
len sind. Die grölste der gefangnen Solpugen hatte
mit ausgestreekten Beinen eine Länge von vier
Zoll und darüber.
Von hieraus wurden noch vor Anbruch des
Tages die Boten dem König G e i k a entgegengesandt,
um ihn von unsrer Annäherung zu benachrichtigen.
Indessen hatten wir nun schon seit dem
Bosjesmannsflusse keine Kaffern mehr gesehen. Es
begegnete uns auf dem ganzen Zuge durch dieses
Land kein menschliches Wesen. Hier und da
bezeichneten noch die Mauern verbrannter und
eingestürzter Häuser den ehemaligen Aufenthalt
von Menschen und an dem Flusse standen hin und
wieder noch die Gerippe einzelner Kafferlnitten.
Dagegen war der Ueberflufs an Wild in diesen Gegenden
zum Erstaunen grofs. Wir sahn am folgenden
Tage gleich zuerst in ziemlicher Entfernung
zu unsrer Rechten die gröfste Heerde von Springböcken
, die mir je vorgekommen ist und die
nach einer ungefähren Schätzung wenigstens ans
aooo Thieren bestand. Aehnliche kleinere Rudel
zeigten sich uns, mit jeder Stunde, die wir zurücklegten,
aufs Neue. Eben so wenig, fehlte es
an Hartebeesten, Steinböcken, Häasen, Straufsen
und Quaggas. Von letztem begegnete uns * ein
grofser Trupp, der umzingelt und zusammengejagt
ward. Ich ritt eben einen muntern Hengst,
den ich erst bei Zwellendam gekauft hatte und
gerifth mit diesem Thier mitten zwischen die wil-
deln Pferde. Es liefs sich nicht halten, mit ihnen in
gestrecktem Galopp fortzujagen und ich bemerkte
deutlich, dals er besonders Eine Stute verfolgte,
denn als diese sich etwas seitwärts von den übrigen
entfernte, lief er ihr nach und so entkam ich
der Gefahr, durch einen Bifs oder Schlag dieser
bösen Thiere verletzt zu werden. Man hat allerdings
Versuche gemacht, sie zu zähmen, ist aber
nicht weiter gekommen, als sie zum Ziehen abzu-
riehten. Zum Tragen aber haben sie sich nia
bequemen wollen und sind überdies so beifsig,
dafs die Gefahren ihrer Wartung den Nutzen, den
man von ihnen haben könnte, bei weitem übersteigen.
Aufserdem wird nichts dadurch erspart»
indem man für das» was ein Quagga zu zähmen
kostet, gewifs mehr als eins der besten Pferde
haben kann. Es wurden von ihnen, wie von dem
efsbaren Wilde, heute mehr, als unsre zahlreiche
Gesellschaft verzehren konnte, erlegt.
Die Hitze war wenig schwächer als gestern»
der Weg ungebahnt und beschwerlich, der große
Fischßufs zwar immer an unsrer Seite, aber seine
Ufer so steil und so dicht mit Bäumen bewachsen,
dafs Niemand zu dem Wasser gelangen konnte,
um den Durst zu löschen. Endlich fanden wir
nach achtstündigem Marsch in sengender Sonnenhitze
einen Ort, wo der Fluß eine merkliche Biegung
macht und wo man bequem hinabgelangen
konnte. Unsre Leute waren nicht abzuhalten, sie
warfen sich platt am Ufer nieder und tranken wie
das Vieh aus dem Flusse. Die mehrsten von
ihnen kleideten sich gleich darauf aus und sprangen
ins Wasser, ohne dals ihnen weder dä^eine
noch das andere etwas geschadet hätte, dem* das
Wasser selbst war zu einem ziemlichen Grade