
her an dem Hügel vorbeigekommen wareii, auf
■welchem General V a n d e l e u r vor vier Jahren
von den Kaffern eingeschlossen war, als Rens-
b u r g zu seinem Beistände herankam urid ihn entsetzte.
Die Gegend ist hier ziemlich eben und
hohe Gebirge sieht man nur in sehr weiter Entfernung.
Da die Ankunft der Kaffernhauptleute hier
abgewartet werden sollte, so ward abermals ein
Bote zu ihnen geschickt, um sie zu benachrichtigen,
dafs der General -CoftimiSsär hier zwei Tage
verweilen, dann aber unfehlbar weiter reisen
Werde. —- Unser Lager ward fortdaurend Vön umherziehenden
Kaffern besucht, die sich etwas erbettelten
oder von ihren Kleidern, Waffen und
Körben zum Tausch anböten. Wir sahen hier
auch einen ganzen Kraal vorüberziehh, der sich
einen ändern Wohnort suchte. Eine ansehnliche
Heerde Kindvieh zog voran, dann folgten die
Pack-Ochsen, auf deren Rücken der geringe Haus-
fath und die Matten, womit sie ihre Hütten bedecken,
geladen wären. Ganz oben auf waren
hin und wieder kleine Kinder Festgebunden, die
ruhig dasaften ünd sich geduldig zwischen den
Matten und Körben hin und her schaukeln ließen.
Die gröfsern Kinder und die Erwachsenen trugen
ebenfalls einigen Haiisräth und volle Milchkörbe
auf den Köpfen. Alle Männer, bis auf die Vieh-
Wächter, blieben einen halben Tag bei uns, aber
aie Frauen wurden von diesen gebieterisch angewiesen,
der Heerde zu folgen, so gern sie sich
atich bei uns aufgehalten hätten.
Die Hitze war an diesen Tagen unerträglich
and eine unglaubliche Menge von Fliegen sammelte
sich in unsern Zelten, so dafs die Leinwand,
wenn sie sich Abends zur Ruhe setzten,
vollkommen schwarz davon überzogen war. Angenehmer
war uns die Menge mancher anderer,
zum Theil sehr schöner Insecten, die sich in dieser
Gegend fanden. Besonders pflegte bei Nacht
eine Art grofser Mistkäfer (Copris Hamadryas)
sich einzufinden, deren Schwuren uns zuerst ein
ganz räthselhaftes Geräusch war, bis wir sie am
ändern Morgen in ziemlicher Anzahl unter dem
Ochsenmiste fanden, unter welchem sie sich zwei
bis drei Fufs tief in den Sand gegraben und in
diesen Höhlen ordentliche Magazine zur ersten
Nahrung Für die jungen Larven angelegt hatten.
Unsre Jäger und Jagdliebhaber' durchstreiften
von hieraus fleilsig die, umliegende Gegend und
kamen selten ohne reichliche Beute zurück, die
theils für die Küche benutzt ward, theils Für die
Sammlungen von Schädeln, Fellen und ändern
merkwürdigen Theilen dieser Thiere zu Statten
kam.
Der i6te Januar war gerade der hundertste
Tag unsrer Reise und es fand sich, dals wir bis
hieher genau fünfhundert Stunden zurückgelegt
hatten. Doch waren unter jenen hundert la g e n
vierzig Rasttage, wir waren also im Durchschnitt
täglich ungefähr acht und eine O ^ • halbe Stunde oder
fünftehalb Meilen weitergerückt.
In der Nacht vor dem iSten Januar kam der
Bote mit einer eben so nichts sagenden Antwort