
Ierdings etwas Interessantes, und von dem hohen
Ufer herabgesehen, bildeten einzelne Momente z.
B* die schwimmenden Heerden und Wagen, mit
dem am Ufer zerstreut liegenden Reise-Apparat
und den buschbewachsenen Ufern des Flusses eine
höchst - malerische Ansicht, Der Wunsch, der sich
fast der ganzen Gesellschaft aufdrängte, diesen und
ähnliche Auftritte und Ansichten von unsrer Reise
durch die Kunst auf bewahrt zu sehen, erinnerte
uns schmerzlich an den Verlust eines wackern jungen
Mannes Namens Mo r e a u v a l , welcher wegen
seiner Geschicklichkeit als Landschaftmahler und
Kupferstecher schon in Holland zur Theilnahme an
dieser Reise bestimmt war, aber das Unglück hatte,
am Bord des holländischen Transportschiffs de
V r e d e , welches im November 1802 im Canal an
der englischen Küste Schiffbruch litt, mit so vielen
ändern rechtschaffenen und verdienstvollen Männern
sein Grab en den Wellen zu finden.
Indessen verging über dem A b - und wieder
Aufladen der Wagen soviel Zeit, dafs man davon
abstehen mufste, heute noch weiter zu reisen. Ich
ging mit einbrechender Nacht, begleitet von einigen
meiner Gefährten und ein Paar rüstigen afri-
canischen Jägern, den Flufs hinab, in der Hoffnung
ein Flufspferd zu Gesicht zu bekommen und wo
möglich zu schiefsen. Indessen war auch diesmal
unsre Mühe vergebens und wir kehrten unverrichteter
Sache spät Abends nach dem Hause zurück.
Der Weg von Kirstenfontein ostwärts längs
dem rechten Ufer des Bergrivier, gewährt nur ein
höchst langweiliges Einerlei von tiefem Sand, der
\
hin und wieder recht hübsche Blümchen ( vorzüglich
recht artige Pelargonien), nirgends aber nur
so hohes Gesträuch hervorbringt, dafs der Reisende
einen Augenblick im Schatten ruhen könnte.
Die grofsen Sandmaulwürfe (.D u i n m o l l e n ) sind hier
besonders häufig, daher man mit Pferden, die da*--
an noch nicht gewohnt sind, sehr auf seiner Hut
sein mufs, denn die Gänge dieser Thiere sind so
breit und tief, dafs ein Pferd zuweilen bis an den
Leib hineinsinkt und stürzt. Das widerfuhr heute
mehrern unsrer Gesellschaft, doch ohne dafs jemand
Schaden genommen hätte. Zuweilen ga
¿n e Krümmung des Flusses, die nahe an unsern
Weg trat, unsrer Reise eine kleine Abwechselung
und hin und wieder fanden wir das Ufer mit einer
schmalblättrigen Weide bewachsen, deren frisches
Laub gegen das traurige Grau-grün der übrigen
Gewächse vorteilhaft abstach. Obgleich die heiise
Jahrszeit jezt erst eintrat, fanden wir den Fluis
doch schon an vielen Stellen wasserleer un e-
merkten nur eine schwaehrieselnde Gosse, die über
den Thonschieferbänken und durch ihre Fugen hin-
abflois. In den flacheren Gegenden des Bettes, sammelt
es sich dann wieder, und weil die gewöhnlich
tief ausgespült sind, hält sieh das Wasser lange
darin. Man nennt solche Stellen hier Gruben (Km-
len) und legt gern Viehplätze daneben an. Wir
bemerkten zu heiden Seiten des Flusses eine Menge
kleiner zerstreut liegender Häuser und Hutten,
deren jede einen solchen Viehplatz bezeichnete.
Der Besitzer vertraut die Aufsicht darüber einem
oder ein Paar alten Sclaven oder Hottentotten und