
Etwa So Fufs höher an dem Felsen hinauf I
g e r a d e oberhalb dieser Grotte findet sich eine an-j
dre, dieser sehr ähnliche, aber in dem ganzen!
Yerhältnifs nur halb so grofse, die man nicht ohne!
Gefahr erklettert. Sie war mir besonders wichtig!
deshalb, weil wir hier k e in e Muscheln fanden!
Dieser Umstand- nemlich beweist amjj überzeugend!
sten, dafs die Menge von Muscheln, die man inj
der unteren Grotte findet, nicht können yön Vo!
geln hiehergeschleppt sein, wie Herr Ba r r ow ver!
muthet, denn warum sollten sie sonst jene Öberel
nicht eben so gut dazu genutzt haben, .ihre Beutel
in Sicherheit zu verzehren. Ueberhaupt fanden!
wir hier nicht die entfernteste Spur von. Seevögelnl
und nur einige Schwalben nisteten ruhig in deal
Spalten der Grotte. Soyiel ich die Oeconomiel
der hiesigen Seevögel und, namentlich der Diomtl
cleen kennen gelernt habe, lieben sie auch nidil
die Höhen, sondern verzehren ihren Frais liebe!
an niedrigem, sandigem Strande. Von den Mal
schein war auch nicht, eine einzige mehr frischI
sondern alle stark verwittert und unter .Sande uni
Schmutz wie vergraben. Ich erkenne mit Herr:!
B a r r ow, dafs es widersinnig wäre , anzunehmenl
die See habe vor Zeiten bis hieher hinapgespiilt
und die Muscheln seien von diesem höheren!
Stande die übriggebliebenen Spuren, aber aus den
angegebnen Gründen kann ich seiner Meinung
nicht beipfiichten. Ich muls , der, von ihm *) behaupteten
*) B a r r ow s Reisen 2 t er T h e il,i-ates Capitel, S. 74.
E h r man n s e h e n Uebersetzung.
Ihaupteten Erfahrung, dafs man am Löwenberge
¡bei der Capstadt und überall, wo bedeckte Höhlen
¡wären * tagtäglich eine Menge noch lebender Schaal-
hiere antreffen könne, geradezu widersprechen,
ch habe nie dergleichen gefunden, so sehr ich
lieh auch nach Lesung seines Werks darum be-
iihte. Es ist ferner übertrieben, wenn er behauptet,
die Menge der leeren-Schaalen im Schulegat
sei so grofe, dafs man zu ihrer Wegschaffung
Mehrerer tausend Wagen bedürfen würde. Mit
ehn bis zwölf Frachten würde alles hinweggeräumt
■Jein! Die allgemeine Meinung der vernünftigen
ewohner dieser Gegend und namentlich des Hrn.
bue istp diese Höhle habe vo¥mals den Hottenlotten
zum Aufenthalte gedient und von ihnen seien
■ie Schaalthierey - als ihre hauptsächliche Nahrung,
“|ier hinaufgeschleppt worden. Da der Boden der
, öhle, wegen des an den Wänden herablaufenden
Vassers, an sich feucht sei, so haben sie die
'Schaalen darin liegen lassen und vielleicht, um sie
Roch trockner zu machen, vom Strande noch
Änehr leere Muscheln hinaufgeschaflft. Diese Mei-
Rung, so wenig sie sich als unzweifelhaft verbürgen
läfst, hat doch mehr Wahrscheinlichkeitj als
Rie Bar rowsehe .
An den Wänden dieses Felsens, besonders nach
Rer oberem Grotte hinauf, fand ich eine unend-
Rche Menge einer mir unbekannten Flechte ( L ichen),
von welcher einige Leute behaupten, sie
Rönne, wie andre Arten dieser Gattung, zur :Bereitung
eines dem Lackmus ähnlichen Färbernate-
■ials benutzt werden. Sie schien mir inzwischen
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