
verdrängen die nahrhafteren Gräser, die Saatfelder
bedürfen viel Dünger, wenn ihr Ertrag die Arbeit
lohnen soll, und dazu kommt noch, dafs alle Arten
von Viehseuchen hier herrschen und dadurch
die Viehzucht, die sonst hier sehr einträglich
sein würde,: gar sehr erschweren. — Indessen ist
dieses Uebel mehr dem Clima, als der Beschaffenheit
der Weide zuzuschreiben, indem besonders
das Rindvieh, wenn es,, einmal an das saure Gras
gewöhnt ist, sehr wohl dabei gedeihet. Man hat
hier und in ändern Landstrichen von ähnlicher
Beschaffenheit den vernünftigen Gebrauch,: die
Felder alljährlich abzubrennen, wodurch der Boden
gedüngt und eine junge, gesundere Vegetation
hervorgelockt wird. Doch ist dabei Vorsicht
nöthig; denn zuweilen greift das Feuer zu weit
um sich in das Gebüsch und den Wald und richtet
beträchtlichen Schaden an. . ,
Die Hauptnahrungsquelle der Bewohner dieses
Bezirks, besteht in dem Fällen, und Verführen von
Bauholz aus den grofsen Waldungen. Das Gouvernement
ertheilt dazu die Erlaübnifs gegen Erlegung
einer geringen Abgabe, auf den Vortrag des
Posthalters und des Landdrosten. '; Die Waldungen
sind bei weitem ausgedehnter, als die in der
Gegend von Zwellendam. und als der Grootva-
dersbosch, welche überdies, wegen ihrer geringen
Entfernung von der Capstadt, ;auch schon so sehr
äusgehauen sind, dafs es Mühe kostet, jetzt noch
einige Frachten gesunder Balken daraus zusammenzubringen.
Indessen fängt es doch auch hier schon
in soweit an zu fehlen, dafs man die Bäuine zu
den 3o F u f s langen Balken , wie sie gewöhnlich
v e r l a n g t werden,» nicht mehr, in den zugänglichen
Gebenden des GebirgOs findet, sondern mit grofser
Mühe und: Gefahr aus den Schlechten hervorholen.
mufs.
Unter mehrern kleinen Flüssen), I: die wir an
diesem Täge durchwateten,, zeichnete sich besonders
der Quayang aus,. dessen schmaler Strom
fast unbemerkt durch die Ebene läuft und den-
V n0ch in den Vertiefungen, die er gerissen, hin
1 und wieder recht romantische Parthien bildet. So
I ist besonders eine, wo er in seinem ruhigen Lauf
1 plötzlich durch gewaltige Felsen gehemmt wird,
1 über welche er nun recht wild und brausend sich
I herabstürzt, Die, Felsen unterhalb des Falls sind
I durch die , Gewalt des WaSsers ijjj| beit heftigen; Regen,
1 wie durch Kunst beckenförmig ausgehöhlt; Ein
a andrer Flufs. in dieser Gegend, heifst der schwarze
■ Flufs, weil hier das Wasser wieder besonders stark
I von den vegetabilischen Theilen gefärbt ist, die es
I beim Durchsickern durch die Schluchten berührt.
■ Es fehlt noch an hinlänglichen Proben, ob die
■ Wurzeln gewisser Bäume, oder, wie Andre mei-
I nen, das abgefallene Laub die Ursache dieser Färf
l bung sind. ,
Das Gouvernement besitzt im Outeniqua-
I lande noch eine sehr ausgedehnte Domaine, die
[ beinahe die Hälfte des ganzen Bezirks einnimmt
| und von einem Posthalter für Rechnung der; Regierung
verwaltet wird. Er hat zugleich die; Forstaufsicht
und unter ihm stehen aufserdem noch einige
Golonistenfamilie^,;» die sich seit dem letzten