
• und der Schaft selbst in dieser Gegend mit Thiersehnen
fest umwickelt, dafs er nicht spalte. Von
dem Gebrauch dieser Waffe, so wie des Schildes
und der Keule ist schon oben (S. 354) ausführli-
eher die Rede gewesen. Es gehört eine besondre
Kraft, aber noch mehr Geschicklichkeit dazu, die
Hassagay recht weit durch die Luft zu werfen. JJj
kommt nemlich hauptsächlich darauf an , den Schaft
■des Speeres beim Abwerfen selbst in eine zitternde
Bewegung zu setzen, wodurch der Flug ungemein
beschleunigt wird, Sie werfen deshalb auch hoch
im Bo gen und eben aus diesem Grunde wird es
ihnen so schwer ein vorgestecktes Ziel zu treffen.
Die weiteste Entfernung, auf welche sie die Has-
sagay zu werfen im Stande sind, ist hundert Schritt,
gewöhnlich nicht mehr als siebenzig bis achtzig.
Aber ein Ungeübter bringt sie mit der gröfsten
Kraft nicht über zwanzig Schritt weit. Noch muh
ich erwähnen, dafs die Hassagayen bei ihnen zugleich
die Stelle des Geldes vertreten und der ge-j
meinste Handelsartikel sind, mit dem sie alle ührige
Güter bezahlen oder nach welchem sie deren Werth
zu schätzen und zu benennen pflegen. Der Kirri
wird von den Kaffern auch zum Schleudern gebraucht
und sie treffen damit in ziemlicher Entfernung,
Auf der Jagd gebrauchen sie daher den
Kirri eben so viel wie die Hassagay. Uebrigens
dient er ihnen auch als Ackergerath zum Auflockern
der Erde.
Die Koossa sind zwar tapfer und muthig und,
wie alle Kafferstämme, häufig in Kriege mit ihren
Nachbaren verwickelt, aber dennoch durchaus nicht
1 kriegsüchtig zu nennen. Im Gegentheil bemerkt
man an ihnen eine überwiegende Neigung zum
stillen Hirtenleben. Wenn es aber gilt und sie
Ivon ihren Oberhäuptern zur Schlacht geführt wer-
jden, schliefst sich kein wehrbarer Mann aus und
[feiges Entfliehen wird für eine unauslöschliche
ISchande gehalten. Am mehrsten bekriegen sie ihre
[nördlichen Nachbaren, die Buschmänner, Wegen
[der steten Räubereien, die dieses Volk an ihren
jViehheerden übt. Da die Buschmänner aber im
joffenen Felde nicht Stand halten, sondern ihre
vergifteten Pfeile nur aus einem sichern Hinter-,
¡halte äbschiefsen, so kommt es nie zu einer wirk-
jlichen Schlacht, sondern es besteht ein ewiger kleiner
Krieg zwischen den einzelnen Individuen heikler
Nationen. Die Erbitterung der Koossa und
fallier mir bekannten Kafferstämme gegen die Buschmänner
ist so heftig, dafs jeder Buschmann, der
¡ihnen in die Hände fällt, er sei von welchem Alfter
und Geschlecht er wolle, ohne Gnade nie-
Idergemacht wird, Sie betrachten sie als Rauh-
jthiere, die man von der Erde vertilgen müsse, verfolgen
sie auf der Spur und tödten ihrer, soviel
Jie nur bekommen können. Werden der Räubereien
zu viele, so suchen sie sie in den fernsten
Schlupfwinkeln auf und ruhen nicht eher, als bis
k die ganze Horde bis auf das letzte Kind au$-
prottet haben *),
R . » y °nndleSem Hasse der Kaffem gegen die Buschmänner
kdr a auffallendes Beispiel gesehen. Gegen das
P e dea Jahrs I8»4 kam ein Kaffer als Abgesandter einer kiek