
Tisch verwandelt, der bald mit kalter Speise,' Wein
und Brod besetzt war und zu einem frügalen heiteren
Mahle einlud. Die Gesellschaft lagerte sich
•umher, herbeigeholte Steinklötze vertraten die
Stelle von Stühlen und ein fröhliches Gespräch
würzte mehr hoch als der Hunger die einfache
Mahlzeit. Ueberhaupt boten auf der ganzen Reise
solche einsame Ruheplätze, wo die Gesellschaft,
die im Fortziehen des langen Zuges nicht zu einer
allgemeinen Unterhaltung kommen konnte, sich
gewissermaafsen erst Versammelte und in der Entbehrung
mancher gewohnten Bequemlichkeit unter
den Beschränkungen eines unwirthbarem Aufenthalts
doppelt genofs, was zu Gebote stand, die
angenehmsten Augenblicke in Absicht des geselligen
Beisammenseins', und das behagliche Gefühl
der Erholung und Erquickung stimmte leicht zu
scherzhaften Gesprächen über die Begegnisse des
Tages und die noch bevorstehenden Beschwerden.
An diesem Orte befanden wir uns auf dem
höchsten Punct unsrer Reise, nach des Obersten
Go r d o n Angabe, aooo Fufs über der Fläche des
Tafelberges, also mehr als 5300 Fufs über der
Meeresfläche erhaben. Auch war die Luft so
trocken und dünny dafs man sich davon auf eine
eigne Weise gereizt und erhitzt fand, so dafs den
Mehrsten von uns Haut und Lippen aufsprangen.
In der Nacht, die wir in dem Hause eines gewissen
Ol i v i e r zubrachten, fühlten wir denn auch
eine heftige Kälte, und die Zelte, in denen wir
geschlafen hatten, waren am ändern Morgen steif
gefroren. Dieser Ort hatte den sonderbaren Namen
men Torideldoosfontein (Zunderbüchsen quelle);
ein neuer Beweis, wie verlegen die Colonisten,
welche zuerst diese Gegenden bevölkerten, um
Namern für die Gegenden gewesen sein müssen.
Von hieraus sollte unser Weg nun endlich
bergab in die Karr00 gehen, welche wir durchreisen
mufsterf, um, unsérm Plane 1 'gemäfs, nach
I dem kalten Bokhevelde zu gelangen. - Auf einem
I kurzem Wege hätte dies schon» gestern;^geschehen
■ können, wenii wir vom Meinten ‘Fis,chflösse aus
I sogleich den Roggeveldsbe^'g hinab gezogen wären.
I Wir hätten dann aber fünf Tagereisen durch^die
I unbewohnte Karr00 zurückzulegen gehabt,')da wir
I auf diesem'Umwege, durch das kleine &&ggeveld\
I welches tiefer > in die K art00 hineinstöfstyt> doch
I nur drei Nächte unter freiem Himmel zuzubringed
■ hatten. ú rásmm ítóá ársfí ne
Der Berg, den wir nunmehr hinabZo^en, hiefs
I der Komberg, v Von dem darunter gelegenen Thai
■ also genannt, welches ringsum von Bergen eirige-
■ schlössen ist und deshalb de Korn (die Kumme)
■ heifst. Von der Aussicht, die wir hier oben'fän-
■ den, ist schwer eine Beschreibung,, zu ^ g eb en d die
■ dem, der nie etwas ähnliches‘Sahy genügemkönnteil
■ Sie ist eine der weitesten, die mir über das-feste’
■ Land von S ü d -Africa- vorgekommen sind.* $ Ohne
■ m den letzten vierzehn Tagen auffallend gestiegen ;
■ zu sein, fanden wir uns jetzt seltsam überrasbht-
■ durch die ansehnliche Tiefe, die;sich vor uns Öff-
■ nete. Man übersieht; von diesem Puñete einen*
■ bedeutenden Theil der Karr00 nebst den Gebir-’ 1
■ gen, die sie Von Westen und Süden begrenzen ■
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