
Verlast verschmerzt, manche Gräuelthat vergessen
die Sehnsucht nach einem festen Frieden allgemein,
Der Zeitpunct dazu schien in diesem Augenblick
besonders günstig, indem der Zurücktritt der Colo,
nie unter ihre vorigen Beherrscher däs Häüpthin.
dernifs hinwegnahm,
Unmittelbar nach der Ankunft der hollandi.
sehen Befehlshaber war daher eine Deputation der
Colonisten in der Capstadt erschienen, die die
neue Regierung mit der Lage der Dinge bekannt
machte und um Abheilung der Uebel, wo mög.
lieh durch die persönliche Gegenwart des Gou.
verneurs, dringend nachsuchte. Sobald daher die
Colonie von den Engländern wirklich geräumt war,
eilte der Gouverneur, diesem Rufe zu folgen und
erschien am gten Mai i 8o3 nach einer Reise von
36 Tagen in der Algaabay, Ein Detachement!
von 150 Mann Waldeckischer Jäger, unter Befehl
des Major v o n Gi l t en , war inzwischen zur See
dahin geführt und zum Theil schon vor dem Gou-]
yerneur angekonimen, Seitdem die englische Be-j
Satzung diesen Posten verließ, hätte hier ein Cw
lonist, Namens Th oma s F e r r e i r a , gleichsam als
Verwalter gehauset, ein Mensch von so hartem
Herzen und so verabscheuungsw'ürdigen GtundJ
Sätzenj dafs man hätte glauben sollen, er habe
Herrn B a r r öw zu seinem Portrait des africanw
sehen Colonisten gesessen. Dieser F e r r e i r a ward
ton seinen eignen Ländsleuten als einer der Haupt-j
anstift er des Kafferkrieges angesehenwenigstens
ist es gewiß, daß er während des Krieges sich die]
grausamsten Mißhandlungen einzelner Gefangenen
zU Schulden kommen l ie ß , und von den erbitterten
Wilden wiithend gehaßt wurde. Der Major
v o n Gi l t e n hatte gleich nach seiner Ankunft diesen
und einige andre unruhige Köpfe verhaftet,
die der Gouverneur zu bestrafen und für die Folge
u nschädlich zu machen beschloß.
Inzwischen wurden Friedensboten an die Oberhäupter
der Kaffern gesendet, um sie zü einer Zusammenkunft
mit dem Gênerai Jans s ens eirizu-
laden. Ein gleiches geschah an die Oberhäupter
|ron zwei umherschwärmenden Hottentottenhorden:
JÜaas S tu u rma n n und B o ewe z a k , von denen
nieine Leser den erstem aus Ba r r ows Reisebe-
chreibung kennen. Er hatte damals die mißvergnügten
und beutelustigen Hottentotten gesammelt
find ward von Herrn B a f r ow mit Mühe überredet,
ihm nach der Algaabay zu folgen, wo er
¡ndessért nicht lange aushielt, sondern bald sich
bit den Kaffern vereinigte und ihnen bei ihrem
gleich darauf erfolgenden Einfall in diè Colonie
nach besten Kräften behülflich war. Èr hatte es
¡Anfangs nicht gewagt, auf die Einladung des Gouverneurs
in der Bäy selbst zu èrscheiïien und gc
¡beten, derselbe möge ihm an hinein gewissen Ort
Entgegenkommen; äls er aber hörte, der General
habe alle Hottentotten, die sich über die Colonisten
tu beschweren hätten, zu sich entboten, um ihnen
Recht widerfahren Zü lassen, so erschien er selbst
peim F a n Fredric. Der General Meß ihn sogleich,
¡vor sich komriièn und that an ihn mancherlei Fragen,
die er freimüihig und klug beantwortete.
Ueber die Starke seinef Männsfcliäft, schien er nicht