
lîohen jener Gegend zeichnete sich Besonders das
Pferd eines Colonisten durch seine grofsè Behendigkeit
aus. Es wär dém Besitzer, dieser Eigenschaft
wegen, nicht feil, er bot es aber sehr be-
reitwillig dem General - Oommissär zum Gebrauch
auf der fernem Ileise an, auf welcher es, wegen
seiner Sicherheit und Dauerhaftigkeit', besöndre
Die*sté leistete und dann dem Eigenthümer zu-
rüekgesèrtdet ward,
Durch die aufserordehtliche' Ermüdung unsrer
Zugochsen bedeutend äufgChalten, kamen wir' erst
Spät in der Nacht an den ZxvurtHvièr f schwarzen
Flufs ) , an dessen jenseitigem Ufer dès HauS Von
Jans sen W e y e r s liegt, bei welchenV die Gesell-
Schaft Schon gegen Abend angelangt war, • W'ir
fuhren iri einem kleinen Boot hinüber und unsre
Wagen Wurden abgepackt imd auf die schon beschriebene
Weise sehwitnnîéhd übérgé'zô'gën, ' Wir
brachten nö ch, einen Th eil deh folgenden ■ T ages
an diesem Orte zu und besahen unter ändern die
drei grofsen Seen, die südwärts Von hier nach der
Küste hin liegen und schon auf der Bärrow-
s ehen Karte ziemlich richtig angegeben sind, J»
Die Felder sind in : dieser Gegend seht grasreich,
aber urigesunder für das Vieh f als in irgend einèr
ändern. We y e r s hatte’, als er vor fünfzehn Jahren
diesen Platz kaufte, gooSti ick Rindvieh, 8o°
Schafe und 140 Pferde tnitgêbracht, aber die häu-
figen Seuchen und die VerWüstuttgen der- Raffern
hätten’ieihen Viehstarid so verringert, dafs er Ä®
soviel Hornvieh besais, ‘ als iu seinem Haushalt an-
umgänglich nöthig wär.’ Vbn allen Pferden war
ihm nur eins übrig und die Schafe waren sämtlich
gestorben. Die Bewohner dieser Gegend nähren
sich hauptsächlich vom HoizläHeh ünd Sägen,
itrid liefern besonders Viele Bretter über die lange
Klo c f hab'h den Booenlanden, oder auch von hier
nach Plelténbèrgsbay, von wo aus sie zur See
nach der Gapstadt geschafft werden. — Die Obst-
cültut ist hier im Ganzen hur mittelmäfsig und
der Wein kaüm trinkbar; Aus deil Fischereien
an der Küste zieht man hier das Häupthährungs-
mittel für das Gesiride und die Familie. Das grobe
Wild, Büffel, Busbftböcke und Bunteböcke, die
sonst hier ziemlich häufig1 waren, fangen ah seltè-
her zu werden, und Eléphanten giebt es gar nicht
mehr. Von èfStgèhàhhteh 'Thieren fanden wir auf
diesem Platz ziemliche häufig das Gehörn, woraus
sich die Leute allerhand kleinen Haùsrath sbhnitzèn;
Ein. breites und ätärkströhxehde^ BergWässer,
das wir bäld nach iínsrér Abreise von hièf durchritten,
heifst die Ruiglè-Vtillejr * ),: Cs ist gefürchtet,
wegen des mit groben und eckigen Steinen bedeckten
Bodens 5 über welche dié Pfèrdè sèhr
leicht stürzen, 0der Wohl gär mit den Beinen in
den Zwischenräumeh ■ kteckeh bleiben,1 Beispiele
von Unglücksfällen sind zürn al in der regnichten
Jahrszeit, wenn der Fluís anséliwillt, nicht selten,
and noch jetzt wünschten uns unsre Wegweiser
Glück, mit einer sö grofseh Anzahl von Pferden
. *) , R u i g t e heifst bei. den africanischen Colonisten kurzes
wildes Gebüsch. Die" eigentliche Bedeutung des Worts ist
Rauhheit, Unebenheit. ■ '