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tausend Quadratmeilen ‘ geschätzt. Die Glenze im
Osten machen die Schneeberge , Koub und Kam.
deboo, im Westen die Cederberge und ein
Theil des Bokkeveldgebirges. Die mittlere Hohe
der Karroo über der Meeresfläche betfägt drei
tausend Fufs. Sie senkt sich von der nördlichen
Gebirgsreihe und dem Nieuweveld südlich f alle
Flüsse aus diesen Gebirgen laufen in dieser Richtung
und durchbrechen an mehreren PunCten die
grofse Bergkette, durch welche die Karroo von
den fruchtbarem Küstenländern geschieden, ist;
nur in dem westlichen Theile, wo sich ein beträchtlicher
Winkel zwischen das Roggeveldsge*
birge und die Cederberge einschiebt, suchen diese
Flüsse ihren Ausweg nach Norden.
Aus dem| was man bisher über die Karroo
gelesen hat, kommt man in Versuchung, sie für
eine grofse, völlig ebene Fläche zu halten, und
sie mit den Steppen des südlichen America und
mittleren Asiens in Vergleichung zu stellen. Allein
in ihrer Mitte erheben sich ganz bedeutende Thonschieferberge,
die nur neben den colossalen Gebirgen,
die rings umher die Karroo einsehliefsen,
als unbeträchtliche Höhen erscheinen, und deshalb
auf den Karten nicht hinlänglich herausgehoben
werden können. Doch finden sich allerdings auch
grofse, vollkommene Ebenen, zumal in dem westlichen
und äufsersten Östlichen Theil d e r Karroo,
von welchen einige, dreifsig bis vierzig Quadratmeilen
an Flächenraum einnehmen. Der Boden
besteht durchgängig aus Thon mit Sand gemischt,
und hält überall mehr oder weniger Eisentheile,
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daher denn durch die ganze Co-ionie ockerfarbiges
iThon- und Sandgemenge mit dem Namen Karroo-
Igrund belegt wird. Da dieses Erdreich ein blofses
¡Verwitterungsproduct ist und aus dieser und den
übrigen zusammenwirkenden Ursachen die Vegetation
sehr ärmlich geblieben ist, so hat sich eben
■keine dicke Schicht davon erzeugen können, und
■man stöfst überall, wo man einen Fufs tief gräbt,
■auf todtes Gestein. Im Sommer dörret die Sonne
|den Karrooboden fast zu der Härte eines gebrann-
m Ziegels. Alle Vegetation erstirbt, nur die Me-
isembryanthemen und andre Saftgewächse leben
■fort, und unter der oberen Rinde die Wurzeln
Ider Gorterien, Berkheyen und A s te r , wie die
■Zwiebeln der Liliengewächse $ welche die vorsorgliche
Natur hier mit zehnfachem elastischen Netz
■holziger Fasern überzog, und so vor dem Er-
Idmcken des erhärteten Lehms schützte. Sobald in
[der kühleren Jahrszeit der Regen bis ; zu ihrem Later
durchdringt, saugen diese Fasern die Feucht
ig k e it ein und dehnen quillend den zähen Thon
fvvärts, indefs unter ihrem Schutze die junge Zwie-
»el sich bildet und bald ihren Keim entfaltet. Der
Jiächste Regen findet das Erdreich schon aufge-
■ockert, die Schafte zum Durchbruch bereit und
jn wenigen Tagen deckt sich die ganze unübersehbare
Weite mit e in em Teppich üppigen Grüns.
Ävfoch einige Tage, und man sieht tausend und
■lausend Blüth ent rauben und Büschel und Köpfchen
A n d Glöckchen sich entfalten : der milden Mittags-
monne öffnen die Illesembryanthernen und Gorte-
wien ihre Strahlenkronen mit den glühenden Far1
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