
hoher, als die dicht darunter befindliche Karroo.
Nach Norden senkt es sich wieder allmählig gegen
den Rietrivier und das Nieuweveld, daher
denn auch alle die kleinen Flüsse, die zum Theil
auf der Kante des Roggeveldsberges entspringen,
ihren Lauf nicht in die Karroo + sondern, nach
dem sogenannten Agterveld (dem hinteren Land,
strich) nehmen, worunter die wenig bewohnbaren
nur ichen Gegenden verstanden werden. Was
von dem Clima des Onder-Roggeveldes, dessen
Froducteu und den Erwerbsquellen der Einwohner
gesagt ist, gilt auch von diesem District. Er liegt
im Ganzen höher als jener, daher die Pferdezucht
hier mit mehrerm Erfolg und Fleifs getrieben wird.
Nur sind die Leute mit einem unbesiegbaren Vor-
urtheil für ihre Pferde-Kace eingenommen, die in
der That unter den africanischen die besteist, und
Wollen durchaus von einer Verbesserung durch
Einführung englischer und arabischer Springhengste
nie Ms wissen. Ihre Pferde sind allerdings grois
und stark, aber auch ausnehmend plump von Knochen
und nichts weniger als von schönem Bau.
Vormals gewann man hier soviel Korn, als
man zu eigner Gonsumtion bedurfte, und die Aussaat
lieferte gewöhnlich 4ofältigen Gewinn. Seit
einigen Jahren aber ist es immer mifsrathen, daher
die Fleischconsumtion beträchtlich zugenom-
men hat. — Die Rindviehzucht ist hier noch unbedeutender,
als im Onder-Roggeveld, wegen des
Mangels an Valley-Gründen, die hier zu Lande
immer die Hauptquelle für die Unterhaltung des
Hornviehes ausmachen.
Grofse Bäume findet man hier nicht, daher
die Wohnplätze der Colonisten ein sehr kahles,
trauriges Ansehn habeft, Dieseir Mangel ist so
auffallend, dafs ein Paar unbedeutende Hecken
Von europäischem Flieder, die Wir äri. einigen
Plätzen eben in voller Blüthe antrafen, ttnSre ganze
Aufmerksamkeit auf sich zögen. Hin und wieder
findet man auch wohl einen einzelnen Pfirschen-
baum und häufiger Hecken ton Quitten. Gegen
den Winter fällt hier früher als im OndehRögge-
veld Schnee, zugleich werden dem Vieh kalte und
dicke Nebel schädlich und treiben die Bewohner
in die Karroo hinab. Im October kehren sie Wieder
heim, doch dauert ihre Ruhe dicht lange,
denn in trocknen Sommern zwingt sie die Dürre,
ihre Plätze zu verlassen und in die nördlichem'
Striche nach dem Rietrivier u. s.w, zu ziehen, ‘Eine
lange Erfahrung hat gelehrt, dafs dieses Ziehen,
wie unbequem es für die Menschen auch sein
mag, für das Vieh, besonders für die Schafe, Von
grolsem Nutzen ist. Sie gedeihen nie besser, als
bei öfterer Veränderung der Wöide,
Wegen dieses stöten Umherziehens und" d'öä
Holzmangels sänd die Gebäude denn auch in keinem
Theile der Colöme kleiner, ärmlicher und
unbequemer, als hier. Die Wohnhäuser haben'
selten mehr als 3b bis 4° Fuf& Breite uhd 20 Fufs
Tiefe. Beim Eintritt in die niedrige ThUt sieht
man sogleich bis unter den Gipfel des Schilfdaehs,
das Vöri krummen , unbehobelten Sparren ällS ‘3S&-
mosa-Aesten, oft auch nur von Bambusstöckeh
getragen wird. In dem Vorderraum, der der Fa