
gleich an der Quelle eine Mühle zu treiben. Die
Wärme beträgt 1800 Fahrenheit. Das Wasser ist
klar, ungefärbt und völlig geschmacklos. Es läuft
das ganze Jahr gleich stark. Der Boden des Bek-
kens ist mit Sande bedeckt, rund umher schliefsen
Granitblöcke es ein, gleich darüber beginnt ein
mächtiges Thonschieferlager. Die Vegetation ist
unmittelbar an dem Rande des Bekkens vortrefflich,
weit umhe r steht dichtes Gebüsch in dem
frischesten Grün, und wenige Schritte zur Seite
sind angepflanzte Pappeln in kurzer Zeit zu hohen
Bäumen geworden. Verwelkte Pflanzen und Blätter,
die man einen Augenblick hineinhält, bekommen
Farbe und Lebenssaft wieder, Eier aber kochen
darin nicht gar, obgleich man es nach dem
beträchtlichen Wärmegrad vermuthen sollte. Mit
keiner der bekanntesten mineralischen Säuren, die
ich in möglichster Reinheit bei mir hatte, erfolgte
ein Niederschlag oder eine Trübung. Aber die aus
demBekken sich entwickelnde Luft gab sich als ziemlich
reines kohlensaures Gas zu erkennen. Eine
wohlverschlossene Flasche mit Wasser,' die ich zu
genaueren Untersuchungen an einem bequemeren
Ort mitnahm, war binnen vier Tagen in Fäulnifs
übergegangen.
Man preist die Heilkräfte dieses Bades in Ausschlagskrankheiten,
bei veralteten Geschwüren und
wider venerische Uebel. Es steht aber in seiner
Wirksamkeit den warmen Quellen am Zwar-
teberg und Olifantsrivier, welche eisenhaltig sind,
weit nach und leistet fast gar nichts in arthritischen
Krankheiten. Unverständigerweise ist es zuweilen
gegen
gegen hysterische Beschwerden gebraucht, hat sich
aber, wegen seines hohen Wärmegrades, in diesen
Fällen meist schädlich erwiesen. Für die Bequemlichkeit
der Badegäste ist schlecht gesorgt. Ein
kleines Häuschen, 43° Schritt unterhalb der Quelle,
enthält sechs elende kleine Kammern, von denen
eben vier bewohnt waren; keiner der Kranken
wufste viel von Besserung zu rühmen. Kaum sind
[von dem-Bewohner der Pächterei, die am Berge
liegt, die ersten Lebensbedürfnisse zu haben, obgleich
er die Einkünfte von dem Bade zieht und
¡sich die Miethe für die Kämmerchen bezahlen läfst.
|Die Kranken müssen Alles mitbringen oder nach-
{kommen lassen, denn selbst das Wenige, was er
jzu liefern im Stande ist, mufs ihm übermäfsig theuer
bezahlt Werden. Gegen dem Hause über, an der
ändern Seite des Grabens, ist das Badehaus, ein
feines verfallenes Gebäude mit zwei gemauerten
bannen. Ungeachtet des angegebenen Abstandes
on der Quelle,? ist hier die Temperatur des Was-
|sers noch dieselbe wie oben, und das Wasser mufs
rst eine Zeitlang in den Wannen abkühlen, ehe
an darin baden kann. Der ganze Graben, von
ler Quelle bis hieher, ist mit einer feinen Con-
'erva angefüllt, zwischen deren Fäden eine Menge
■Luftblasen eingeschlossen sind. Neben der grofsen
■Quelle sind noch mehrere kleinere, von denen
■die eine völlig kalt ist. — Eine Stunde von hier
■ergiefst sich der Bach, der hier entspringt, ebenfalls
in den Breederivier.
Wir verliefsen nunmehr das Thal dieses Flusses
und wandten uns südlich bergaufwärts. Die Gegend,