
den Begebenheiten unsrer Reise eine Zeitlang unterbrechen^
damit diese demnächst desto verständlicher
werde.
Nicht immer war die Gegend, in welcher
S p a r rm a n , L e V a i l l a h t und Ba r r ow -die
Kaffern kennen lernten, von ihnen bewohnt. Es
is t , wie oben erinnert, wahrscheinlich, dafs Hottentotten
sie vormals inne hätten, und es leuchtet aus
vielen Umständen hervor^ dafs diese Kaffern, selbst
in f r ü h e m Zeiten ein glücklicheres Land bewohnt
haben und seit sie sich in der Nähe der Hotten-
totten aufgehalten, in ihrer Cultur rückwärts gegangen
sind. — Sie stehn auf einer niedrigem StuiFe
sittlicher Bildung, als die Kaffem im Innern, die
Beetjuanen.
Ehe ich zu der Beschreibung ihrer Sitten und
Lebensart übergehe’, mufs ich der Verdienste erwähnen,
welche sich Hr. B a r r ow um unsre Kenntn
is dieses Volks erworben hat.’ Seine Bemerkun-
gen über die Kaffern sind mit besonderem Beobachtungsgeist
und Fleifs zusammengetragen und den
Hauptsachen nach durchaus richtig. Ich bin ihm
Um so mehr diese dankbare Erwähnung Schuldig,
da ich an ändern Orten manche seiner Ansichten
getadelt habe und dadurch leicht in den Verdacht
gerathen könnte, als wollte ich seinen Meinungen
ihren Werth entziehen, um das eigne Verdienst
ZU L ond on mitgetheilt hat, von welchem sie im Ev a n g e l i c a l
Ma g a z i n e , Febr . 1 802, bekannt gemacht wurden. Ems
deutsche Uebersetzüng davon findet sich ih den-al l gern einen
g e o g T a p h i j c h e h E p h em e r i d e a , Ju^ und S e p t . xS^2,
desto mehr zu heben. Ich bitte, zu erwägen, dafs
das Lob leicht in wenigen Worten ertheilt ist, dahingegen
jeder Tadel, jede Berichtigung zum Beweis
auffordert, also schon deshalh öfter und ausführlicher
sich darstellt, Tadelnswerth wäre es aber,
die Berichtigungen und Rügen deshalb zu unterdrücken,
weil sie einen allgemein geschätzten
Schriftsteller treffen, ja sie sind dann vielmehr um
so nöthiger, weil das Vorurtheil sich immer allgemeiner
verbreitet, je berühmter der Name dessen
ist, der es erregte. Ich will es mir auch nicht zum
Verdienst anrechnen, dafs ich manches klarer und
vollständiger sah als er, indem mir durch seine
Nachforschungen die Bahn bereits geebnet und die
mehrsten Untersuchungen vorbereitet waren. Wem
es um eine genaue Kenntnifs von diesem Kaffer-
stamm zu thun ist, der halte Ba r r ows Nachrichten
neben den meinigen nicht für überflüssig, denn
ich vermeide geflissentlich jede gedehnte Wiederholung
von allem dem, was er vollständig und richtig
beschrieben hat.- Wo aber meine Angaben mit
den seinigen in Widerspruch stehen, da bitte ich
zu glauben, dafs ich aus voller Ueberzeugung, jene
als die richtigem erkannt habe. —
Sie nennen sich seihst Koossa oder Kaussa
und haben für den Inbegriff ihrer Völkerschaft den
allgemeinen Ausdruck: Ammakosina, Sie nehmen
es sehr übel, wenn man sie Kaffem nennt *) und
W ie sehr verachtet der Name K a f f e r überhaupt in der
ganzen Colonie ist, beweiset auch der Umstand, dafs die Henkersknechte
in der Capstadt, die aus der Zahl der zum Festungsbau
verurtheilten Schwarzen genommen werden, von jeher
Gaf fern genannt wurden.