
und geniefsen Molken und Käse, jedes für sich.
Sie bereiten sich auch Butter durch häufiges Schütteln
der Milch in ledernen Schläuchen, nach der
Art, die schon K o lb e von den Hottentotten beschreibt;.
Sie gebrauchen diese Butter aber nur
zum Einschmieren der Haut, und essen sie nicht,
Sie schlachten, wie gesagt, sehr ungern und selten
ein Stück Rindvieh und verschaffen sich das Fleisch
zur Nahrung fast allein durch die Jagd. Wie sie
dabei zu verfahren pflegen, ist bereits oben (S. 375)
angegeben. Ehe eine Gesellschaft auf die Jagd
geht,' stellen sie ein wunderbares Spiel an, das zum
Glücklichen Erfolg des Unternehmens durchaus noth-
wendig gehalten wird. Einer von ihnen nemlich,
stellt ein Stück Wild vor, nimmt eine Hand voll
Gras in den Mund uud läuft auf allen Vieren umher.
Die Uebrigen stellen sich, als wollten sie ihn
mit ihren Spielsen durchbohren und erheben dabei
das gewöhnliche Jagdgeschrei, bis er sich end-
lieh auf die Erde wirft, als ob er getödtet wäre.
„ Wer nachher wirklich ein Thier erlegt, hängt
sich eine Klaue davon als Siegeszeichen an den
Arm. Die Beute aber mufs er mit den Uebrigen
theilen. Das Feld, auf welchem die Jagd angestellt
ward, brennen sie nachher gewöhnlich ganz
ab, um wenigstens die Klingen der abgeworfenen
Hassagayen wieder zu finden. Viel Wild fangen
sie auch in Schlingen. In buschigen Gegenden
ziehen sie zu dem Ende oft meilenlange niedrig
Hecken, zwischen welchen Oeffnungen bleiben. In
diesen Oeffnungen, durch welche das Wild seinen
Ausweg sucht, liegen die Schlingen verborgen,
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die so künstlich gestellt sind, dafs sich die Thiere
mit den Beinen darin fangen und sich nicht wieder
los machen können.
Gröfseres Wild, Büffel, Elenn-Antilopen u. s. wr.
fangen sie in tiefen Gruben, die auf dem Wege
angelegt werden, den das Wild zum Wasser
zu nehmen pflegt, und in deren Boden zugespitzte
Pfahle befestigt sind. Aehnliche, nur stärkere, an
der Spitze durch Brennen gehärtete Pfähle stellen
sie an den steilen Ufern der Flüsse auf, in den
Zwischenräumen des Gebüsches, durch welche die
Flufspferde (Hippopotamus) bei Nacht auf die
Höhen zu kommen pflegen. Sie lauren ihnen nun
auf und erheben ein lautes Geschrei, wodurch
die Thiere erschreckt werden, eilig in den Flufs
zurückkehren wollen und beim Herabgleiten von
dem Ufer mit ihrem ganzen Gewicht in die, mit
den Spitzen aufwärts gekehrten Pfähle stürzen.
Auf ähnliche Weise überlisten sie die Panther.
Es wird nemlich ein Stück Fleisch in mäfsiger Höhe
an einen Baumzweig gehangen und in dem Ge-“
biisch unter dem Baume die scharfe Spitze einer
Hassagay wohlbefestigt verborgen. Wenn der Panther
nun nach dem Fleische springt, stürzt er sich
beim Herabfallen das Eisen in die Brust.
Die Elephantenjagd macht ihnen am mehrsten
Mühe und es glückt ihnen selten, einen zu erlegen.
Sie greifen nur einen einzelnen Elephanten,
der sich von seiner Heerde verloren hat , an.
Wenn er sich ihnen in einer dazu günstigen Gegend
zeigt, so stecken sie das Gras und niedrige
Gebüsch rund um ihn her in Brand, weil sie wissen,