
von Gebäuden, kurz — Emporkeimen einer neuen
Coloniej aber wo h l v e r s t a n d e n das Alles nur so
lange es den Engländern beliebte, Frieden zu halten
und neutralen Schiffen, wenn es deren überhaupt
noch gab, das Einlaufen in diesen Hafen zu
verstatten. Wie grofs sind dagegen die Nachtheile,
die jenes Naturwunder gehabt haben würde. Ich
nenne nur einiget Verarmung der Capstadt und
Simonsbay, ungeheure Kosten für die Anlegung von
Festungswerken, von Magäzinen, Casernen u. s. w.
Nothwendigkeit eine fortdauernde Administration,
ein Untergouvernement hier zu unterhalten u. s. w.
Die Hauptfrage ist aber diese: Wieviel Truppen
Würden dazu erforderlich sein, die alsdann soviel
weiter ausgedehnte Verthe'idigungslinie, hinlänglich
zu besetzen, da es z. B. dann auch durchaus erforderlieh
wäre, zwischen dem Cap und der Sal-
danhabay einen oder mehrere vermittelnde feste
Puncte zu haben? Und wozu wären am Ende alle
diese enormen, für Holland durchaus unerschwinglichen
Kosten gemacht? Einzig um den Engländern
bei jedem wieder ausbrechenden Kriege, in welchem
sie sich des Caps wieder zu bemächtigen Lust
haben mochten, diese Eroberung zu erleichtern.
Man setze die Truppenzahl, die man zur Verthei-
digung dieses Platzes verwenden möchte, so grofs
wie Holland sie nur zu liefern im Stande ist, die
Engländer werden eine gröfsere bringen. Man
nehme die ganze Lage des Orts, die kleinen Inseln
in der Mündung, die umherliegenden Höhen
11. s. w. noch so günstig zur Anlegung von Batterien
und Schanzen, die Ueberlegenheit der englischen
Seetaktik wird dieser Verlheidigungsmittel
spotten, man wird durch sie hinsegeln und in ihrem
Rücken eine Landung veranstalten.
Nein, eben in der Unzugänglichkeit und ün-
wirthbarkeit der afrikanischen Küsten, in dem
Wassermangel und der Unfruchtbarkeit ihrer Bayen
bestand bis jetzt das Hauptmittel zur V e r e id ig u n g
der Colonie. Man konnte nunmehr die kleine
Macht auf e in en Punkt concentriren und war
■sicher, nur dort von der Seeseite, nicht etwa im
¡Rücken zu Lande angegriffen zu werden. Bei dem
¡letzten Angriff im Jahr 1806 haben die Engländer
■die Schwierigkeiten einer Landung in der Saldan-
I/ia&tfy deutlich genug einsehen gelernt. Sie war
■überflüssig, weil die Sache sich früher in der Nähe
■der Capstadt entschied, aber sie wäre verunglückt.
■wenn-die Befehle des Gouverneurs, die Gegenden
■umher völlig zu entvölkern, mit dem Vieh und
■aller Habe landeinwärts zu flüchten, und was etwa
■nicht fortgeschafft werden konnte, zu vernichten
R in d unbrauchbar zu machen, pünktlicher befolgt
■wären, und wenn einige Bewohner der Capstadt,
■die dort Landgüter besitzen , den Enthusiasmus
■und Eifer der Colonisten getheilt hätten. — Es.
■wäre ein unverzeihlicher Fehler des holländischen
■Gouvernements gewesen, wenn es ein einiger-
Imaafsen bedeutendes Etablissement in irgend einer
■der Bayen angelegt hätte, weil ein solches, bei ih-
■rer Schwäche es zu Wasser und zu Lande gehörig
■zu vertheidigen, bei jedem Kriege eine sichere
■Beute des Feindes geworden wäre.
Ich komme auf die Vorschläge, welche ge