
sie lebhaft und oft recht witzig,' vorzüglich munter
aber bei Tafel und zwar ohne Einwirkung des
Weins , der überhaupt sehr tmafsig; genossen wird.
Von zehn Golonisten trinkem gewiis drei gar . keinen
Wein noch Brantewein und die übrigen so mäfsig,
dafs' Beispiele von Trunkenheit in der, That zu
den grofsen Seltenheiten gehören. Was; auch Herr
B a t r ow von dem Soopje, als dem Lieblings,
trarik der Colonisten, erzählen mag , so kann ich
heilig versichern, dals ich während der ganzen Zeit
meines Aufenthalts. unter den Golonisten, nur
dreimal einen geborenen Africaner habe betrunken
gesehen. Wohl aber sind die Europäerdie unter
ihnen als Knechte und Schulmeistert leben und
vormals Matrosen oder Soldaten waren, dem. Laster
der Trunkenheit sehr ergeben, denn es ist
eine unwiderlegliche Behauptung,* dafs unsre niedre
' Volksklasse in * Städten und auf . ¡dem Lande
diesen africanischen Bauern an wahrhaft sittlicher
Bildung unendlich weit nachsteht. Ich fordre jeden
unpartheiischen Beobachter-, der nach mir dieses
Land bereist, auf, hierüber sein Urtheil laut werden
zu lassen. Es versteht sich, dafs hier die Mehrzahl
entscheiden und von einzelnen Ausnahmen
nicht die Rede sein mufs.
: Wir blieben einen Theil des folgenden Tages
noch hier .und fanden in der Besichtigung der hiesigen
Anlagen und in dem Gespräch .mit den hier
versammelten verständigen Landleuten eine reiche
Unterhaltung. Commandant L ömb a r d war einer
von denen, die im Jahre 1790 mit J a c o b vetn Reen
e n den grofsen Landzug zur Aufsuchung der Maunschaft
des Grosvenor unternähmen und bis äh die
entfernteren Kaffertstämme' Vördrtangeh. 1 rEr- ergä’hltö
) uns viel von diesem Zuge unter ändern kam das
Gespräch auf das Eihhorrij itrnd da «¡erklärte L o mi-
b a r 4, er sei nicht abgeneigt, edas Dasein’¡^dieses
JThieres anzunehmen, obgleich er nie eins'gesehen',
jauch niemand kenne, der es gesehen/ zu haben
Lieh rühme. Seihe Gründe waren dieselben, .welche
IBarrow geltend gemacht1 hat ;- wir. werden in
tder Folge- sehen,) was davon Zu. halten sei. . Der
IGeneral-Gommissär wiederhohhe: hier die Zusiehe-
irungy die schöh der Gouverneur auf seiner Reise
hier und' än mehrerene Ortern gegeben, dafs dertje-
jnige einenneuen starken, Wagen hebst einem Zug
■Ochsen und allem Zubehör zur Belohnung *)' erhallten
Sollet der fein, vollständiges Fell dieses Thiers
(lebst dem Horn und idenlSchädelknoehen nach der
jCapstadt bringen würde. s .rlt-r/
Unser Wirth D u p r e war, ungeachtet der
•weiten Entfernung von Zw.ellendam, Vorsteher
5 der dortigen Kirche und mufste jeden Sonntag
jdort anwesend sein. Er pflegte diesen Weg- in
■ünf bis sechs Stünden, grtöfstentheils bei. Nacht,
fcuriickzulegen. und noch selbigen Tages wieder
■nach Hause ■ zu kommen, obgleich er schön den
■§echzigen.; sehr nahe war. —• Unter seinen Sclaven
■Fanden wir einen alten blinden Malayer, der weit
er 100 Jahr alt war, und von ihm: schon -seit
Jahren ohne die mindesten Dienste zu leisteh
■gefüttert und gekleidet ward, u
*) Man 'kann diese Belohnung einer Summe von 5oo L'ha-
■ern gleich schätzen.