
Jaluhsa ’s Leuten und wurden deshalb für Abgeordnete
oder wenigstens für Vorläufer yon Friedensboten
gehalten, aber ohne dafs darauf irgend
eine Annäherung erfolgt wäre. — Das gute Vernehmen'zwischen
den Colonisten und Kaffer-.Chefs
dauerte fort, obgleich von den letztem zuweilen
Einzelne umherstreiften und Vieh stahlen und es
unter jenen an solchen nicht fehlte, die entweder
(jus Furcht oder aus Rachsucht yon diesen einzelnen
Fällen grofses Aufheben machten. Einem gewissen
P r i n s l o o wurden unter, ändern vierzehn
junge Rinder gestohlen. Einer seiner Hottentotten,
ein sehr geübter Jäger und Hirte, verfolgte
die SpuF, und die brachte ihn gerade nach Sam-
beh§ Kraal, wo er auch sein Vieh wirklich antraf.
Der Bursche hatte den Muth, von Sambeh
selbst das Eigenthum seines Herrn zurückzufordern.
Es wurde augenblicklich eine Untersuchung angestellt,
der Thäter entdeckt und sogleich in des Hottentotten
Gegenwart von Sambeh selbst getödtet.
Darauf gab er ihm die Kälber zurück, weil aber
zwei davon schon geschlachtet waren, ersetzte er
sie mit zwei jungen Ochsen und fügte noch einen
dritten als Geschenk für den Veld-Gornet des
Districts hinzu. Dieser schickte sie ihm alle drei
wieder, das nahm er aber übel und versicherte,
er würde an der Aufrichtigkeit des Friedens zweifeln,
wenn sie nicht angenommen würden. Dessen
ungeachtet leugnete er den ganzen Vorgang,
als Hauptmann A lb n r t i einige Zeit nachher wieder
eine Zusammenkunft mit ihm hatte; denn er
fürchtete, der Gouverneur möchte es ihm zurechnen,
dais von seinen Leuten dergleichen Frevel
begangen worden und dafs er sie nicht besser im
Zaum zu halten wisse. Wenigstens hatte er. dies
gegen J a luhs a als Grund des Leugnens angegeben;
ein Beweis wie ängstlich: er auch den Schein
zu meiden wünschte und wie wenig er durch die
Todesstrafe das Unrecht ausgeglichen zu . haben
glaubte. — Auch die übrigen Kaffernhäupter liefscn
es nicht an Beweisen, fehlen, dafs sie aufrichtig
wünschten, mit den Christen in gutem Verhältnisse
zu leben. So wurde auch mehrmals gestohlenes
Vieh den Eigentümern, zurückgeb rächt,: nach*
dem die Hauptleute es den Räubern mit Gewalt
wieder abgenommen und sie bestraft hatten, und
gewöhnlich begleiteten sie die Zurückgabe, mit
freiwilligen Geschenken und liefsen ersuchen, man
möge darüber bei dem Gouverneur nicht klagen.
Als Hauptmann A l b e r t i einmal neben J a iu lis a ’a
K r a a l s e i n Nachtlager aufgeschlagen hatte, liefe. die«?
ser ihn erinnern, die Ochsen des Nachts anbmden
und wohl bewachen zu lassen , indem er selbst
nicht sicher wäre, dafs ihm nicht von umherstrei-
fendem schlechten V olk, bei Nacht Vieh gestohlen
werde und der Hauptmann in solchem FaUe
glauben könnte, es sei von seinen ( Jalu,hsa’s)-
Leuten geschehen.
Eben so strafte Samb eh einmal in A l b e r t i s
Gegenwart einen Viehhirten mit vielen Schlägen,
weil er die Heerde verlassen hatte und zwar aus
dem Grunde, weil, wenn etwa davon einiges verloren
ginge, Uebelgesinnte sagen könnten, die
Christen hätten es genommen und er wolle nicht,