
sind sie dagegen den Sandebenen und den feuchteren
Niederungen, sowie auch dem wahren Kör-
roogrund, der sich von dem Erdreich saurer Felder
besonders durch einen grofsern Gehalt an
Eisen unterscheidet, übrigens aber auch noch durch
sein Vorkommen in flachen und dürren Gegenden
eine ganz eigne Natur annimmt. Die Termiten,
die man in der Karroo antrifft, sind dem Äufsern
nach fast in nichts als in der geringeren Gröfse
von den Termiten der sauren Felder unterschieden
, müssen aber als eine eigne Art betrachtet
•werden, indem sie n ie über der Erde bauen.
In der Nähe der Termitenhaufen findet man
jedesmal Gänge vom Gapischen Ameisenfresser
( Oryclopus , sonst Myrmecophaga capensis').
Den Buschmännern liefern diese weifsen Ameisen
ein angenehmes Nahrungsmittel, sowie die Colo-
nisten sie einsammeln lassen, um ihr Federvieh
damit fett zu machen. Zu dem Ende werden die
Haufen mit Piken umgehauen und die Thierchen,
die dann in grofser Menge zum Vorschein kommen,
bei Händen voll in Säcke geworfen. Die
Stücke eines solchen Haufens haben auf dem
Bruch ein grobzelliges Gefüge, wie grofslücheriger
Schwamm, und zeigen durch Farbe und Festigkeit,
Über üer Meeresfläche vor und gränzen nach oben hin an die
Region der Saftgewächse und Felsenpflanzen. So wie die
Termitenhaufen einen sichern Beweis abgeben, dafs ein Feld
saurer Art sei, so erkennt man süfse Felder aus der Anwesenheit
der Kuhnia (sonst Stoebe) Rkinocerotis, die sich besonders
seit einem halben Menschenalter in einigen Gegenden un-
gemein stark vermehrt.
dafs zu dem Thon , aus welchem sie aufgebauet
sind, noch etwas von den Säften des Thieres gekommen
sein mufs. Eben dieser Zusatz macht
sie auch geschickt, um als Brennmaterial zu dienen;
man kann wenigstens ein schon brennendes
Feuer beträchtlich dadurch verstärken, obgleich
ihre Brennbarkeit an sich mit der der Steinkohlen
nicht zu vergleichen ist und es schwer halten
möchte, ohne dazwischen gelegtes Holz ein wirk-
jsames Feuer damit hervorzubringen. Nach dem
Ausglühen verlieren die Brocken eines Termiten-
ihaufens ihre dunkle Farbe und Härte, und es
[bleibt nur der mit Sand gemischte Thon zurück.
In den Häusern und an den Vorräthen thun diese
¡Termiten nicht den mindesten Schaden , und unterscheiden
sich dadurch von den javanischen,
die bekanntlich in den Magazinen der ostindischen
Compagnie zuweilen so ungeheure Verwüstungen
angerichtet haben und noch Öfter unschuldig an-
jgeklagt sind, wenn es darauf ankam , bei groben
■Veruntreuungen das Verschwinden grofser Waa-
Trenparthien zu erklären. Hatte ein Magazin -A u f-
Iseher der Compagnie doch sogar einmal die Frech-
Bieit, den armen Termiten das Verderben einer
IParthie Stab-Eisen und metallener Glocken, die
jman eben vermifste, Schuld zu geben. —
Wir ruhten Mittags an dem Platz einer Wittwe
[Namens L i e uwe n b e r g ; die gute Frau schien
[nicht ln den besten Vermögensumständen zu sein
und hatte überdies das harte Schicksal zu ertra>*
■gen, 'drei ihrer Töchter blödsinnig zu sehen. Die
■Mädchen waren vollkommen erwachsen und nicht