
stürzt und die unglückliche Frau aus den Klauen
der Unmenschen befreit, von denen die mehrsten
gefangen und dem Gericht überliefert werden.
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Wahrscheinlich hatte das grofse Vermögen des
alten Co e t s e die Tliat veranlafst. Man fand
25,ooö Thaler in Papiergeld in den Händen der
Räuber, indessen ist es immer möglich, dafs unzeitige
oder übertrieben^ §trenge das Verbrechen
heschieunigtiii indem sie die Sclaven zur Theil-
nahme daran geneigt machte und sie abhielt, das
Complott zu entdecken. Die gerettete junge Frau
ward zu ihren Aeltera zurückgebracht und genafs
bald nachher eines Sohnes, der jetzt ein anderthalbjähriger
Knabe, die Freude der Mutter und
Grofs-Aelhern war.
# Abends kamen wir zu dem ebenerwähnten
Veldcornet Ne l , einem sehr verständigen, wohlunterrichteten
Mann, der nebst seinem Vater und
seinen Brüdern als der erfahrenste und thärigste
Hirte upd Sqhäfer gepriesen wird. Der alte Nel
besitzt gemeinschaftlich mit seinen Söhnen sechs
Lehnplätze, von denen aber nur vier das ganze
Jahr hindurch Wasser haben- Daher hatten die
Söhne erst kürzlich noch einen UCUCU zugekauft,
welcher von zwei-, jahraus jahrein laufenden Quellen
bewässert wird, und gegen den sje jene unbrauchbarem
zn vertauschen ,gedechten. Der Preis
dieses Platzes war 36,000 Cap.ische iGulden (ia,boo
Thaler.) Dafür ist der Platz aber nicht ihr'Eigenthum
, sondern sie bezahlen mit cjiqser Summe dein
vorigen Besitzer nur das Haus, den iää.rten unil
die übrigen Amejiorationeg. und.freten zugleich in
dessen Rechte als Erbpächter.
Der Platz, auf welchem wir uns jetzt befanden,
hiefs de K u il (die Grube, Kuhle), der kleine
periodische Flufs, der daran vorbeifliefst, de Kuils-
rivier. In diesem Flufs war noch eine Vertiefung
so voll Wassers, dafs wir beim Baden darin schwimmen
konnten, und doch versicherte uns Nel , dafs
binnen wenigen Wochen kaum soviel darin zu
finden sein werde, dafs ein Paar Spann Pferde
genug hätten, ihren Durst zu löschen. Zugleich
ist das Wasser vollkommen brack und das Trinkwasser
für die Familie mufs dann aus einer kleinen
entlegenen Quelle geholt werden. Die ganze
Ebene vor dem Hause war weifs bedeckt von dem
aus der Erde schlagenden N a tron ; man war versucht
sich einzubilden, es sei ein dünner Schnee
gefallen. Ich benutzte diesen Ueberflufs, der u#s
in, dem Grade noch nicht vorgekommen war, um
eine beträchtliche Menge von dem Natron einzusammeln,
befreite es durch Auslaugen und Abdampfen
von dem eingemengten Sande und nahm
die so gereinigten Crystalje zu weiterer Untersuchung
mit.
Einer unsrer Wägen hatte auf der letzten Tagereise
abermals eine Achse gebrochen, deren
Wiederherstellung einen neuen Rasttag nöthig
machte. Wir reisten daher erst am ioten Nov.
weiter und kamen, nachdem wir Mittags am Kruis-
rivier Halt gemacht, gegen Abend in ein ganz angenehmes
Thal, Koornlandskloof genannt. Dies
war eben der Platz, an welchem die obenerzählte
Mordthat vorgefallen war. O c k e r C o e t s e , ein
Sohn des Ermordeten unel Schwager jener unglück-
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