
zeichne sie durcli die Zahlen i , 2 , 3 über der Silbe,, welche
mit dem Schnalzen ausgesprochen werden so ll, indem 1 den
leichtesten, 3 den stärksten der unterschiedenen Schnalzlaute
andeutet.
Ferner unterscheidet sich der Klang der Koossa-Sprache
von dem der übrigen Kafferndialecte durch die völlige Abwesenheit
des Schnarrlautes R , wodurch sie besonders weich
Und sanfiklingend wird. Nur in einigen wenigen, entschieden
hottentottischen Wörtern kommt das R. vor, das dann aber
nur mit Mühe ausgesprochen und von den Mehrsten durch
ein L ersetzt wird. Dagegen gebrauchen die K o o s s a das F
mit seinen verwandten Lauten V und WV, die in den beetjua-
naschen Dialecten fehlen; wiederum haben diese das R. Allen
kafierschen Dialecten gemein ist ein gewisses Lallen, das ich
durch das Zeichen des griechischen Circumflex über der
S ilb e , worin es vorkommt, anzudeuten versuche. Es besteht
in einem bald leisern, bald starkem Anstofsen der Zungenspitze
an den Gaumen und bewirkt bald, wenn dazu eiii S ,
Sj oder T j ausgesprochen wird, eigenthümliche unvollkonj-
mene Zischlaute, bald mit L , S l, K l und T I , ein wirkliches
Stammeln, wie es unter uns zuweilen als Fehler des Organs
vörkommt, daher denn auch dieser Laut, vorzüglich beim ersten
Hören, einem europäischen Ohre entschieden mifsfällt.
Die eigentlichen, vollkommenen Zischlaute, sowohl unser
deutsches Sch, als das weichere französische G e , fehlen in den
Kufferndialecten, eben so kommt kein X vor. Hinter K , P
und T hört man in vielen Worten eine scharfe Aspiration, ein
deutliches H , welches daher, wo es in den aufgezeichneten
Wörtern sich findet, durchaus nicht als müfsig angesehen werden
mufs.
Die Diphthongen A u , O u , E u und A i , die in den Hot-
tentottendialecten so häufig und unter so mancherlei verschiedenartigen
Dehnungen Vorkommen, sind der Kaffernsprache
^anz fremd. Dagegen hört man in jeder C O U * Silbe einen der einfachen
V o ca le , deutlich und mit wenigen Consonanten ausgesprochen.
Unter diesen ist im Dialecte der K o o s s a U der
häufigste, O der seltenste.
D ie K o o s s a reden langsam uud deutlich, in kurzen
Sätzen, zwischen welchen sie gröfsere oder kleinere Pausen
machen. Ihre Declamation ist singend und rhythmisch, indem
der Accent auf der vorletzten Silbe jedes Worts ruht und besonders
die, in dem letzten Wor te eines Satzes, lang gedehnt
wird. Bei leiderischaftloser Rede ist die Haltung ihres K ö r pers
ruhig, ohne Bewegung der Arme und Hände. Der K o p f
aber wird beim Aussprechen des letzten gedehnten Wortes mit
bedeutungsvoller Miene vorwärts gestreckt, oder nach der Gegend
oder dem Gegenstände h in, von welchem die Rede ist,
indessen sie gewöhnlich die Arme in den, über der Brust zusammengeschlagenen
Mantel eingewickelt haben. Ihr Mienenspiel
ist dabei nicht besonders lebhaft, desto ausdrucksvoller
abeV der Blick. Man liest in ihren Augen oft die ganze Meinung,
während die Gesichtsmuskeln sich kaum stärker bewegen,
als zur Aussprache der Rede nothwendig ist.
Da sie in kurzen Sätzen reden, so ist ihre Construction
einfach und beim wörtlichen Uebersetzen leichter begreiflich,
als die hottentottische, die n^it willkührlichen Zwischensilben
überladen ist« Sie haben keine wahre Artikel, keine Hülfszeit-
wörter und keine Endbeugungen weder der Zeitwörter, noch
der Substantiven, von welchem Allen die unten angehängte
Beispielsammlung deutliche Proben geben wird.
Den einfachen, aber abstracten S a u : I c h b i n , vermag
ihre Sprache nicht auszudrücken. Soll ein Zustand angegeben
werden, so genügt es, das Personal-Fürwort dem Beschafien-
heitswort anzuhängen, ohne vermittelndes Zeitwort.- Das Zeitwort,
ohne Pronomen ausgesprochen, deutet immer auf die
dritte Person. Ihre Personal-Fürwörter ändern sich nach Maafs-
gabe der Z e it, welche angedeutet werden soll. Aus diesen
Aenderungen der Fürwörter erkennt man, ob von der Gegenwart,
Vergangenheit oder Zukunft die Rede ist. So werden
ihre Zeitwörter conjugirt, ohne Hiilfszeitwörter und ohne Beugungen.
Ein W o r t , auf welches ein besondrer Nachdruck gelegt
werden soll, wird mehrmals schnell hinter einander wiederholt
» Oft siud diese Wiederholungen wahre Freouentative,
welche andeuten, dafs eine Handlung oft, oder schnell, oder
mit Kt alt geschehen sei. Bei den K o o s s a kommen diese
Wiederholungen am mehrsten mit den Zeitweitem vor, die