
diesem unbefangen und nicht ohne einige Würde
die Hand. >
G e i k a ist einer der schönsten Männer, die
man sehenikann, von einer selbst unter den K-iu«
fern ungewöhnlichen Gröfse, kräftigem Bau und
einer sehr einnehmenden Gesichtsbildung. In seh
nen Mienen drückt sich Wohlwollen und Selbstj
vertrauen gleich lebhaft aus, man erkennt in ihni
sogleich den König, obgleich er sich in seineij
Kleidung durch nichts unterscheidet, als durch ei
Paar unscheinbare Schnüre weifser Korallen, di
er um den Hals tragt. Es ist nicht zu viel gewagt)
wenn man behauptet, dafs unter den Wilden de'
Erdenrunds kein liebenswürdigerer Mensch anzu1
treffen sein möchte.
Die hohe schlanke Gestalt des sechs und zwan
zigjährigen, jugendlich blühenden Mannes, der hell
freundliche zuversichtliche Blick, die Einfachhei
und Würde seiner Gebehrden, die kräftige Ruh;
seiner ganzen Haltung, die treffende Schnelligkeij
im Urtheilen und Antworten, die Offenheit un
Vernünftigkeit in allen seinen Aeufserungen, die'
alles trifft man gewifs nicht wieder so beisamme1
in der Person irgend eines Regenten uncultivirtej
Volker.
Aufser seiner Mutter begleiteten ihn auch zwei
seiner Frauen, Namens N o n i h b e und Solohgöiij
Diese drei traten mit ihm in das Zelt des Gene
rals, wo sich nach den ersten Höflichkeitsbezeigun
gen und während einer kleinen Bewirthung ei
Gespräch entspann, das durch die, über ErwartuH;
gescheuten und liberalen Aeiifserungen des König
fiir die theilnehmenden Europäer höchst interessant
ward. — Der Wärme des Tages halber waren
die Seitenwände des Zelts aufgeschürzt, rund umher
Ltanden die Militair- und Bürger-Officiere, neben
Geika am Eingänge seine Hauptleute und hinter
|jinen in einem Halbkreis das ganze Gefolge der
7affern, die Hassagayen beim Fufs. — Mittags afs
er König mit seiner Familie an der Tafel des
ouverneurs und obgleich die mehrsten Speisen
nd die Art, sie nach dem Munde zu bringen ihm
öllig fremd waren, so sah er doch sehr bald den
ebrauch der Messer und Gabeln den übrigen ab
>nd wies seine Frauen zurecht, die sich damit
weniger zu behelfen wufsten. Er erklärte mehrmals,
die europäische Art, die Speisen zuzuberei-
tn, gefalle ihm, und wenn ihm etwas besonders
chmeckte, so reichte er seinen draufsen stehen-
jen Hauptleuten über die Schulter ein Stück da-
jon zu. Wein trank er mit Wohlgefallen, aber
ienig, desto mehr seine Frauen, die ihn sich, wie es
Echher schien, fast zu gut hatten schmecken lassen,
jesonders gefiel ihm die europäische Kleidertracht
d da ohnehin dergleichen sich unter den ihm
stimmten Geschenken befand, so wurden diese
leidungsstücke hervorgesucht und ihm noch an
jesem Tage überreicht. Er verlangte sie aber so-
pich anzulegen und darin waren ihm unsre Office
, die inzwischen schon sein ganzes Zutrauen
[Wonnen hatten, behülflicb. Dann zeigte er sich,
ft sichtbarer Eitelkeit seinen Untefthänen, die
n unter mancherlei Ausdrücken von Bewunderung
n allen Seiten beschauten. Die Kleider, wie