
in Cartkago einlief, und dafs er genau die Zahl
der Seegel zu nennen im Stande war, die dort aus.
liefen. Nun ist das aber eine Entfernung von 32
Seemeilen und Lilybaeum so hoch nicht, dafs es
nur von dem dritten TheiE dieses Abstandes von
der See aus erblickt werden könnte. Das neueste
mir bekannte Beispiel der Art hat ein gewisser
B o t i n e a u in dem Journal: Le Spectateur du
Nord ( Oct. 1802. pag. 54) bekannt gemacht und
von einem Manne auf Isle de France erzählt, dafs
er Schiffe in einer Entfernung von 5o Seemeilen
habe sehn und derselben Gröfse und Cours an-
oeben können. Diese Erzählung ist von Zeugnissen
begleitet, welche die sehr gerechten Zweifel an der
Wahrheit des Factums fast aufheben, doch fehlt eine)
genügende Erklärung, die wohl nicht leicht anders
gefunden werden möchte, als in den Bedingungen
der oben beschriebenen Erscheinung. —
Bald nachher kehrten wir in einem Hause ein,
dessen Besitzer, ein gewisser Rensbu r g , vor einigen
Tagen in einem Alter von siebenzig Jahren
gestorben und erst vorgestern beerdigt war. Die
Wittwe, eine Frau von fünf und sechszig Jahren,
hatte siebenzehn Kinder gehabt, von welchen vierzehn
noch lebten und sämtlich verheirathet waren.
Ihre Nachkommenschaft betrug , jetzt schon
weit über hundert Köpfe. Ein neuer Beweis von
der beispiellos schnellen Bevölkerung der Colonie.
Bei Sterbefällen begräbt man hier die Todten
auf dem Platze selbst. Bei den mehrsten Häusern
ist ein eigner kleiner Kirchhof neben dem Gärten.
Zum Leichenbegängnifs kommen Verwandte und
Nachbaren und bestatten die Leiche unter Psalmge-
1 sängen und feierlichem Gefolge.
Etwas weiterhin kamen wir zu einem Colo-
nisten, Namens G. S n yma n , an der Tigerfontein.
Der Mann war eben beschäftigt, sieh ein neues
Haus zu bauen, indem das alte eingeregnet war.
Ha nemlich die mehrsten Gebäude hier von Lehm
aufgeführt werden, so kann eine kleine Vernach-
jläfsigung an der Unterhaltung des Dachs leicht
Schuld‘an dem Sturz des Hauses werden; übrigens
hält man solche Häuser unter Voraussetzung der
jncithigen Aufmerksamkeit für sehr dauerhaft , ja die
¡Drostey von Zwellendam war nichts anders, als ein
¡Solche? Piseegebäude, obgleich man dort Steine in
Menge und fast um dasselbe Geld ein massives
¡Haus haben kann! Die Mauern werden gerade auf
[dieselbe Weise gesetzt, wie beim Piseebau i und
¡das trockne Clima kömmt hier dabei besonders zu
¡Statten. Ich habe solche 'Häuser gesehn, die nahe
[an hundert Jahre” gestanden hatten und von der
¡¡Sonne gleichsam zu e inem Ziegel* gebrannt waren.
¡So alten Gebäuden schadet darin kein Regen weiter
und' selbst die Ruinen trotzen den Einflüssen
¡der Witterung. Wir wurden ■ iri einem engen Zim-
¡merchen, das von dem alten Hause noch stehn gehheben
war, empfangen.' Drinnen safs ein bejahrter
Mann, ein älterer Bruder von dem Rensburg ,
S dessen Wittwe wir diesen Morgen besuchten. Der
1 [unglückliche Greis hatte vormals in der Nähe der
Algoabay gewohnt, ’uiid war in dem letzten
¡fürchterlichen Kriege mit den .O Kaffern, von diesen
Wilden irein ausÖg explündert und sein Haus ver-