
in welchen ich beide Fehler zu vermeiden
wünschte.
Zugleich mag das hier Gesagte zu meiner
Rechtfertigung dienen ( wenn es deren
bedarf), dafs ich dem Drange zur Herausgabe
meiner Bemerkungen, den ich überdies
weniger in mir selbst, als in gewissen äufsern
Veranlassungen empfand, nicht widerstrebt
habe und es wage, .nach so vielen guten und
gern gelesenen Werken über die Südspitze
Africa’s noch ein neues zu liefern und es
der Welt als ein besseres darzubieten. Ich
darf mich aber wohl auf Ar i s to t e l e s berufen
und auf Pl inius und Sparrraan, die
es ihm am lautesten nachgesprochen haben,
dafs aus Africa uns immer etwas Neues zukomme
und noch lange zukommen werde.
Jeder Reisende hat seine eigne Ansicht, nach
dem Standpuncte, den ihn seine Bildung oder
sein Schicksal nehmen liefsen; jedem stellt
sich Neues dar, das dem Ändern entging;
dem Einen ist die Gelegenheit günstiger, als
dem Ändern. Mir war sie es besonders und
schon so früh auf meinen ersten Wanderungen
in Africa ist mir, bei einer Vergleichung
der bekannten Berichte mit den vielfachen
Erfahrungen die sich mir aufdrängten, der
Entschlufs sie der Welt mitzutheilen, gekommen,
dafs ich mir kaum noch über sein erstes
Entstehen Rechenschaft zu geben weifs. Aber
gleich war damit auch der Vorsatz verbun-
Iden, einen ändern Weg einzuschlagen als
hneine Vorgänger. Nicht meine Reisen wollte
lieh bekannt machen, denn kaum, hatte ich
«damals schon bedeutende unternommen, sondern
eine geordnete Beschreibung des Lan-
ides, wie sie Bruns und Ehrmann zu geben
[versucht hatten, wollte ich liefern, eine Be-
¡schreibung, die das Topographische, Poli-
|tische, das Naturhistorische, Ethnographische,
¿besonders das so ganz vernachläfsigte Histo-
Irische umfafste. Daher fing ich früh an,
[Materialien zu einem solchen Werke zu sam-
pneln, und die Gunst mächtiger Freunde unterstützte
mich darin nicht wenig. Bald erlöffnete
sich mir die Gelegenheit, das Land
I selbst zu durchreisen und kaum war ich mit
| einem Vorrath wichtiger Erfahrungen heirn-
I gekehrt-, als sich schon eine neue darbot,
I diesen Vorrath zu vermehren und zu berich-
Itigen. Der wieder ausgebrochene Krieg gab
| unsrer Lage am Cap eine andre Gestalt und
I auch meinem Schicksale eine neue Wendung.
I Ich ward bald nach der Rückkehr von mei-
i ner zweiten Reise als Militärarzt angestellt
| und einige Zeit darauf von meinen Vorge-
| setzten zur Theilnahme an einer Expedition
I bestimmt, die weiter ins Innere des Landes
I vordrang, als ich je in meinen kühnsten
I Träumen, zu kommen gehofft hatte. Auf die-
I ser dritten Reise war es, wo sich der Plan
| zu meinem Werke nunmehr ausführlicher zu