
manns A l b e r t i , sie durch wiederholte Vorstellung
een und Drohungen zu entfernen, waren vergehlieh*
sie mit Gewalt zu vertrei»b1 en wü•• rd1 e aus vi• elen
Gründen nicht rathsam gewesen sein, auch
wenn man disponible Truppen gehabt hätte. So
mufste man sich also begnügen, mit ihnen auf einem
nur halb freundschaftlichen Fufse zu leben
und zufrieden sein, dafs sie noch Achtung genug
vor der Regierung behielten, in ihren Forderungen
nicht weiter zu gehn und den Aufenthalt in
der Colonie als eine besondre Vergünstigung zu
betrachten. In diesem Verhältnifs blieben die
kafferischen Angelegenheiten bis zu dem Zeit-
puncte, wo die Engländer das Cap wieder eroberten
und wie es in den neuesten Zeiten geworden,
darüber haben wir die Berichte noch zu erwarten.
Unsre Frauenzimmer trafen wir am 3isten
auf der Pächterei eines gewissen Be r e n d Gr e i l
ing wieder, woselbst wir nunmehr einen Tag
ruhten, um zur fernem Reise nach Graajf-Reynett
Alles wieder in Stand zu setzen. Hier befanden
wir uns mitten in dem Bezirke von Agterbruintjes-
hoogte, der östlich von einem ansehnlichen mit
Waldung bewachsenen Berge begrenzt wird, welcher
eben deswegen der Boschberg heifst. Ungefähr
in der Mitte dieses Berges erstreckt sich ein
hoher Rücken nach Westen hinab und dies ist
die eigentliche Bruintjes - hoogte, also genannt,
weil hier zur Zeit der Colonisation dieser Gegend
ein Hottentotten-Chef wohnte, den die ersten
Reisenden im Scherz Bruintje (Bräunchen) nannten.
Was nun südlich von dieser Höhe liegt,
heifst Agterbruintjes-hoogte, sowie die jenseits
der Höhe nach Graaff-Reynett hin liegenden
Pächtereien zu Voorbruintj es-hoogte gehören.
Diese ganze Gegend ist der Viehzucht ausnehmend
günstig, obgleich sie ein eben so dürres
Ansehn hat, wie die mehrsten ändern Gegenden
der Colonie. Wahrscheinlich wachsen hier gewisse
nahrhafte und gesunde Kräuter besonders
häufig, die sich im Aeufsern nicht auffallend unterscheiden
und daher bis jetzt unbeaohtet geblieben
sind. Ueberhaupt ist dieser Theil der africa-
nischen Landwirthschaft, ich meine die Kenntnifs
der einheimischen Futterkräuter, noch sehr ver-
nachläfsigt, ja es ist zu vermuthen, dafs man bei
genauer angestellten Untersuchungen die Ursachen
der mehrsten, bis jetzt noch so räthselhaften Viehkrankheiten,
in gewissen schädlichen Gewächsen
entdecken würde. Man begnügt sich find jetzt,
die Beschaffenheit einer Gegend im Allgemeinen
zu kennen und n ennt den einen Strich ein ungesundes
Feld und den ändern ein zuträgliches','
lohne von beidem den Grund zu wissen. Den
Bewohnern tan Bruintjes - hoogte kommt auch
noch besonders die Nähe des Boschbetges gut zu
Statten, an dessen Füfse zahlreiche und ergiebige
j Wasser quellen sind, als welche allein schon hinreichen.,
eine Gegend im südlichen Africa frucht-
| bar zu machen.
Vor der Invasion der Kaffern gehörte dieser
Bezirk, ungeachtet der weiten Entfernung von der
P p a