
diesem Bedürfnifs versehen. Da aber der Ertrag
nicht immer gleich ist und es Jahre giebt, wo die
Salzpfanne ganz trocken bleibt, so versorgen sie
sich in guten Jahren mit einem Vorrath auf drei
und mehrere Jahre voraus. — Wir fanden hier
auch wieder eine Wassermühle, und das ist fast
immer ein Beweis von der Ergiebigkeit eines
Platzes, weil man davon auf hinlänglichen Reichthum
an Wasser schliefsen kann. Die Räder sind
alle oberschlächtig und haben selten mehr als 6
bis 8 Fufs im Durchmesser. Weil in den mehr-
sten Colonistenwohnungen das Korn sonst auf Handmühlen
gemahlen werden mufs, so sind solche
Wassermühlen auch noch dadurch für ihren Besitzer
einträglich, dafs die Nachbaren gegen einen
gewissen Lohn ihr Korn hier mahlen lassen. Fünf
bis sechs Miidden Waizen sind das höchste, was
in 24 Stunden von einer solchen Mühle gemahlen
werden kann. In dem Garten daneben fanden wir
den gröfsten Granatbaum, der uns in der Golonie
zu Gesicht gekommen ist. Er war fast 20 Fufs
hoch und in seinem Schatten hätten mehrere Personen
vor den Strahlen der Sonne bequemen Schutz
gefunden.
Wir setzten am ändern Morgen über den Ele-
phantenflufs. Er war in der Furth wenig über
zwei Fufs tief, und eine kleine Insel mit eingerechnet,
die in der Mitte derselben lag, etwa xoo
Fufs breit. Der hoch an das Ufer hinaufgetriebne
Sand und losgewühlte Baumstämme bewiesen inzwischen,
dafs auch dieser Flufs zu gewissen Jahrszeiten
beträchtlich austritt, und dann alle Gemeinschaft
der Bewohner seiner beiderseitigen Ufer
hemmen mufs. Gleich am jenseitigen Ufer erhebt
sich ein steiler Berg, der seinen hottentottischen
Namen Nardouw behalten hat. Wir hatten mehr
als eine Stunde npthig, ihn zu Pferde zu erklimmen.
Unsre Wagen aber, die wir auf der Mitte
der Höhe antrafen, hatten hier aufs Neue einen
I schweren Stand. Wir fanden einen davon hart
I beschädigt und die mehrsten der übrigen , selbst
I für das doppelte Vorspann zu schwer beladen, so
I dafs sie halb abgepackt und die Fracht in zwei
I Malen hinaufgeschafft werden mufste. Auf der
untern Hälfte des Berges machten die mitten in
I den Weg vorspringenden Thonschieferbänke das
I Fortkommen der Wagen so beschwerlich, dafs oft
I die Kraft aller unsrer Mannschaft erforderlich war,
[ sie hinaufzuhebenf gegen den etwas flacheren
[ Gipfel zu, versanken Ochsen und Fuhrwerk wieder
in tiefen Sand, Man beurtheile aus diesem
I einzigen Beispiele die Schwierigkeiten des Transit
ports und innern Handelsverkehrs in diesem Lande.
Wir mochten etwa eine Stunde auf dem
I flachen und dürren Gipfel des Nardouwberges
[ fortgeritten sein, als das Terrain begann, sich alluiählig
zu neigen. Ein dünner Wasserstrahl, der
zwischen dem nackten Gestein hinlief,_ veranlafste
1 uns, unsern Pferden hier etwas Ruhe und Erquickung
zu gönnen und die nachkommenden
Wagen abzuwarten. Ein plattes Felsenstück diente
uns als Tisch, um den wir uns lagerten, um von
dem mitgenommenen Proviant ein kärgliches Mittagsmahl
zu halten. Eben als wir noch damit be