
séhien Namen, denn er schlängelt sich mit so vielen
Windungen durch das enge j -wilde Thal, dais
der Weg, der dadurch hinführt, ihn sieben- bis achtmal
schneidet.'^ Die Fürthen sind tief und gefährlich,
hier wegen der .losen Felsbrocken , dort wegen
des morastigen Grundes. An Stellen von der letz-
ten Art sind hin und wieder von den Colonisten
sogenannte Palmietbrücken gelegt, die aber bald j
verfaulen und dann gefährlicher : zw passiren sind,
•als die Fürthen seihst* Ra dem ei e r führte uns einen
beschwerlichen Weg längs den nördlichen An-
-höhen hin, ' wodurch wir* einige dieser Krümmungen
umgingen und die Fürthen, vermieden. Desto besorgter
aber waren Wir für: imsre Wagen, die die-
sen Weg nicht nehmen konnten und von denen
wir schon ¡ zwei bei dein Antritt der heutigen Tage-
reise nur mit Mühe ■ aus dem Schlamm, in welchen
sie umgeschlagen und versunken waren, hatten her-
Ausziehen sehen. Mittags ruhten 'wir nicht weit
Von dem Flusse unter dem Schatten eines kleinen
Busches von Krüppelholz (Protea Cono carpa) und
verzehrtem ein schmackhaftes ;Mahl von mitgenom-j
tnener : kalter Küche, indessen unsre Pferdè auf dem
Wiesengrunde, den der Flufs umschlängelt, eine
herrliche Weide fanden. Nachdem wir Nachmitt
a g s noch dreimal .den krummen Flufs durchschnitten
hatten, gelangten wir Abends zu dem Platz von
P. F e r r e i r a , Jagersbosch genannt, der ebenfalls
von den Kaffern hart mitgenommen, aber .nicht]ganz
verwüstet war. \ Es war noch soviel von dem Daché
Vorhanden, dafs wir bèi dem starken Regen im
Trocknen sitzen konnten. Indessen bHeben,v* ¡ wh
wir es fast gefürchtet,, unsre Wagen bis gegen den
ändern Morgen aus, und wir brachten eine unangenehme
Nacht, mit hungrigem Magen und auf
kaltem feuchten Boden schlafend, zu.
Hier sahen wir zuerst Kaffern. Es waren fünf
Männer und drei Frauen, die zu dem Heerhaufen
des Kafferfiirsten C o n g a gehörten und auf einer
Lustreise, oder, wie sie es nannten, Spatziergange
begriffen waren, um sich bei den Colonisten be-
wirthen und beschenken zu lassen. -— Das macht
;die Nachbarschaft dieser Wilden höchst lästig, dafs
sie im Frieden als eine Art von Tribut fordern,
was sie im Kriege mit Gewalt nehmen. Sie kommen
oft in grofser Anzahl, bleiben mehrere Tage
und Wochen lang und wissen es kaum einmal
Dank, wenn man sie in der ganzen Zeit beköstigt,
um ihnen nur keine Veranlassung zur Unzufriedenheit
zu geben. Man hat es mehrmals bei
Friedens-Unterhandlungen versucht, eine feste
prenze zu bestimmen, welche keiner von beiden
tTheilen, ohne besondre Erlaubnifs der Oberhäupter,
überschreiten sollte. Darin haben sie aber nie
pinwilligen wollen und immer entgegnet, wozu
enn ein Frieden helfe, wenn man seine Freunde
icht solle besuchen und nach ihrem Wohlbefin-
en sich erkundigen dürfen. Unter diesem Vorhand
durchziehen sie in einzelnen Horden einen
rofsen Theil der Colonie, ja kommen zuweilen
vohl bis in die Capstadt , zu nicht geringem Nach-
lieil der Colonisten, über deren Wohnplätze sie
eisen. Ihre Zudringlichkeit, ihre Anzahl und die-
urcht vor dem leicht erregten Zwist, verschafft
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