.
Zaubermittel sind ferner die einzigen', die sie
gegen Krankheiten an wenden* Sie leiten alle ihre
Krankheiten ab von dreierlei Ursachen, nemlich von
Zauberei ihrerFeinde oder vonZorn gewisser Wesen,
deren Sitz sie, wie es scheint, in den Flüssen suchen,
oder von der Macht böser Geister. Die Heilung
besteht im ersten Falle in Zaubermitteln von
mancherlei Art, von denen einige aber allerdings
auch vorteilhafte natürliche Wirkung auf den
Kranken haben können, im ändern versöhnen sie