
Magerkeit der Bosjesmans doppelt bemerkbar. In
ihrer Gestalt ist allerdings Verhältnifs, man würde
Sie nicht häfslich nennen können, wenn sie wohlgenährt
wären,' aber die dürren Schenkel, das
plumpe Kniegelenk und die wädenlosen Beine geben
einen wenig gefälligen Anblick. Und doch
sind die Männer noch schön zu nennen, in Vergleichung
mit den Frauen. Die schlaff herabhän-
gehden langen Brüste uhd die übermäfsig dicken,
weit unter dem hohlen Rücken vorstehenden Hin-
tertheile, in welche sich grade wie bei den africa-
nisehen Schafen alles Fett des Körpers gesammelt
zu haben scheint, machen nebst der übrigen Häfs-
lichkeit der ganzen Gestalt und der Gesichtsbildung,
diese Frauen in den Augen eines Europäers
zu wahren Scheusalen. Die Hottentottinnen, wie
sehr sie auch in vielen Stücken mit den Eosjes-
mansweibern Übereinkommen, können doch in
Vergleichung mit ihnen, wegen der gröfsern Leibesgestalt
und der allgemeinem Wohlbeleibtheit,
noch für schön gelten. —
Die Kleidung dieser Männer bestand in einem
einzigen Schaffelle, das wie ein kleiner Mantel
, mit der rauhen Seite nach innen, über ihre
Schultern hing und um den Hals mit einem ledernen
Riemen zusammengebunden war. Den Kopf
deckte eine schmierige lederne Kappe mit vielfarbigen
kleinen Glaskorallen unregelmäfsig besetzt;
ähnliche Korallen trugen sie um den Hals, um die
Handgelenke ein Paar eiserne und kupferne weite
Ringe und ähnliche von hartem Leder. Die Mitte
des Leibes bedeckte das Fell eines kleinen Jakais,
mit einem Riemen um die Hüften befestigt,. Feldr-
schuhe oder Sohlen von Rindsleder waren unter
die Füfse gebunden. Von den 4 rmen hing ein
kleiner schmutziger Sack von weichem Leder herab ,
in wlelchem: sie 'ihren unbedeutenden Vorrath an
Tabak oder Lebensmitteln,, nebst, einem Röhrenknochen
bewahren, der ihnen.. statt der Pfeife
dient. Bis auf geringen Unterschied ha|>e, ich die
Buschmänner auch in ihrem einsamen ■vvilden. Zustande
immer < in diesem Costume, gefunden. Es
fehlen ihnen dann nur die Korallen, oft auch die
Armringe, . und zuweilen vertritt » ein Antilopenfell
die Stelle, des Vliefses. — Unter . .der, ledernen
Mütze hängt das wollige Haar herab, mit F.ett und.
Staub zu zahllosen schmalen Zotten susammen-
gedreht. feÄf
Unsre Unterhaltung mit - diesen Geschöpfen
war Anfangs sehr beschwerlich,, indem sich ihnen
keiner der Golonisten, auch keiner:¡unsrer Hottentotten
verständlich machen konnte und ihre Furchtsamkeit
sie verhinderte, ihre Wünsche oder Meinungen
durch Zeichen auszudrücken. Endlichmachten
einige kleine Geschenke und der Wein den
Einen gesprächig. Er fing an, mit grofser Lebhaftigkeit
sich in schnalzenden und klatschenden
Tönen hören zu lassen, und schien in dieser.
Sprache eine Art von Dank oder seine Ehrfurcht
zu erkennen geben zu wollen. In ihre Rede mischten
beide . zuweilen einige verstümmelte holländische
Wörter , 1 die sie gelegentlich aufgeschnappt
haben mochten, und machten dadurch den Sinn
ihrer Meinung einigermaafsen begreiflich. Beson