
auf, ziehen aber im Winter in die ebenem Gegenden
hinab.
Der Fufs des Hantamsberges war das Ziel
unsrer heutigen Reise. Die Wohnung des Veld-
cornets Ab r aham van W y k , Akeretidam (Eichelndamm)
genannt, liegt an der Südseite dieses,
in mancher Hinsicht merkwürdigen Berges. Er
liegt ziemlich isolirt, ist oben völlig platt wie der
Tafelberg, dem er von dieser Seite auch in Absicht
seiner steilen völlig unersteiglichen Fronte
deicht, doch nicht so hoch, denn die Fläche sei- u '
nes Gipfels ist etwa nur i5oo Fufs über dem Thale
erhaben. Was diesen Berg besonders merkwürdig
Und durch die ganze Golonie berühmt macht, ist
die besondre Zuträglichkeit seiner Weide für Pferde.
Sie gedeihen nemlich hier nicht nur ganz besonders
sondern sind auch Jfür immer von der verderblichen
Seuche befreit, die in den übrigen Gegenden
der Colonie fast alljährlich so grofse Verwüstungen
anrichtet. Die Ursache dieser Heilsamkeit
ist noch nicht hinlänglich ausgemittelt, doch
sind die Bewohner des Hantams-Districts geneigt,
den ersten Grund darin zu finden, dafs dieser
Berg sich im Winter drei Monate lang mit Schnee
bedeckt, indessen selbst die höher gelegnen spitzen
Gipfel der benachbarten Berge nur Tagelang weifs
bleiben. Das umherliegende Land würde fruchtbar
o-enug sein, wenn hier wie im Süden der Golonie
im Winter regelmäfsig Regen fiele. Das ist
aber nicht der Fall, Wassermangel herrscht überall
und besonders an der Süd- und Ost-Seite des
Hantamsberges,. ja - viele Plätze .sind im.Sommer
der
I der Dürre wegen ganz unbewohnbar. In den kür-
I zeren Wintertagen fangen aber die Quellen zuwei-
I len von selbst wieder an zu fliefsen, auch ohne
I dafs Regen gefallen ist, eine Folge von der gerin-
I gern Verdunstung des Wassers und von dem
I Schmelzen des Schnees auf den Gipfeln der Berge,
I Zu eben dieser Jahrszeit sieht man auf dem ZW -
I gevelde die salzigen Quellen und stehenden Was-
Iser unter eben diesen Bedingungen süfs werden.
Korn wird daher im Hantamsdistricc nicht
■viel gewonnen, obgleich die Colonisten jedes Jahr
■einige Stücke Land bestellen; giebt der Himmel
■dann Regen, so ist der Ertrag oft ansehnlich. In
Iden mehrsten Fällen aber wird die Aussaat kaum
■wiedergewonnen und das Korn mufs aus den benachbarten
Districten herbeigeschafft werden , wie
Kenn auch die Bewohner des Unter-Bokheveldes
» ieher hauptsächlich ihren Ueberflufs absetzen.
Indessen ist die Korn-Consumtion in diesen nördlichen
Strichen sehr gering, indem die Fleischnah-
lu n g allgemein vorgezogen wird und die Sclaven
Besonders, fast nie Brod zu schmecken bekommen.
B)as ist überall der Fall, wo, wie hier, gute Schaf-
lucht ist, und wo also das Fleisch wohlfeiler zu
ttehn kommt als Brod. In einer mäfsig grofsen
Haushaltung von etwa zo Köpfen I ^ werden täöglich
3 bis 4 Schafe, deren eins 36 bis 40 Pfund wiegen
f iab ’ geschlachtet, und man rechnet auf jeden
■iehhirten wöchentlich ein Schaf, eine Angabe,
H e ich durch häufige Nachfragen habe bestätigt
gefunden. — Man zählte jetzt 35,000 Schafe in
Hesem District. Die Dürre des Jahrs rSo4 hat
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