
wird. Ein alter Sclave, der in den Ruinen wohnt
und das Vieh des Besitzers hier hütet, bedeutete
uns, wir möchten nur gegen den Berg hinaufgehn
so würden wir bald von dem glänzenden Erz En.
den, Wir hatten indessen Mühe, davon zu ent-
deckep, indem von dem Regen viel Sand herab,
gespült war, der alle Zwischenräume bedeckte und
ausfüllte; es glückte endlich, nachdem wir an mehreren
Stellen vergeblich von dem Gestein losge-j
brochen hatten, einige reiche Bleiglanz -Stuften zu
Tage zu fördern, die wir einstweilen dem Alten
aufzubewahren gaben und nachher abholen liefsen.
Der ganze Rücken bis hoch gegen den Berg hinan
besteht aus Glimmerschiefer, in welchen der Blei,
glanz eingesprengt ist. Die Gänge stehn fast senk-
recht und streichen von Nordwesten nach Südosten,
Nach den Untersuchungen, die der Major von
Dehn im Jahre 1792 axistellte, hält der Centner
Erz zwischen ¿>o und 60 Pfund reines Blei und ij
Loth Silber*). Mein Freund, der Herr Baron von
D a n k e ima n n , der die Gegend wenige Monate!
nach mir auf Befehl des Gouverneur Janssens be*
reiste und die Untersuchung genauer wiederholte,
fand ungefähr dasselbe Resultat, Das Nähere darüber
hat das mineralogische Publicum noch von
ihm zu erwarten. In seinem oificiellep Rapport an
das Gouvernement, that er demselben Vorschläge
Herr Obermedicinalrath K l a p r o t h in Berlin hatte ib*
Güte, neuerlich einige von mir mitgebrachte Proben dies«
Minerals zu untersuchen, und fand in hundert T h eil on 53> •
Blei» 13, 3 Schwefel und einen kaum bemerkbaren Anlliw
Silber.
zUr Benutzung dieser Mine, die allerdings, besonders
in den ersten Jahren, eine reiche Ausbeute
verspricht. Nach einer genauen Berechnung aller
Unkosten fand es sich jedoch, dafs man selbst in
dem günstigsten Fall wegen des hohen Preises der
Handarbeit, wegen der Schwierigkeit des Landtransports
und der Gefahr der Küstenschiffahrt mit dem
aus Europa hiehergesandten Blei nicht werde Preis
halten können. So müssen denn diese Minen ruhen,
bis für die Gultur dieses Welttheils ein neuer
Tag anbricht, bis zu dem Zeitpunct, wo die zunehmende
Bevölkerung die Industrie zugleich mit dem
Bedarf vermehrt haben wird.
Wir kehrten Abends nach dem Rietrivier zu
unserrri Freund Mü l l e r zurück, wo wir eben einen
zahlreichen Besuch von Kaffern antrafen, die
[zürn grofsen Verdrufs der Nachbarschaft nun schon
seit einigen Wochen sich ein Paar Stunden von
ihier aufhielten und täglich durch ihre Forderungen
an Lebensmitteln, Brantewein und Tabak lästiger
wurden. Was aber ihren IQ Aufenthalt in dieser
Gegend noch verderblicher machte, waren die
[grofsen Jagden, die sie zuweilen anstellten und
[durch welche sie eine unendliche Menge Wildes
nutzlos vertilgten. Ihre Art zu jagen besteht darin,
dafs sie, mehrere hundert an der Zahl, eine Waldstrecke
umzingeln und Alles Wild auf einen Punct
¡zusammentreiben. Dann wird ein bequemer Ort
[gesucht, an welchem man das Wild einzeln entfliegen
läfst, Hier stehen die wehrbarsten M anner
und empfangen die Thiere mit Hassagayen und
Kirris, so dafs selten eines lebendig davon kommt.