
machen. Diese Menschen kannten genau die We»e
in der Colonie, ja fast die Lage jedes einzelnen
Hauses, überdies brachten sie meistens ein Gewehr
und etwas Pulver und Blei mit, die sie auf der
•Flucht mitgenommen hatten. Diese Hottentotten
nun wurden besonders furchtbar, und es ist zu
glauben, dafs ohne ihre Hülfe und ZurechtweisungI
die Kaffern es nie gewagt haben würden, den Angriff
zu unternehmen. Jetzt verbreitete sich bald
das Schrecken über einen ansehnlichen Theil des
Districts Gr a aff- Reynett und in "wenigen Wochen
war der ganze Landstrich zwischen ßösjesmans-l
und. Vischriyier in den Händen der Kaffern. Eine]
grofse Anzahl Vieh fiel den Wilden zur Beute,
alle Häuser der Golonisten wurden verbrannt und
mancher von ihnen fiel in dem ungleichen Kampfe
für sein Habe und Gut. In dieser Noth sammelte
der Commandant Tj aarc l van der Walt,
nachdem er vergeblich den Weg friedlicher Ausgleichung
versucht, eine Zahl Golonisten, um den
Kaffern die Spitze zu bieten und sie wo möglich
in ihre Grenzen zurückzutreiben, aber gleich in
einem der ersten Gefechte fiel dieser brave Mann
von der Kugel eines Flottentotten, der ihm seitwärts
in einem Gebüsch auflauerte. V an der
W a l t genofs die allgemeine Achtung aller seiner
Landsleute, er war beliebt bei den Hottentotten
wegen seiner milden Denkungsart und hatte vormals
häufig und glücklich mit den Kaffern unterhandelt
j selbst die Engländer ehrten sein Andenken,
und ich bin Zeuge des Lobes gewesen, das
ihm General Dn n d a s in einem Gespräche mit
dem General J a n s s e n s ertheilte. Mit seinem
eben verloren die Golonisten ihren Muth urid
ihre letzte Hoffnung und statt des Widerstandes
tyard Flucht die allgemeine Losung. Sein Nachfolger,
Hendr ik Janssert v a n B e n s b u r g , brachte
och in der Gegend von Graajf-Reynett ein
jommando zusammen, aber vergeblich. Denn um
ben diese Zeit hatten sich die dortigen Bauern
lufs Neue gegen die englische Begierung aufgelehnt
nd eben, als B e n s b u r g mit den Seinen gegen
ie Kaffern aufbrechen wollte , erschienen B a r r ow
jhd Général V a n d e l e u r mit einem Detachement
Soldaten, um die Aufrührer zu züchtigen (März
799)* B e n s b u r g und mit ihm sechzig Familien
ntflohen nun nach Nordwesten in den Tarka-
istrict und das Bambusgebirge. Die Zurückge-
liebenen unterwarfen sich, wie wir aus dem aten
heil der B a r r ow s c h e n Beisen wissen, der eng-
eschen Macht und diè Bädelsführer wurden grofs-'
lentheils gefangen nach der Capstadt gebracht.
Indessën drangen die Kaffern immer weiter
or und General V a n d e l e u r sah sich auf seinem
larsch nach der FLlgoabay nunmehr selbst in die
othwendigkeit versetzt, sich gegen ihre Angriffe
|u vertheidigen. Er trieb sie bis an den ßosjes-
nansrwier zurück und nahm dort eine feste Posi-
ion. Aber die Käffern, überlegen an Zahl, schlossen
hn ein und schnitten die Zufuhr ab: seine Lage
wrd höchstbedenklich. Da eilte R e n s b u r g ,
ron diesen Vorgängen unterrichtet und überzeugt,
lafs die Bedrückung von Seiten der Kaffern un-
eidlicher sei, als die Oberherrschaft der Engländer,