
und gaben die erste Grundlage zü einer grofsert Karte der
C o lop ie , m welche fürerst die Hauptpuncte nach der B a r -
rowschen Karte oder nach deri Berichtigungen derselben, die
seine Schriften enthalten, eingetragen wurden. D ie Reise des
Gouverneurs, auf Welcher er selbst sowie sein Aide de Camp,
d e rC ap ita in P a r a v i c i n l di C a p e l U alle Aufmerksamkeit
auf die Berichtigung der B ä r r o w s c h e n Karte Wendeten, lie ferte
schon eine gjofse' Meh^e Verbesserungen, ’ die eben so
s o r g f ä l t i g in die'Heue Karte eingetragen wurden, als die spätem,
die ich auf meiner Reise im Gefolge des General-
CommissärS d e M i s t zu machen Gelegenheit hatte, Jedoch
■waren auf diesen beiden Reisen keine astronomische Untersuchungen
zur Ortsbestimmung angewendet worden Und die Ungefähren
Bestimmungen nach dem Compafs und der züruckge-
legten Stundenzahl liefsen offenbar immer sehr viel an Genauigkeit
ZU wünschen übrig, Erst äuf meiner dritten Reisé Ward
ich* durch einige gute Instrumente, die mir das Gouvernement
mitgab, in Stand gesetzt* genauere Bestimmungen zü Veranstalten,
von welchen, soweit meine Reise die Colonie berührte,
treulich auf, dieser Karte Gebrauch gemacht worden ist.
Ich mufs eS den Mäünerü, die ich während meines Aufenthaltes.
in Africa als so gütige Vorgesetzte zu Verehren hatte,
hier öffentlich danken, dafs sie mir nách unsrer Zurückkunft
in Europa, ' die grofse, Von dem geschickten Zeichner J o n es
am Cap auf die eben angegebene W e ise zusammen g e tra p e
Karte im Original mittheilten und mir davon, sowie Von einigen
ändern geographischen Materialien, für mein W e rk G e brauch
zü machen Verstatteten. W enn die Ausführung des
Stichs, der in diesem Augenblick noch nicht beendigt ist,
g a n z n a c h meinem Wunsche gelingt, So hoffe ich , werden
die Leser selbst in diesen Dank mit einstimmen. — Indessen
waren 1 die Schwierigkeiten dennoch nicht gering, als
bei der angekündigten Herausgabe meinér Reisebeschreibung^
die Karte auf einen kleinem Maafsstab gebracht und mit den
noch später hinzugekommenen Verbesserungen, die meine Materialien
enthielten, bereichert werden sollte. W ie sorgfältig
hier verfahren werden mufste, leuchtet Von selbst ein, da die
richtig bestimmten Puncte oft eine andre L a g e ’ bekamen, als
eie auf den frühem Entwürfen hatten, und die daneben lie genden,
von mir nicht besuchten Gegenden, nun natürlich
nicht mehr genau an sie pafsten. D ie Wahrheit öder vielmehr
die gröfste Wahrscheinlichkeit konnte hier nur durch eine
Art von Interpolation gefunden Werden, zu Welcher überdies
noch eine Menge südafricanischer Reisejoürnale, in deren Besitz
ich b in , berichtigende oder bestätigende Data lieferten.
Ich mufs auch mein Glück preisen, dafs es mich an unserm
rühmlichst bekannten Geopraphen, Herrn G o t t h o l d t, einen
treuen Gehülfeii finden liefs, der nicht nur die Projection der
Karte übernahm Und die Hand eines geschickten Zeichners leitete,
sondern mir auch zur Ueberwindung jener Schwierigkeiten
mit Liebe für die Sache die Hand bot. Ein Uebelstand
war es, dafs die Gestalt der Gebirge in manchen Gegenden,
wo neuere Data fehlten und Wo also die B a r r öW s c h e
Karte als die beste zu Gebot stehende Quelle benutzt werden
mufste, dadurch eine Unsicherheit bekam, dafs dort alle
Berge nach alter Weise in der ProfiLzeichnung dargestellt sind,
die wenig Genauigkeit verstattet Und weder den Umfang noch
die Richtung des Gebirges erkennen läfst. Dafs überhaupt
dort die Berge nur gleichsam aufs Gerathewohl angedeütet»
nicht sorgfältig geographisch gelegt sind, ist eine Folge eben
dieser bequemen Manier, die um so mehr Tadel verdient, da
sie ZU den bedeutendsten Irrthümern Veranlassung gibt und
aü deü Stellen, wo die Gebirge in mehr oder Weniger rechten
Winkeln auf einanderstofsen, Durchgänge oder Thäler Vermu-
then läfst, die gar nicht vorhanden sind *).
*) Man vergleiche z. JB. nur oberflächlich die Gegend um die
Quellen des Rivier zonder end, Fraruche hoek und Drakenstein
auf der Bä r r ows c h e n , A f r ows t t i it hs chen und Unsrer Karte.
Ar rowsmi t h , der es versuchte, die Berge aus der B ä r r o w s c h e n
Profilzeichuung in eine Plandarstellung zu bringen, hat hier, wo gerade
einer der mächtigsten Gebirgsknoten liegt, eine völlige Fläche und
überhaupt ist seine ganze Gebirgszeichnung noch viel unwahrer geworden,
als die B a r r ow s c h e , weil ihm zu dieser Umarbeitung
wahrscheinlich die Hülfe eines Ortskundigen fehlte. Eben daher ist
auch die B e r t u c h - R e i n e k e s c h e Karte von Süd-Africa eins so
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