
des disseitigen Gebirges hin und ist für schwerbeladene
Wagen nicht fahrbar. Die unsrigen
wurden deshalb von hier auf einem kleinen Umwege
nach Zoetemelks-T alley vorausgeschickt und
du T o i t brachte auf einem eignen, mit Pferden
bespannten Wagen die Frauenzimmer und einen
Tlieil des unentbehrlichen Gepäckes hinüber. Von
der flöhe übersahen wir einen Theil des Einers
zojider End *) und weiter nach Süden die Gegend,
durch welche die vielbesuchte Strafse von
der Gapstadt nach Zweiten dam führt. Gegen
Abend kamen wir von dem Berge herab und der
Weg ging nun eine Zeitlang hart an dem Ufer
des endlosen Flusses hin. Hier begegneten uns
zwei ehrbare, nach Landessitte in kurze Wämser
gekleidete Männer, die sich bald als Mitglieder der
kleinen Brüdergemeinde in Baviaanskloof zu erkennen
gaben und von des General-Gommissärs
Ankunft benachrichtigt., zu seinem Empfang ihm
bis. hieher entgegen geritten waren.
Meine Leser kennen bereits aus Barrows
Reisen, das. nützliche, Institut, welches hier die
Herrenhut er gegründet haben und fortdaurend in
einem. Zustand erhalten, der das höchste, Lob verdient.
Schon S p a r rma n n erwähnt eines frommen
Mannes aus Deutschland, Namens Georg
S chmid t , der als der erste südafricanische Mis-
sionnär sich um das Jahr iy 5° hier niederliefs,
*) Es ist deshalb also genannt, Weil es den ersten Entdeckern
besondre Mühe machte, ihn bis zu seinen Quellen zu
veriolgen,
einige Hottentotten um sich versammelte und zum
Christenthum bekehrte. Nach seiner Abreise erhielt
sich noch eine kleine Zahl seiner getauften
Lehrlinge in einem gewissen Gemeindeverein, und
das Gerücht davon bewog einige Brüdergemeinden
in Holland und Deutschland, im Jahr 1791 Männer
aus ihrer Mitte wieder hieher zu senden. Es
waren ihrer drei: Ma r s v e ld , Kühn e l und
Schwin, der erste aus Zeist bei Utrecht, die beiden
ändern Deutsche. Auf Befehl der Directoren
der ostindischen Compagnie in Holland, ward ihnen
dieser Ort zur Stiftung einer kleinen Colonie
wieder eingeräumt und die Grenzen, welche ihr
Gebiet von dem der benachbarten Golonisten
scheiden sollten, vorläufig bestimmt. In kurzer
Zeit versammelte sich eine ganz ansehnliche Zahl
von Hottentotten und Bastarden um sie her, die
sie vernünftig unterrichteten und zur Thätigkeit
[und Betriebsamkeit anhielten Indessen brachen
bald nachher (1794) die traurigen Bürgerzwiste
unter den Colonisten aus, deren verderblichsten
¡Folgen glücklich erweise die englische Invasion zuvorkam,
und auch in dieses friedliche Thal verbreitete
der tolle Schwindel seine unseeligen Wirkungen.
Das ganze Institut nemlich O O war den umher-
[wohnenden Golonisten ein Aergernifs, theils weil sie
ihre streng Calvinistischen Grundsätze hier nicht befolgt
sahen, besonders aber weil sie sich dadurch in
der Ausdehnung ihrer Ländereien gekränkt fühlten
und nun die Dienste der Hottentotten entbehren
mufsten, die es bequemer fanden, bei den Herrnhutern
ein ruhiges Leben zu führen, als die Ochsen der Bauern